Syria-Files: WikiLeaks gegen Assad?

Gerd R. Rueger 5.7.2012

Die „Syria Files“ (2006-2012) sind 2,5 Millionen E-Mails von syrischen Politikern und Ministerien („Presidential Affairs, Foreign Affairs, Finance, Information, Transport and Culture“)  sowie von ihnen verbundenen Unternehmen, die in Syrien Geschäfte machen. Bei einer Pressekonferenz im Londoner Frontline Club präsentierte WikiLeaks-Unterstützerin Sarah Harrison den neuen Leak ohne Julian Assange. Der  WikiLeaks-Gründer ist immer noch in der ecuadorianischen Botschaft, um sich der Auslieferung an Schweden zu entziehen. Er wurde mit einer Presserklärung zitiert.

ARD leakt in der ersten Reihe

WikiLeaks wird das Material erneut schrittweise veröffentlichen, in Kooperation mit den privilegierten Medienpartnern: Al Akhbar (Libanon), Al Masry Al Youm (Ägypten), Associated Press (Vereinigte Staaten), L’Espresso (Italien), Owni (Frankreich), Publico.es (Spanien);  deutscher Medienpartner ist wieder die ARD. Zur Motivation des Leaks zum brodelnden Syrien-Konflikt sagte WikiLeaks.org:

„Zu diesem Zeitpunkt geht Syrien durch einen gewalttätigen internen Konflikt, durch den zwischen 6 und 15 tausend Menschen in den letzten 18 Monaten umgekommen sind. Die „Syrien Dateien“ (Syria Files) bringen etwas Licht in die inneren Zusammenhänge der syrischen Regierung und Wirtschaft, aber sie zeigen auch wie der Westen und westliche Unternehmen eine Sache sagen und eine andere machen.“

Es geht um 2.434.899 Millionen E-Mails von 678.752 verschiedenen E-Mail-Adressen,  einer der größten Leak in der Geschichte von WikiLeaks („Cablegate“ umfasste nur ein Achtel davon an Datei, gleichwohl alles offizielle, geheime US-Dokumente). Probleme machen hier die  verschiedenen Sprachen, darunter Arabisch und Russisch. Zur Datenanalyse , implementierte WikiLeaks ein spezielles, mehrsprachiges Data-Mining-Interface. WikiLeaks gab bekannt, dass es wegen der ungewöhnlich großen Datenmenge nicht möglich sei, alle Mails sofort zu verifizieren. Karte: Syria

  1. Madinat Dimaschq (Damaskus)
  2. Rif Dimaschq           9.Hama
  3. Al-Qunaitira           10.Idlib
  4. Dar’a                       11.Aleppo
  5. as-Suwaida             12.Ar-Raqqa
  6. Homs                      13.Dair az-Zaur
  7. Tartus                      14.al-Hasaka
  8. Latakia           (Quelle:  Wikipedia)

Für die von den Medienpartnern geplanten Publikationen würde es jedoch eine Verifizierung geben und man sei „statistisch zuversichtlich, dass die große Mehrheit der Daten das ist, was sie zu sein vorgibt“. Hoffen wir, dass WikiLeaks nicht diesmal einem Schwindel mit untergeschobenen Daten aufsitzt, wie von Gegnern von Assange schon lange zu hören war.

Die aktuelle „List of Releases“:

Released on

Name

2012-07-05 10 How the Finmeccanica technology is helping the Syrian regime
2012-07-05 10 Los misteriosos vínculos entre Finmeccanica y el ‚banquero de Dios‘
2012-07-05 10 TETRA ayuda a la represión en Siria
2012-07-05 10 Italia vende a Siria alta tecnología que puede usarse para la represión
2012-07-05 10 Wikileaks pone al desnudo el correo electrónico interno del régimen sirio

2 Gedanken zu “Syria-Files: WikiLeaks gegen Assad?

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