Zypern: Bankensturm und böse Russen

Galindo Gaznate und Prometheus 20.03.2013 Flagge Zypern statisch

Das zyprische Parlament in Nikosia hat den „Rettungsplan“ der Europäer abgeschmettert -zu sehr trug er die neoliberale Handschrift der Regierung Merkel. Deren Rezepte haben von Athen bis Lissabon die Banken auf Kosten der Menschen saniert und sozialen Raubbau betrieben.  Nach unsozialen Sonderabgaben hätte ein Bankensturm gedroht. In unseren Medien wird die Schuld an der Finanzmisere Zyperns jedoch andauernd dem „russischen Schwarzgeld“ bzw. russischen Geldwäschern und sonstigen bösen Russen in die Schuhe geschoben. Aber ist das wirklich wahr?

„Von Putin einen hohen Preis verlangen“

„Klein-Moskau“, so behauptet Spiegelonline zu wissen,  nennen die Einwohner der zyprischen Stadt Limassol ihre Heimat -wegen „der vielen Geschäftsleute aus Russland“, denn im Süden Zyperns residieren zahlreiche Holdings russischer Oligarchen und dann sind da die „unzählige Milliarden“, die „in den vergangenen Jahren  auf die Mittelmeerinsel geflossen sind“. Aber warum nennen ARD, Bertelsmann & Co.  dies so gerne „Schwarzgeld“? Während die deutschen Milliarden, die man in Athen und anderswo retten wollte folglich als „sauberes Geld“ gewertet wurden, scheinen Richtung Moskau rassistische Ressentiments zu dominieren. Zypern hat aus kulturellen Gründen viele russische Anleger -na und? Da ist es doch klar, dass die Regierung der Insel sich lieber an Moskau wendet als die üblen Rezepte nach Berlins Neoliberalismus zu akzeptieren.

Die EU als Banken-Retter,
aber nicht für russische Milliardäre?

Der Präsident Zyperns, Nikos Anastasiades, telefonierte mit Russlands Staatschef Wladimir Putin. Nikosias Finanzminister Michael Sarris traf bereits am Dienstagabend in Moskau ein, denn er verhandelt mit dem Kreml und seinem Amtskollegen über russische Unterstützung. Nichts ist natürlicher als das: Für Moskau nimmt Zypern, ähnlich wie Griechenland, eine Sonderstellung unter den EU-Ländern ein. Zyprer und Griechen gehören der orthodoxen Kirche an, die recht enge Beziehungen zum Moskauer Patriarchat unterhält -man verwendet schlöießlich auch das kyrillische Alphabet, das nach einem orthodoxen Mönch benannt ist. Zyperns Erzbischof Chrysostomos soll den Patriarchen Kirill auch gebeten haben, bei Wladimir Putin ein gutes Wort für Zypern einzulegen. Deutsche Medien versuchen nun verzweifelt, mit Berichten über angebliche Spannungen zwischen den Ländern Zwietracht zwischen Russlands Finanzminister Anton Siluanow und den Zyprioten zu beschwören -Wunschdenken oder kriecherische Haltung zugunsten Merkels Spardiktaten, die Athen gerade an den Rand des Abgrunds getrieben haben? Der frühere britische Schatzkanzler Alistair Darling soll jetzt davor gewarnt haben, dass die Situation in Zypern eine Panik in ganz Europa auslösen könnte… Hätte Merkel bzw. die schwarzgelbe Regierung in Berlin hier lieber etwas weniger gierig Druck ausgeübt? Dann müssten die deutschen Medien sich nicht in ihrer üblichen Propaganda gegen Moskau überschlagen…

Ein Gedanke zu “Zypern: Bankensturm und böse Russen

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