Tunis: Mordverdächtige gefasst, weitere Unruhen

Gerd R. Rueger 03.03.2013 tunisia-flag-svg

Tunesien kommt nicht zurRuhe. Knapp drei Wochen nach Ermordung des tunesischen Oppositionspolitikers Chokri Belaïd hatte die Polizei einen mutmaßlichen Täter verhaftet. Der Mann soll die Tat bereits gestanden und sich auf eine Fatwa, ein islamisches Urteil, gegen Belaïd berufen haben. Anfang Februar war der linke Oppositionspolitiker Chokri Belaid ermordet worden, was landesweite Proteste und Generalstreik gegen die herrschende Ennahda-Partei auslöste. Von Belaids Umfeld wurden die Islamisten für dessen Tod verantwortlich gemacht. Der 48 Jahre alte Belaïd war am 6. Februar erschossen worden. Der Jurist war einer der schärfsten Kritiker der in Tunesien regierenden Islamisten und seine Beisetzung wurde zu einer der größten Protestaktionen seit der Revolution vor gut zwei Jahren.

Die beiden festgenommenen Mordverdächtigen sollen Mitglieder der islamistischen Salafisten-Bewegung sein, so Vertreter der Polizei zur französischen Nachrichtenagentur AFP. Vom tunesischen Innenministerium war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Zu Identifizierung der beiden Verdächtigen trug laut Polizei Aussagen einer Augenzeugin des Mordes bei, die jetzt unter Polizeischutz gestellt worden ist.  Nach Angaben von einem der beiden Ordnungshüter war der mutmaßliche Mörder in einer islamistischen Miliz aktiv, die die Opposition immer wieder für Angriffe und Bedrohungen verantwortlich macht. Vor dem Innenministerium in Tunis kommt es immer wieder zu Demonstrationen. Ennahda-nahe Demonstranten haben inzwischen neben pro-islamistischen auch anti-französische Parolen angestimmt -eine neue Tendenz im rechtpopulistischen Klerikalmilieu, die vermutlich patriotische Gefühle der Tunesier ausbeuten soll.

Manifestants devant le Ministère de l’Intérieur

A l’initiative de jeunes sympathisants du Front populaire et d’autres partis, entre 3 et 5.000 manifestants se sont réunis devant le Ministère de l’Intérieur scandant „Dégage“. Le mot d’ordre officiel est „nous voulons savoir qui a tué Chokri Belaïd.“ La police a montré ses muscles, avec un convoi de cinq camionettes, sans intervenir. Il serait impensable qu’au lendemain de la nomination d’Ali Larayedh des incidents surviennent. Une manifestation qui est partie d’un simple événement créé sur Facebook il y a quelques jours et qui n’a été officiellement revendiquée par aucun parti politique?

Quelques milliers de manifestants ont commencé à affluer à l’avenue Habib Bourguiba aux environs de 14h aujourd’hui, samedi 23 février 2013. Les manifestants ont défilé sur l’avenue Habib Bourguiba en brandissant des banderoles hostiles à Ennahda et au successeur désigné de Hamadi Jebali. «Larayedh dehors!» et «Le peuple veut la chute du régime!», scandait la foule. Hamadi Jebali a démissionné mardi en raison du refus d’Ennahda, auquel il appartient, d’accepter son projet de nouveau gouvernement de «compétences nationales» composé de technocrates après l’assassinat, le 6 février, de l’opposant de gauche Chokri Belaïd. Le maître mot de cette manifestation a été la réclamation de la vérité sur l’assassinat du défunt Chokri Belaïd. De nombreux slogans ont été scandés exprimant des opinions diverses qui dénotent de la grande hétérogénéité des manifestants appartenant à différents courants politiques.

Rappelons que Hamma Hammami a nié tout appel officiel à manifester ce samedi mais , force est de constater, que de nombreux sympathisants et membres du Front Populaire ont fait partie de la marche; ils étaient facilement identifiables grâce à leurs slogans hostiles aux destouriens et aux Frères Musulmans. « A bas les destouriens et les Frères musulmans, à bas la pensée réactionnaire », pouvait-on entendre à la Place Mohamed Ali, devant le siège de l’UGTT. Cette manifestation a rassemblé quelque 8000 personnes, entre membres de nombreux partis politiques, de la société civile et des citoyens tunisiens, toutes appartenances et tranches d’âge confondues. Femmes et enfants ont également été au rendez-vous et en grand nombre.

Ennahda: pro-islamiste et anti-française

«France dégage» et «Le peuple veut protéger la légitimité» du pouvoir en place, ont crié les centaines de militants (sans doute 3000) venus défiler samedi le 09.02.2013 après-midi dans le centre de Tunis, à l’appel du parti islamiste au pouvoir Ennahda. Ils ont défilé sur l’avenue Habib Bourguiba, axe névralgique du centre de la capitale où se trouve aussi l’ambassade de France.

Des militants salafistes se trouvaient dans la foule, brandissant leurs bannières noires et des slogans appelant à l’unité des différents courants islamistes. La manifestation à l’appel des jeunesses d’Ennahda a débuté en début d’après-midi avec pour mots d’ordre «la défense de la légitimité de l’Assemblée nationale constituante» (ANC) et la lutte «contre la violence» politique et «l’ingérence française». La référence à l’ANC vise le premier ministre Hamadi Jebali, pourtant numéro 2 d’Ennahda, qui a répété vendredi se tenir à sa «décision de former un gouvernement de technocrates», si besoin sans «l’aval de l’Assemblée nationale constituante».

Aufstand in Lissabon und die Linke in Madrid

Galindo Gaznate 3.3.2013 Portugal-flag.svg

Hunderttausende Menschen gingen gestern in Portugal gegen die Sparpolitik der Regierung auf die Straße. „Troika und Regierung raus“, „Zum Teufel mit der Troika“ und „Wahlen jetzt“ waren Forderungen auf den Spruchbändern. Der liberal-konservativen Ministerpräsident Pedro Passos Coelho sollte von weiteren Sozialkürzungen an der bereits jetzt völlig ausgequetschten Bevölkerung abgebracht werden.

Beim Protestmarsch in der Hauptstadt Lissabon sangen die Demonstranten die Hymne der Nelkenrevolution von 1974 gegen die faschistische Diktatur. Es war das Lied, das Portugal auf seinem friedlichen Weg zur Demokratie begleitete -und ein Statement gegen den Finanz-Faschismus. Die derzeitige Krise der demokratischen Institutionen wurde damit deutlich ins Zentrum gerückt: Die Machtausübung der geldeliten über demokratische Prozesse und die Korruption der Politiker wurde angegriffen. Insgesamt gab es Demonstrationen in rund 30 Städten Portugals, organisiert von einer überparteilichen Bürgerbewegung wie in Spanien. Dort hatten just Hunderttausende Spanier auf Initiative der “Marea Ciudadana” (Bürgerflut) hin gegen die Sparmaßnahmen der rechtspopulistischen PP-Regierung von Rajoy und deren aktuelle Korruptionsaffäre demonstriert.

Im Rahmen dieser politischen Proteste war auch Oskar Lafontaine in Madrid, um eine neue europäische Linke aufzubauen. Links der Rosa Sozialisten und Sozialdemokraten à la New Labour muss gegen die Diktatur der Bankster und ihnen höriger Politik ein neues Europa geschaffen werden. Die Tragödie der sozial zerstörerischen und ökonomisch unsinnigen Sparorgien muss ein Ende haben. Ein halb Europa erfassender Generalstreik machte im November 2012 den Anfang und die Proteste gehen weiter.

   Die Linke von Blair, Schröder und Zapatero sei gescheitert, so Lafontaine, sie verliere regelmässig Wahlen und die Tragödie wiederhole sich das eine ums andere Mal. In Europa lebe man nicht unter einem wirklich demokratischen System, dass die Interessen der Mehrheit befolge. Dies müsse sich ändern und Lafontaine knüpfte in diesem Sinne Kontakte nach Griechenland und auf die iberische Halbinsel, wo Spanien und noch mehr Portugal unter der Ausplünderung der Staaten und Völker durch die Finanzindustrie leiden. Hier eine Dokumentation dazu:

Spanien: Die Linke erschaffen! Mit Oskar Lafontaine und Dymitrios Touskalas

Reblogged von G.Gaznate aus ALMABU’s Blog (Creative Commons License)

Progressive spanische Organisationen luden nach Madrid um eine Alternative auf der linken Seite des politischen Spektrums zu erschaffen, links von PSOE und IU.

Diese Linke soll wirksam der Zwangssparpolitik, den Sozial- und Rentenkürzungen und der grassierenden Arbeitslosigkeit begegnen, wozu die PSOE und die IU offenkundig nicht fähig sind.

Lafontaine unterstrich in einem Interview mit EL PAÍS seine hervorragende Bedeutung für die Linke in Deutschland, einem Land, in dem bekanntlich eine Einheitspartei, die CDU/CSU/SPD/FDP/DIEGRÜNEN herrsche, die sich darin einig sei, dass die Zwangssparpolitik richtig sei, die den Europäischen Fiskalpakt unterstütze und die militärische Interventionen für Aussenpolitik halte.

Er schlage die folgende Alternative vor: Die BCE, die Europäische Zentralbank finanziere direkt die Staaten und nicht auf dem Umweg über Banken. Diese seien strikt zu regulieren und die großen Vermögen seien drastisch zu besteuern. Denn den Schulden der Europäer stünden Vermögen von Europäern in gleicher Höhe gegenüber. Dann müsste Deutschland eine andere Lohn- und Gehaltspolitik umsetzen, das heisst die Dumpinglöhne beenden und ordentliche Löhne bezahlen. Dazu brauche es einen deutlichen Schuldenschnitt in Ländern wie Griechenland, die es aus eigener Kraft nie schaffen würden sich aus der Verschuldungsfalle zu befreien. Er erwarte, dass die europäischen Politiker sich bewusst seien, dass ihre aktuelle Politik vollkommen gescheitert sei.

Er sei nach Madrid gekommen um mit fortschrittlichen Kräften aus Spanien, aber auch aus Griechenland (wie Syriza) dazu beizutragen, eine andere Politik zu formulieren und der Krise mit einer kollektiven Antwort zu begegnen. Darüber hinaus benötige es einer Investitionspolitik, eines Programmes das die Politik aus den Klauen der Finanzmärkte befreie. Die Politik betreibe im Moment das genaue Gegenteil. Sie versuche sich „das Vertrauen der Banditen zurück zu gewinnen“ von denen sie ausgeplündert werde. Die Banken würden sich zwar so nennen, heutzutage seien sie aber Spielhöllen und Casinos.

Die Linke von Blair, Schröder und Zapatero sei gescheitert, verliere regelmässig die Wahlen und die Tragödie wiederhole sich das eine ums andere Mal. In Europa lebe man nicht unter einem wirklich demokratischen System, dass die Interessen der Mehrheit befolge. Dies wolle man ändern.

Der Kapitalismus sei wie ein großer Krake, der mit seinen vielen Fangarmen die Politiker umschlinge. Die Demokratie müsse an ihren Ergebnissen gemessen werden, daran ob sie den Interessen der Mehrheit diene. Heute bediene Europa die Interessen der Banken. Die Griechenland-Hilfe sei zu 90 % an die Banken geflossen, an die, die sowieso schon mehr haben.

Die Finanzindustrie werde ihre Regeln schwerlich freiwillig ändern, obwohl inzwischen selbst deren Manager zu Sklaven dieses Systems geworden seien. Es gelte den richtigen Moment zur Umkehr, zum Kurswechsel abzuwarten, denn das gegenwärtige System könne jederzeit zusammenbrechen. Dann aber müsse man vorbereitet sein um Änderungen schnell umsetzen zu können.
Die Linke dürfe sich nicht verkaufen.

Die Rolle Deutschlands in Europa werde in Spanien mit wachsender Sorge und Unruhe gesehen.  Man müsse aber sehen, dass es in Deutschland auch anders denkende Politiker gäbe und dass der Neoliberalismus keine spezielle deutsche Erfindung sei, sondern in der einen oder anderen Form von vielen Regierungen Europas betrieben werde. Zwar habe Deutschland eine starke Exportindustrie, aber auch dort litten Pensionäre, Rentner und die Empfänger von Sozialrenten. Deshalb sage die Linke, dass der Konflikt nicht zwischen Nationen sondern zwischen Mehrheiten (den Menschen) und Minderheiten (der Finanzindustrie)verlaufe.

In Deutschland glaubten die regierenden Politiker, dass aus dem Sparen Wachstum entstünde. Diese Form der Wirtschaft werde sich erst ändern, wenn das Land die selben Sympthome zeige, wie der Süden Europas. Es sei falsch zu glauben, in Deutschland könne die Wirtschaft prosperieren, wenn es überall in Europa schlecht laufen würde. Irgendwann müsse das sogar Frau Merkel erkennen. Na denn, sein Wort in ihr Ohr…

(Madrid, El País) OSKAR LAFONTAINE, LÍDER DE ‚DIE LINKE‘: 

“El Banco Central Europeo debe financiar directamente a los Estados”

Almabu’s Blog

Reblogged von G.Gaznate aus ALMABU’s Blog

(Alfred Martin Bucher)

Spanischer Artikel:

Los socialistas europeos dicen basta en Madrid

Armando Fernández Steinko 28.2.2013

El consenso atlántico es un pacto azul entre la derecha y el centro-izquierda fraguado al calor de la Guerra Fría de Truman. No era mayoritario en el Mediterráneo cuando cayeron sus dictaduras, un mar nuestro que iba para convertirse en zona democrática y libre de guerras frías y calientes. Cuando en 1975 fracasó la contrarrevolución de Spínola en Portugal, se encendieron todas las alarmas en las capillas azules: sólo era posible empujar el sur hacia el azul movilizando la fracción de centro-izquierda del consenso atlántico. El dinero de la socialdemocracia fluyó como el oro para financiar el golpe de Felipe González, el Partido Socialista Portugués nació financiado como producto puro del Bad Godesberg alemán. El PASOK tardó más años, pero con Kostas Simitris también se sumergió en las aguas del socialliberalismo atlántico convirtiéndose en el “partido de la bolsa”. Pero muchos socialistas alemanes, españoles y griegos no quisieron bañarse en esas aguas e hicieron oposición leal en sus partidos. Oskar Lafontaine se impuso democráticamente frente a la fracción socialliberal del SPD. Se había opuesto a la absorción de la RDA, anticipó que aquella barbaridad sería el final de un proyecto civilizado para Europa y combatió la independencia que el Banco Central Alemán le quería imponer al resto de los bancos centrales europeos. De nuevo la estrategia del golpe, ahora orquestado por la patronal alemana y azul. Schröder se convirtió en el Felipe alemán aunque no para crear un Estado del Bienestar con desempleo y deuda, sino para destruirlo y darle paso a las finanzas. Su apoyo a los bancos de inversión y el desmontaje del Estado del Bienestar (leyes Harz I-IV) es su obra personal: un regalo para la derecha de Merkel que no olvidaron los socialdemócratas alemanes, Lafontaine entre ellos. Dijo basta e impulsó la creación de un nuevo espacio político con otras organizaciones de la izquierda antineoliberal y sindicalistas: Die Linke. Años después Dimitris Tsoukalas y otros diputados le dijeron basta al PASOK de Merkel y se pasaron a Syriza. En las últimas elecciones gallegas los nacionalistas de Beiras y la Izquierda Unida de Yolanda Díaz dijeron basta a la fragmentación de la izquierda antineoliberal galega y crearon Alternativa Galega de Esquerda, el ensayo general de la Syriza española. El sábado dos de marzo a las 11.00 los socialistas españoles le van a decir basta al neoliberalismo en el Ateneo de Madrid. Oskar Lafontaine, Dimitris Tsoukalas y Yolanda Día contarán sus experiencias. El Mediterráneo no quiere ser un mar altántico y sin los socialistas honestos nunca llegará a dejar de serlo.

Bewiesen: Es gibt eine CIA-Task-Force gegen Assange

Gerd R. Rueger 03.03.2013 Manning-Protest

Wer bislang glaubte, die CIA-Stories rund um Wikileaks wären nur Ausgeburten der Paranoia, wurde jetzt eines Besseren belehrt: Die CIA-Task-Force gegen Julian Assange ist eine Tatsache. Seit 2010 war die Rede davon -seit Cable-Gate. Im Manning-Prozess wurden Dokumente vorgelegt, die die Existenz der geheimen Truppe belegen. Die Paranoia scheint eher auf Seite der US-Regierung zu liegen: Der Manning-Prozess wird schärfer reglementiert als Verhandlungen gegen Al Qaida-Mitglieder.

Was schreibt L’espresso, Pressepartner von Wikileaks in Italien, aktuell über Wikileaks und den Schauprozess gegen Bradley Manning? Ein Überblick. Die vorläufige Anhörung im Prozess gegen Bradley Manning, brachte vieles an den Tag: Der junge US-Soldat ist bereits für über tausend Tage eingekerkert.

US-Kampfhubschrauber beschießt Kleinbus mit Kindern

Jetzt bekannte er sich schuldig, jene Dateien geleakt zu haben, die als die explosivsten bei WikiLeaks publizierten Dokumente gelten können: Dabei auch die dramatischen Videobilder, die als Collateral Murder die Welt bewegten. Keineswegs bekannte er sich aber schuldig einer „Unterstützung des Feindes“, die ihm das Pentagon als schwerste Straftat (dt. „Hochverrat“) zu beweisen versucht. Und unter den Papieren, die durch die Verteidigung Mannings offengelegt wurden, beweisen einige zum ersten Mal offiziell die Existenz eines CIA-Teams gegen Julian Assange, so die stefy il Mio lavoro e ioitalienische Wikileaks-Expertin Stefania Maurizi (siehe unten).

CIA versus Wikileaks

Wer bislang glaubte, die CIA-Stories rund um Assange wären nur Ausgeburten der hackertypischen Paranoia, wurde jetzt eines Besseren belehrt: Die CIA-Task-Force gegen Julian Assange ist eine Tatsache. Seit 2010 war die Rede davon, denn damals begann WikiLeaks 251.287 US Diplomaten-Depeschen zu veröffentlichen: Diese Publikation zu stoppen war offiziell das Ziel des geheimen CIA-Teams. Zunächst sollte es die Schäden bewerten, die durch die Veröffentlichung von geheimen US-Regierungsdokumente entstehen könnten. (In deutschen Medien wurde aus dem „Cable-Gate“ hauptsächlich Klatsch und Tratsch gemacht, ironischerweise blieb nur der Begriff „Teflon-Merkel“ daraus kleben; ein einziger US-Spitzel in der deutschen Bundesregierung wurde enttarnt, was aber keinen groß aufregte: Wir wussten ja eh, dass Washington alles mithört, was Berliner Politiker an Blödsinn reden. Erstaunen gab es nur, dass die CIA einem korrupten Politfunktionär für sowas auch noch Geld in die Tasche steckte: Man glaubte eher an ein korruptives „Anfüttern“ für spätere richtige Einsätze; der Spitzel selbst leugnete natürlich, Geld genommen zu haben und auch, dass die weitergegebenen Dokumente geheim waren -ihm sei es nur um die guten Beziehungen zu unseren amerikanischen Verbündeten gegangen. Letzteres stimmte vermutlich: Um seine guten Beziehungen zu den fetten Dollar-Töpfen jenseits des Atlantik.)

Die CIA-Task-Force gegen Julian Assange

Nur Paranoia? Jetzt wurde die Existenz dieser Anti-Assange-Task-Force vom Pentagon selbst öffentlich zugegeben, nachdem Anwälte des Center for Constitutional Rights in New York, die WikiLeaks verteidigen, den Zugang zu den Dokumenten erstritten. In einem der Dokumente, die der WikiLeaks Verteidigung wertvolle Informationen bringen sollten, ist in schwarz auf weiß nachzulesen, dass die CIA tatsächlich eine Anti-Assange-Task-Force eingerichtet hat, die weiterhin zu bestehen scheint.

Erst am Donnerstag, den 31.02.2013, gab Manning in der vorläufigen Anhörung zum ersten Mal überhaupt zu, die geheimen Materialien an WikiLeaks gemailt zu haben. Er tat dies nach zahlreichen vergeblichen Versuchen, die Dateien an US-Medien wie die Washington Post und die New York Times auszuhändigen: Die „Qualitäts-Journalisten“ hatten keinerlei Interesse daran gezeigt. (Diese Erfahrung machten auch Julian Assange und seine Mitstreiter -es erwies sich anfangs, also ohne schon prominent zu sein, als schwer, die Journalisten zu einer Enthüllung zu bewegen, siehe Rueger 2010, S.31)

Laut einiger Beobachter war der Zugang der Öffentlichkeit zu den vorläufige Anhörungen zum Fall Manning noch stärker reglementiert als im Prozess gegen al-Qaida in Guantánamo. Dort durften die Presse und die Angehörigen der Opfer des 11.9. der Anhörungen nur hinter einer Glasscheibe folgen und die Audio-Übertragung wird erst nach einer Verzögerung von 40 Sekunden weitergeleitet. In dieser Zeitspanne zensiert das Militär alle Sätze, die nach seiner Vorstellung geheim zu haltende Information enthalten könnte.

Im weiteren Verlauf des Prozesses gegen Manning will die US-Regierung gut 141 Zeugen aufbieten, um ihre Behauptung zu belegen, es läge eine „Kooperation mit dem Feind“ vor. Angeblich wird darunter auch einer der 22 Navy-Seal-Elitesoldaten sein, die im Mai 2011 an der Operation zur Tötung von Osama Bin Laden in Pakistan teilnahmen. Bin Laden persönlich soll demnach Dokumente von WikiLeaks auf seinem Laptop gehabt haben (wie Millionen andere politisch interessierte Menschen auch). Wie wir dieses Gericht inzwischen kennen, könnte dieser dürftige Beleg leider womöglich als ausreichend anerkannt werden. # Reblogged auf 02elf (Düsseldorf)

stefy il Mio lavoro e io

Stefania Maurizi

Frei nach Auszügen aus dem Artikel von L’Espresso 01.03.2013: Leggi l’Espresso sul tuo iPad<br />Scarica gratis l'applicazione

Una task force contro Assange

di Stefania Maurizi  (01 marzo 2013)

Nelle udienze preliminari del processo contro Bradley Manning, in prigione da oltre mille giorni, il giovane soldato Usa ha ammesso di aver passato i documenti più esplosivi a WikiLeaks, dichiarandosi colpevole della fuga dei file, ma non di avere aiutato il nemico, come il Pentagono cerca di dimostrare. E tra le carte ottenute dalla difesa emerge ufficialmente per la prima volta il team della Cia.

Stefania Maurizi hat auf ihrer Homepage weitere Artikel zu Wikileaks und Assange, teils in englischer Übersetzung.

Originally published in l‘Espresso, 29 November 2012 .

Hintergrund: Die Zeitung „Espresso“ gehört wie auch die „Repubblica“ dem linksliberalen Finanzier Carlo De Benedetti, Ex-Chef von Olivetti und Fiat. Sie ist in der Medienlandschaft Italiens in der dünn besiedelten linksliberalen Ecke angesiedelt, neben der „Unità“, der ehemaligen Parteizeitung der Kommunistischen Partei, die einem der reichsten Männer Italiens gehört, dem Unternehmer Renato Soru, Ex-Präsident der Region Sardinien, Gründer der Telekommunikationsfirma Tiscali; die Familie Agnelli hält sich die Turiner „Stampa“; die Wirtschaftszeitung „Il sole 24 Ore“ gehört dem italienischen Unternehmerverband; „Il Giornale“ und „Libero“ gehören Berlusconi; Funk und Fernsehen: Mit einer Ausnahme sind alle Privatsender in Berlusconis Besitz, der Staatssender RAI gehört dem, der gerade die Regierung stellt -das war in den letzten Jahrzehnten zumeist auch Berlusconi.