Netzaktivismus: WikiLeaks, Hacktivisten und Anonymous
Gerd R. Rueger 24.12.2011
Die Freunde von WikiLeaks wollen den Mainstream-Web2.0- „Sozialen“ Netzwerken eine Alternative entgegen setzen und ein großes globales Netzwerk aufbauen. Im Gegensatz zum traditionellen Web2.0 soll das FoWL-Netz gegen Überwachung und Attacken gestärkt werden und warnt vor privaten und staatlichen Geheimdiensten, die FaceBoob&Co. überwachen. Informationen sollen dort verschlüsselt zirkulieren und nicht einmal FoWL-Macher können auf sie zugreifen. Die Freunde von WikiLeaks können so (relativ) sicher kommunizieren, undurchsichtig für Beobachter -so das Ziel. Auf jeden Fall kann sich hier eine neue Plattform für Netzaktivismus und RL-Aktionen entwickeln, die für Solidaritätsbekundungen, Demonstrationen usw. nutzbar wird. Wikileaks und Julian Assange werden sie gut gebrauchen können.
Leider werden Geschäftspartner gerade im harten Mediengewerbe manchmal zu Feinden, etwa der „Guardian“… WikiLeaks braucht daher sehr viele Freunde, um gegen einige sehr mächtige Feinde bestehen zu können.
FoWL-Manifest
Wir, Freunde von WikiLeaks, unterstützen WikiLeaks, seine Mitarbeiter, Prinzipien und seine Ziele.
Wir haben uns diesen Idealen verschrieben:
- Das Recht zu kommunizieren, eingeschlossen darin das Recht zu sprechen, und das Recht zuzuhören, die Freiheit der Gedanken, das Recht, privat zu kommunizieren, und das Recht, anonym zu kommunizieren.
- Die Unantastbarkeit von Geschichte.
- Datenschutz für die Schwachen.
- Transparenz der Mächtigen.
- Das Streben nach Wahrheit, als wichtigste Vorraussetzung für eine gerechtere Zivilisation.
Die Freunde von WikiLeaks wollen folgendes tun:
- WikiLeaks verteidigen durch
- informiert sein und einander informieren,
- ein öffentliches Bewusstsein in der weiteren Bevölkerung fördern,
- gegen Falschinformation vorgehen, online und offline,
- dabei helfen, finanzielle Unterstützung zu organisieren,
- neue und unvorhersehbare Bedrohungen gegen die weitere Funktionsfähigkeit von WikiLeaks bekanntmachen.
- Die Quellen von WikiLeaks, wer immer sie sind, zu verteidigen durch:
- die Verteidigung des guten Namens eines jeden, der womöglich sein Leben und seine Sicherheit durch das Informieren der Öffentlichkeit riskiert, mittels Sprache,
- Stärkung von WikiLeaks, damit WikiLeaks seine Quellen verteidigen kann,
- Sicherstellen mittels Fürsprache, dass die Informationen, die diese der Welt zugänglich machen wollen, nicht auf taube Ohren treffen.
- Die mutmaßlichen Quellen von WikiLeaks zu verteidigen,
- indem Geldmittel für juristische Betreuung sowie Unterstützergruppen organisiert werden,
- indem die Gründe der Whistleblower verteidigt werden,
- indem darauf geachtet wird, dass keine Beeinträchtigungen ihrer Rechte durch die Annahme rechtlicher Strafbarkeit der Taten, derer sie bezichtigt werden, entstehen.
- Organisationen und Individuen zu helfen, die die Prinzipien und Ziele von WikiLeaks teilen.
Warum ist FoWL anders?
FoWL stellt Dir neue Freunde vor, um ein großes globales Netzwerk aufzubauen. Im Gegensatz zu traditionellen sozialen Netzwerken ist FoWL gegen Überwachung und Attacken gestärkt. Die wichtigsten Orte für Onlineaktivismus werden von privaten und staatlichen Geheimdiensten überwacht. FoWL wurde gebaut, um diesen entgegenzutreten.
Von Anfang an sind Deine Informationen verschlüsselt und vor jedem außer Deiner direkten Kontakte versteckt. Nicht einmal wir können auf sie zugreifen.
Verbunden durch FoWL werden die Freunde von WikiLeaks so kommunizieren, wie sie es wollen, unter Einbeziehung von sicheren Person-zu-Person Methoden. Wenn das Netzwerk über die Infrastruktur der Seite hinauswächst, dann wird es autonom und dezentralisiert, undurchsichtig für Beobachter und unmöglich zu kompromitieren.
FoWL
Unsere Angreifer sind reiche und mächtige Organisationen und Regierungen. Ihre Attacken – juristisch, finanziell und durch üble Nachrede – sind raffiniert und gut ausgestattet. Zum Beispiel:
- Ende 2010 hat ein informelles Konsortium von Bankinggesellschaften, unter anderem VISA, Mastercard, Bank of America, Paypal und Western Union, illegal Spenden, die WikiLeaks von seinen Unterstützern bekam, blockiert. Diese Blockade hält an. Mehr…
- 2011 hat eine private Sicherheitsfirma, HBGary Federal, einen Vertrag mit US Regierungsbehörden abgeschlossen, um WikiLeaks zu Fall zu bringen, indem sie Unterstützer ausspioniert und den Ruf von unterstützenden Journalisten, wie zum Beispiel Glenn Greenwald, angegriffen haben. Mehr…