Baron zu Guttenberg: Erz-Plagiator bei Skull & Bones?

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Nora Drenalin 4.Februar 2013

Auch ohne Doktortitel kann man akademisch Furore machen -wenn man zur Erb- und Finanzelite gehört. Wer wäre nicht gern einmal als Redner an die teure Edel-Uni Yale geladen worden? In hehre Hallen, wo die US-Elite in noblen Clubs wie Skull&Bones ihr sauer ergaunertes Geld verprasst? KT von und zu Guttenberg hat es geschafft. Doch er zog lieber seinen Karl Theodor ein. Es drohten Studentenproteste in den erlauchten Hallen.

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Überführter Plagiator
Guttenberg

So holte unseren Ex-Kriegsminister KT zu Guttenberg (CSU) seine Plagiats-Vergangenheit auch in den USA wieder ein, siehe Guttenplag. Nachdem bereits im letzten November bei seinem Gastauftritt an der Elite-Universität Yale mehrere Studenten demonstrativ den Saal verließen, sagte er eine Einladung des Elitenetzwerks „International Business Council“  an das renommierte Darthmouth College diesmal doch lieber gleich selbst ab. Aus persönlichen Gründen, wie er schriftlich mitgeteilt haben soll. Guttenberg hätte dort einen Vortrag über „transatlantische Wirtschafts- und Sicherheitsbeziehungen“ halten können.

Gutti hat wohl Wind davon bekommen, dass Kommilitonen und Teile des wissenschaftlichen Lehrkörpers schon im Vorfeld gegen seinen Auftritt mobilisiert hatten -über die Skull & Bones-Buschtrommeln verbreiten sich Hiobsbotschaften schnell.

Bush, Bush, Bush & Baron

Innerhalb von drei Tagen unterzeichnete die sagenhafte Zahl von über Einhundert Studenten und Dozenten eine dagegen gerichtete Online-Petition. In Deutschland wäre das in jedem Kleinseminar für serbokroatische Mikro-Linguistik innerhalb von fünf Minuten zu überbieten gewesen, aber in Yale? Wo schon Generationen der US-Elite dem Kult des Skulls frönten, etwa Bush, Bush & Bush: Der erste half Hitlers Aufstieg finanzieren und gewann mit den USA den Zweiten Weltkrieg, der zweite gewann mit Cowboy-Sprechpüppi Reagan den Kalten Krieg, der dritte begann den nächsten Weltkrieg, den gegen den Islam, pardon, gegen den Terror. Nobel, nobel.

Aber keiner liebte dort KT genug, um die Homeland Security gegen Studenten zu mobilisieren. Traurig. Wenn schon die Elite den Elite-Plagiator nicht vor Studentenprotesten schützen kann, wo kommen wir denn da hin? Wenigstens die adelsliebenden Lubhudler von Wikipedia hat der Lügenbaron noch hinter sich:  Bei den Weblinks auf seinem Wikipedia-Eintrag fehlt glatt der Guttenplag, dafür prunkt ganz zu oberst seine Homepage… Der Wikipedianer -ein digitaler Untertan im Online-Kriechgang vor der Elite.

Die Rache der GermanistInnen

Yale verbaselt! Und wer steckte dahinter? Germanisten! Die Kaste der Wortumdreher und Zitatenprüfer natürlich. Die Petition war von der deutschen Germanistik-Professorin Veronika Fuechtner initiiert worden und brachte den US-Akademikern unglaubliche Neuigkeiten zu Gehör:

„Guttenberg was forced to resign as the German Minister of Defense in 2011 because it became public knowledge that he plagiarized his dissertation.“

Wie weit muss ein Baron heute reisen, bis seine Lügereien dort nicht mehr bekannt sind? Bis auf den Mond? Auf, auf Gutti! Münchhausen hat es vorgemacht.

Netz-Attacken: Anonymous contra GEMA

Gerd R. Rueger 04.02.2013 Logo der GEMA

Die DDoS-Demo gegen die Homepage der GEMA ist vorbei. Anonymous-Aktivisten hatten zum Protest aufgerufen. Die Webseite der Verwertungsgesellschaft Gema war tagelang nicht zu erreichen. Laut einem YouTube-Video übernimmt Anonymous die Verantwortung für die Attacke und nennt darin als aktuellen Anlass den Streit zwischen YouTube und der Gema. Ob die Rechte-Verwerter was daraus gelernt haben?

Der Sprecher von Anonymous: Nicht zu erreichen.

Ihre drastischen Preiserhöhungen haben 2012 für Proteste von Tanzclubs gesorgt, aber auch die Querelen mit Netzmedien nehmen zu, etwa mit Youtube: Seit einigen Jahren dauert der Streit zwischen den beiden Parteien bereits an, in dem die GEMA Youtube juristisch zur Sperre von Musikwerk-Beiträgen zwang. Die GEMA will jetzt mit ihrer Klage erzwingen, dass YouTube in den genervten Nutzern gezeigten Sperrtafeln die GEMA

CC-BY-NC-SA Steve Wheeler

nicht mehr als treibende Kraft hinter der Blockade nennen darf.

Die GEMA jammert dabei, dass YouTube mit der wahrheitsgemäßen Information über die miesen Machenschaften der GEMA der GEMA ein schlechtes Image verpassen will. Die angeblich nur willkürlichen eingeblendeten Sperrtafeln bei den Nutzern von YouTube seien rechtlich zu beanstanden. Dabei behauptet die GEMA, dass YouTube angeblich viel mehr Videos sperrt, als eigentlich verlangt wird. Könnte das etwas mit der wildgewordenen Rechtsabteilung der GEMA zu tun haben, die alles verklagt was nicht bei drei auf dem Baum sitzt?

Wenn das der Führer wüsste! Die braunen Wurzeln der GEMA

Von Verwertern verkannter Künstler

Die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA) ist seit 1933 die staatlich legitimierte Urheberrechte-Verwertungsgesellschaft, die in Deutschland für sogenannte „Musikwerke“ zuständig ist. Der von damaligen Verwertern verkannte österreichische Kunstmaler Adolf Hitler sorgte kurz nach seiner sog. Machtergreifung für die armen Künstler -natürlich nur soweit sie nach der kruden Rassenlehre „arisch“ waren. Abgesehen vom Rassenwahn war das damals nicht die übelste Idee der Nazis, aber heute ist das Verwerter-System total überholt und muss schnellstens durch neue Ansätze zu einer offenen Netzkultur ersetzt werden. Dagegen stehen jedoch mächtige Verwerter-Interessen vor allem des Big Mediabiz, allen voran Bertelsmann, die aber aus Imagegründen GEMA & Co. in die vorderste Linie schicken… Ob die Netzgemeinde darauf hereinfällt? Anonymous wohl nicht -immerhin verteidigten Hacktivisten unter diesem Namen bereits Wikileaks gegen die Finanzmafia (Operation Payback)… und wandten sich kritisch gegen Wikileaks, in der Paywall-Krise, was jedoch trotz viel Lärm der Mainstream-Medien nicht zum Bruch von Anons und Assange führte.