Madrid und Barzelona: Im Fußball hopp -Proteste topp!

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Während deutsche Fußballfans vor Stolz kaum laufen können, außer beim Blick auf FC Bayerns entthronten Säulenheiligen Uli Hoeneß, geht es Madrid und Barzelona nicht nur auf dem Sportplatz mies. Brutale Sparprogramme unter Anleitung aus Berlin und Brüssel machen die Gesellschaft jeden Tag ärmer, ohne Chance, sich „aus der Krise heraus zu sparen“. Die Pleite auf dem Rasen verblasst gegen die Pleite der neoliberalen Politik des Rechtspopulisten Rajoy, aber die Spanier üben vorbildlich Protest. Sie lassen sich nichts vormachen und fordern von der Politik, endlich Verantwortung zu übernehmen.

Die von der Finanzmafia global inszenierte Bankenkrise, die Milliarden aus den Staatskassen in die Banken umverteilte, wird als Auslöser inzwischen von den Medien totgeschwiegen. Man paukt die Parole von den faulen Völkern, die „über ihre Verhältnisse gelebt“ haben sollen in alle Köpfe, sogar die dreiste Lüge, Spanier seien reicher als Deutsche, wird jede Woche neu aus dem Hut gezaubert. Ziel: Reiche reicher, Arme ärmer machen (in Spanien und Deutschland!). Ohne Rücksicht auf Menschenrechte wird die Finanzmacht durchgedrückt. Doch der Widerstand dagegen wird stärker, besonders in Spanien.

Madrid brennt

Bei erneuten Protesten gegen die Sparmaßnahmen der Rechtsregierung Rajoy ist es am Donnerstagabend in Madrid zu Gewalt gekommen. Bereits vor der Demonstration mit dem Motto „Belagert den Kongress“ hatte die Polizei vier Anarchisten festgenommen, die angeblich Brandanschläge auf Banken geplant haben sollen. Etwa 1400 Polizisten waren im Einsatz. Elf Studenten wurden festgenommen, weil sie den Zugang zu einem Universitäts-Gebäude blockierten. Am Ende einer Demonstration mit etwa tausend Teilnehmern in der Nähe des Parlaments in Madrid warfen einige Dutzend Demonstranten Flaschen, Böller und Pyrotechnika auf Polizisten, wie afp meldete. Polizisten gingen daraufhin mit Schlagstöcken auf die Demonstranten los. Drei Menschen wurden nach Angaben der Polizei während der Demonstration festgenommen, die von drei Punkten in der Hauptstadt zum Kongressgebäude gezogen war.

Auch Barcelona protestierte

Am heutigen Sonntag 28.April 2013 haben Tausende von Katalanen in Demonstranten in MadridBarcelona gegen  Kürzungen und gegen die Politik der Rechtspopulisten-Regierung protestiert. Motto der Demonstration: „Kampf um Arbeitsrechte – die Zukunft verteidigen!“ Man trotzte dem schlechtem Wetter, der Winter ist momentan  mit starkem Regen und eisigem Sturm auf die iberische Halbinsel zurückgekehrt.  Vertreter verschiedener von Kürzungen betroffener Einrichtungen aus Bildung, Gesundheitswesen und öffentlichem Dienst sowie die großen Gewerkschaften haben in Barcelona zu Protesten aufgerufen.
Viele Menschen trugen weiße Kleidung, der Bildungssektor war besonders stark vertreten, mit  Bannern wie: „Wir sind im Schambereich der Bildung – keine Einschnitte“.
Der UGT-Generalsekretär von Katalonien, Josep Maria Alvarez, sagte zu Beginn der Proteste „es ist die Zeit, dass die katalanische Regierung zu beweisen hat, dass  sie an der Seite der Bürger und die Verteidigung der Kräfte steht, weil diese Politik Selbstmord ist.“ Die derzeitige Lage auf dem Arbeitsmarkt in Katalonien und dem Rest von Spanien zeige die Absurdität der Sparorgien nach deutscher Merkel-Vorgabe, die die Arbeitslosigkeit in Südeuropa in unmenschliche Höhen treibe -nur damit die schwarzgelbe Regierung in Berlin sich für die Bundestagswahlen im Herbst ein paar Vorteile verschaffen kann.

Rajoys korrupte Rechtspopulisten-Regierung schien schon vor  acht Wochen am Ende zu sein: Hunderttausende Spanier hatten auf Initiative der “Marea Ciudadana” (Bürgerflut) hin gegen die Sparmaßnahmen der rechtspopulistischen PP-Regierung demonstriert. Anlass waren deren aktuelle Korruptionsaffären -doch Rajoy klebt am Sessel wie ein Stockfisch in der Pfanne, como una lapa.

Die spanische Statistikbehörde hat kürzlich bekanntgegeben, dass die Arbeitslosenquote im Land weiter gestiegen ist. Demnach lag die Quote in den ersten drei Monaten dieses Jahres bei 27,16 Prozent, d.h. sechs Millionen Menschen sind in Spanien ohne Arbeit -eine unvorstellbare Zerstörung von menschlichem Lebensglück, von wirtschaftlichem Potential und von Vertrauen in das westliche Modell des neoliberal verkrüppelten Kapitalismus. Der Kampf gegen die globale Finanzmafia und ihre Helfershelfer geht weiter -Transparenz für die Bilderberger-Konferenzen! (Im Gedenken an Jim Tucker)

US-Magazin Counterpunch trifft Julian Assange

Counterpunch: Talking With Julian Assange -From the George W. Bush Librarymarchcov to the Trial of Bradley Manning by MEDEA BENJAMIN 26.04.2013 (n. aut. Übers. v. Nora Drenalin)

MEDEA BENJAMIN merkte einleitend einiges zum Hintergrund an. Sie hatte Gelegenheit, WikiLeaks-Gründer Julian Assange in der ecuadorianischen Botschaft in London zu interviewen, wo er seit Juni 2012 politisches Asyl erhält. Assange soll zum Verhör nach Schweden über Sex-Vorwürfe. Aber er glaube, wenn man ihn nach Schweden schicken würde, würde er an die USA ausgeliefert, wo ihm wegen Spionage lebenslange Haft oder die Todesstrafe drohe.
Interview aus Counterpunch
MEDEA BENJAMIN: Bushs neue Presidential Library an der Southern Methodist University in Texas hat mit großem Trara, einschließlich der Anwesenheit von Präsident Obama und der ehemaligen Präsidenten Carter, Bush Sr. und Clinton eröffnet. George Bush hat gesagt, dass die Bibliothek „ein Ort sei, um Fakten zu hegen.“ Welche Fakten würden Sie gerne in seiner Bibliothek gehegt wissen?
JULIAN ASSANGE: Ein guter Anfang wäre es, endlich einmal die wahre JAssangeBobbyAnzahl der Todesfälle durch die Invasion des Irak und Afghanistans zu nennen. Wikileaks  dokumentiert von 2004 bis 2009, wie die USA Aufzeichnungen über mehr als 100.000 einzelne Todesfälle von Irakern aufgrund dieser Invasion anlegten, ungefähr 80 Prozent von ihnen waren als Zivilisten Opfer der entfesselten Gewalt geworden. Dies sind nur die aufgezeichneten Todesfälle, aber viele Menschen mehr mussten sterben. Und die USA nahm Afghanistan, etwa 20.000 Todesfälle von 2004-2010. Diese wären gute Fakten für die Presidential Library. Und vielleicht könnte die Bibliothek noch dokumentieren, wie Menschen auf der ganzen Welt gegen die Invasion des Irak protestierten, einschließlich der historischen 15. Februar-2003-Demonstration von Millionen von Menschen rund um den Globus.
MEDEA BENJAMIN: Viele Menschen haben während der Bush-Jahre hart gearbeitet, um gegen die US-Kriege zu protestieren, aber die Bush-Regierung weigerte sich, zuzuhören. Es war sehr entmutigend für die Menschen zu merken, dass ihre Bemühungen im Grunde für die Katz waren.
JULIAN ASSANGE: Die Leute sollten nicht zu demoralisiert sein. Ich glaube, dass die Opposition gegen den Irakkrieg sehr wichtig war, und dass es tatsächlich das Verhalten von uns verändert hat -während der Invasion des Irak. Vergleichen Sie sie mit dem Golfkrieg von 1991, als die massiven Anzahlen von Irakern, Soldaten und Zivilisten, getötet wurden. Bei der Invasion im Jahr 2003 gab es viel mehr Sorge um die Opfer. Die lautstarken Proteste hatten ihre Wirkung. Wir veröffentlichten ein Memo, das belegte: Erst wenn die geplante militärische Operation mehr als 30 Menschen töten könnte, musste sie von ganz oben in der Befehlskette genehmigt werden. Also während die Proteste den Krieg zwar nicht stoppen konnten, hatten sie doch Auswirkungen auf die Führung des Krieges und das war wichtig.
MEDEA BENJAMIN: Während George Bush in Dallas gefeiert wird, siecht Bradley Manning in US-Haft dahin. Sein Prozess beginnt am 2.Juni.  Bradley erklärte sich bereits im Februar schuldig in zehn Anklagepunkten, einschließlich des Besitzes von Geheimdokumenten und deren Weitergabe an eine nicht autorisierte Person. Diese Klagegründe allein könnten ihn für 20 Jahre ins Gefängnis bringen. Darüber hinaus hat die Regierung Spionage-Vorwürfe, die ihn für den Rest seines Lebens ins Gefängnis bringen könnten. Was denken Sie, wie der Prozess weitergehen wird?
JULIAN ASSANGE: Es wird ein Schauprozess, wo die Regierung versuchen wird zu beweisen, dass Bradley durch die geleakten Dokumente “ den Feind unterstützten und begünstigen“ oder „mit dem Feind kommunizieren“ wollte. Die Regierung holt sich ein Mitglied des Navy Seal-Teams, die Osama Bin Laden getötet haben, um auszusagen, dass er einige der geleakten Informationen in bin Ladens Haus gefunden haben will. Aber es ist lächerlich, diese als Beweismittel dafür verwenden zu wollen, dass Bradley Manning „den Feind unterstützt“ habe. Bin Laden könnte das Material von der New York Times bekommen haben! Bin Laden hatte auch ein Bob Woodword-Buch und zweifellos hatte Kopien von Artikeln aus der New York Times.
Die Regierung behauptet nicht einmal, dass Bradley Informationen direkt an „der Feind“ übergeben hatte -oder dass er Absicht hatte, dies zu tun. Aber sie ziehen dennoch die absurde Schlissfolgerung, dass lediglich der Öffentlichkeit übergeben Information über klassifizierte Regierungstätigkeiten jemand zu einem Verräter macht, weil es „indirekt den Feind informiert“.
Nach dieser Argumentation müsste auch der Buchautor Bob Woodward der „Kommunikation mit dem Feind“ angeklagt werden, denn Bin Laden hatte doch empfohlen, dass jeder US-Amerikaner Woodward Buch „Obama’s War“ lesen sollte? Sollte der New York Times der Vorwurf der „Beihilfe des Feindes“ gemacht werden, wenn bin Laden eine Kopie der Zeitung besessen hat, die WikiLeaks-Material enthielt?
MEDEA BENJAMIN: Was wären einige Dinge, die Bradley Manning-Unterstützerhttps://i0.wp.com/25.media.tumblr.com/tumblr_ll3n1vw1zj1qjab9ao1_r1_500.jpg tun können, um zu helfen?
JULIAN ASSANGE: Sie sollten Druck auf die Medien ausüben, gegen die Spionage-Vorwürfe Einwände zu erheben. Die Los Angeles Times brachte ein gutes Editorial, aber andere Zeitungen waren schlecht. Eine Wall-Street-Journal-Kolumne von Gordon Crovitz forderte, dass Bradley wegen Spionage angeklagt werden sollte, und dass ich ebenfall deswegen belangt werden sollte, weil ich ein „selbsternannter Feind des Staates“ sei. Wenn Manning der Spionage angeklagt ist, kriminalisiert dies das nationale Sicherheits-reporting. Jedes Leak von Verschlusssachen an jedes Massenmedium könnte dann als ein Akt des Hochverrats interpretiert werden. Menschen müssen die Medien überzeugen, dass es in ihrem eigenen Interesse ist, eine Linie Prinzipientreue einzunehmen.

MEDEA BENJAMIN: Was wären noch andere Möglichkeiten für die Leute, in Bradley Mannings Fall zu helfen?

JULIAN ASSANGE:  Die Menschen könnten Amnesty International und Human Rights Watch unter Druck setzen. Diese Gruppen protestierten zwar kurz gegen die schrecklichen Bedingungen unter denen Bradley in Quantico festgehalten wurde, aber nicht gegen die Tatsache, dass er wegen Verbrechen verfolgt wird, die ihn lebenslänglich ins Gefängnis bringen könnten.
Es ist peinlich, dass Amnesty International und Human Rights Watch — Amnesty International mit Sitz in London und Human Rights Watch mit Hauptsitz in New York — sich geweigert haben, Bradley Manning als politischen Gefangenen oder ein Gefangenen aus Gewissensgründen zu betrachten.
Jemand einen politischen Gefangenen zu nennen bedeutet, dass der Fall politischer Natur ist. Es kann sein, dass der Gefangene eine politische Handlung begangen hat oder er war politisch motiviert -oder es gab es eine Politisierung der Ermittlungen oder des Verfahrens.
Schon ein einziger dieser Gründe ist nach der Amnesty-Definition ausreichend, um jemanden einen politischen Gefangenern zu nennen. Aber Bradley Mannings Fall erfüllt alle diese Kriterien. Trotzdem hat Amnesty International erklärt, dass sie erst nach dem Urteil darüber entscheiden wollen. Aber was nützt das dann noch?
MEDEA BENJAMIN: Was ist Amnesty Begründung warten?
JULIAN ASSANGE: Ihre Entschuldigung war, dass sie nicht wissen, was in der Verhandlung noch kommen könnte und sie wollen sicher sein, dass Bradley die Informationen „verantwortungsvoll“ veröffentlicht habe.
Ich finde ihre Position grotesk. Bradley Manning ist der berühmteste politische Gefangene der USA. Er wurde ohne Prozess für über 1.000 Tage eingekerkert. Nicht einmal die US-Regierung bestreitet, dass seine angeblichen Taten politisch waren.
Aber Human Rights Watch bewertet Bradley Manning nicht als einen politischen Gefangenen. Diese Gruppen sollte von der Öffentlichkeit dazu gedrängt werden, ihre Position zu ändern. Und sie sollten boykottiert werden, wenn sie weiterhin in ihrem eigenen Hinterhof zu feige sind zu handeln.
Eine weitere Möglichkeit, Bradley Manning zu unterstützen ist bei seinem Prozess in Ft. Meade, Maryland, der am 2.Juni beginnt. Die Kundgebung dazu ist am 1.Juni. Mehr erfahren sie durch Kontaktaufnahme mit dem Bradley Manning Support Network.
MEDEA BENJAMIN: Vielen Dank für Ihre Zeit, Julian.
Dieses Interview ist ganz gut gelaufen -leider musste Julian Assange mit Guardian-nahen Journalisten schlechte Erfahrungen in dieser Hinsicht machen: Aus einem langen Interview mit ihm wurden nur wenige Minuten tendenziös ausgesucht, um ihn zu diffamieren und das ganze in der hetzerischen Anti-Wikileaks-”Dokumentation” Secrets and Lies in einen extrem diffamierenden Kontext zu stellen.

Finanzierten USA Terror in Venezuela?

Galindo Gaznate 28.04.2013 Flagge Venezuelas

Caracas. Die venezuelanische Polizei hat einen verdächtigen US-Amerikaner festgenommen. Es liegen Beweise vor, nach denen er rechtsextreme Chavez-Gegner mit beträchtlichen Dollar-Summen finanziert haben könnte. Angeblich drehte der Filmer Timothy Hallet Tracy eine Dokumentation über Chavisten und Anti-Chavisten. Doch die Polizei stellte Filmaufzeichnungen sicher, die auf eine Verwicklung von Tracy in Gewalttaten nach den Wahlen hindeuten. Ein Wikileaks-Dokument stützt den Verdacht. 

Andere Wikileaks-Files hatten schon eine Intrige Stratfor-USA gegen Caracas nahegelegt. Der weitgehend unbekannte Filmer Timothy Hallet Tracy war angeblich wegen einer Dokumentation über Chavisten und Anti-Chavisten nach Venezuela gekommen. Doch die Polizei stellte Filmaufzeichnungen sicher, die auf eine Verwicklung von Tracy in die Vorbereitung von Gewalttaten nach den Wahlen hindeuten. Bei von Regierungsgegnern in den Tagen nach der Wahl inszenierten gewalttätigen Unruhen waren auch Gesundheitszentren mit cubanischen Ärzten angegriffen und insgesamt neun Menschen getötet und 78 verletzt worden. Übler Dreckskapitalismus.

Caracas: Anti-Chavisten-Operation „Connexion Abril“

Diese Ausschreitungen nach der Präsidentschaftswahl vom 14.04.2013, die der Chavez-Nachfolger Maduro knapp gewann, wurden möglicherweise aus den USA finanziert, so die jW. Innenminister Miguel Rodríguez Torres in Caracas gab der Presse persönlich die Festnahme des US-Amerikaners Timothy Hallett Tracy bekannt, der am Internationalen Flughafen Maiquetia festgenommen wurde, als er das Land verlassen wollte. Tracy, der über eine geheimdienstliche Ausbildung verfügen soll, habe oppositionellen Jugendgruppen Geldmittel ausländischer NGOs überbracht und diese zu gewaltsamen Aktionen angeleitet. Er habe auch Beziehungen zu regierungsnahen Organisationen geknüpft, offenbar um seine Legende als Dokumentarfilmer zu stützen oder um die Chavisten zu infiltrieren und zu spalten, so Ciudad CCS aus Caracas.

Wikileaks enthüllte CIA-Pläne zur Destabilisierung von Caracas

Der britische Guardian stützt weitgehend die US-Version vom harmlosen plus-dFilmemacher Tracy (auch BP profitierte vor Chavez von der billigen Plünderung des venezuelanischen Erdöls), verweist jedoch auf ein Wikileaks-Dokument der US-Depeschen der US-Embassy Caracas vom 09.11.2006:  Dort wird im Diplomaten-Jargon mit viel Wortgeklingel um die angeblich von Chavez bedrohten Menschenrechte die Unterstützung anti-chavistischer „Bürgerrechtsgruppen“ besprochen -als ob die USA in Lateinamerika je gegen, die von ihnen ganz im Gegenteil meist erst errichteten, Folterdiktaturen vorgegangen wären. Aber an einer Stelle ist dem CIA-Attache offenbar die Wahrheit herausgerutscht, denn die Zwischenüberschrift vor Punkt 9. lautet:  „Penetrate Base/Divide Chavismo“. Etwas seltsam, denn Chavez wurde darin vorgeworfen, Venezuela mit seiner „rhetoric of hate“ zu spalten, die USA wollten nur mit ihren US-Dollars dagegen halten: Diese dort proklamierte Infiltration und Spaltung der Chavisten könnte auch der jetzt inhaftierte Tracy im Sinn gehabt haben. Der venezuelanische Inlandsgeheimdienst SEBIN hatte, so Maduros Minister laut jW, in den vergangenen Monaten gegen ein rechtsgerichtetes Netzwerk ermittelt: Codename »Conexión Abril«. Alle Indizien hätten in dieser Zeit darauf hingedeutet, dass bis zum Wahltag Ruhe gehalten, dann aber die Wahlergebnisse abgelehnt und Gewalttaten begangen werden sollten. Dies geschah so und spielte Capriles in die Hände, der jetzt mit halb- und illegalen Manövern um eine angeblich von ihm gewünschte totale Neuauszählung der Stimmen, die Regierungsbildung stören und Caracas destabilisieren will. Für eine schlechte Außendarstellung Maduros genügt diese Strategie scheinbar –von deutschen Medien wird überwiegend über Capriles Störmanöver berichtet.

„El Gringo“ agierte als Dokumentarfilmer

Bello Monte ist das saubere Mittelschichtsviertel in Caracas, wo Tracy, in

Oppositionskreisen als »El Gringo« bekannt, logierte. Dort hätten die Behörden bei dem Verdächtigen während einer Hausdurchsuchung mehr als 500 Videos beschlagnahmen können, die diesen schwer belasten, so Innenminister Torres. Einige davon präsentierte er der Presse: Eine Aufnahme zeigt z.B. eine Gruppe von Jugendlichen, die sich lautstark über Gelder freuen, die ihnen Tracy scheinbar versprochen hat. Einer dieser Aktivisten, die rechtsextremen Parteien angehören sollen, äußert in dem Video, »um Santa Cruz und Miranda zu aktivieren« brauche man eine Milliarde Dollar. An einer anderen Stellen ist von »100 Millionen Bolívares« (etwa 15 Millionen US-Dollar) die Rede, die man brauche, um in vier Bundesstaaten Venezuelas einen Aufstand anzuzetteln. Eine weitere Aufnahme zeigt den früheren Armeegeneral und heutigen Führer der Rechtspartei Voluntad Popular, Antonio Rivero, wie dieser während der Proteste nach der Wahl Jugendliche anleitet, mit Steinen und Flaschen die Polizei zu attackieren. »Die Aufgabe war, uns in einen Bürgerkrieg zu treiben«, zeigte sich Minister Rodríguez Torres überzeugt.

Die US-Regierung in Washington wollte sich zu dem Fall nicht äußern. Man habe  davon nur aus den Medien gehört und bemühe sich um mehr Informationen, erklärte der Sprecher des US-Außenministeriums, Patrick Ventrell, bei der täglichen Pressekonferenz im State Department. Gegenüber der Nachrichtenagentur AP verteidigte der Vater des Verdächtigen, Emmet Tracy, seinen Sohn und wies alle Vorwürfe zurück. Sein Sohn sei Journalist und habe sich seit dem vergangenen Jahr in Venezuela aufgehalten, um einen Dokumentarfilm über die politische Situation des Landes zu drehen. Wäre Tracy tatsächlich ein CIA-Mann, hätte er freilich seinem Vater wohl kaum mehr als seine Deck-Legende preisgeben dürfen.

Maduro fordert hartes Durchgreifen

Exgeneral retirado Antonio José Rivero González (52)

Präsident Nicolás Maduro forderte die Festnahme aller Personen, die auf den beschlagnahmten Videos zu sehen sind und in die »Konspiration der Rechten gegen die venezolanische Demokratie« verwickelt seien. In El Valle im Südwesten von Caracas rief er die Bevölkerung zur Wachsamkeit auf, da die Rechte weitere Angriffe vorbereiten könne.

Wie die Tageszeitung Ciudad CCS weiter berichtete, soll Tracy einem Haftrichter vorgeführt werden und Staatsanwältin Gineira Rodríguez werde den US-Amerikaner dabei des Verstoßes gegen venezolanische Strafgesetze während der gewaltsamen Ausschreitungen am 15. April und danach anklagen. Eine Verwicklung von CIA und anderen US-Geheimdiensten in Umsturzpläne gegen die sozialistische Regierung in Caracas würde sich gut in das bisherige Bild ihres Agierens gegen das zweitgrößtes Erdölland der Welt einfügen. Neben ideologischem Antikommunismus kommt im Fall Chavez noch das wirtschaftliche Interesse an billigem Öl hinzu. US-orientierte Geldeliten vor Chavez liefert Briten und US-Konzernen Venezuelas Öl zum Spottpreis. Chavez verstaatlichte die Ölfirmen, ließ reiche Konzerne den Weltmarktpreis zahlen und unterstützte mit subventioniertem Öl stattdessen Cuba, Ecuador und andere sozial orientierte Regierungen. Die Einnahmen behielt nicht mehr eine kleine Ausbeuter-Elite für sich, sondern sie wurden in Gesundheitswesen, Schulen und Wohnungsbau investiert. Doch der Chavez-Nachfolger Maduro wird es schwer haben, sich seiner Rolle zu etablieren -unter wachsendem Druck durch die aggressiven US-Manöver, die bereits Chavez das Leben schwer machten. Der rechtspopulistische erst Chavez- nun Maduro-Kontrahent Capriles erweist sich immer mehr als schlechtester Verlierer in der Geschichte demokratischer Wahlen -falsche Beschuldigungen gegen die Chavisten, sie hätten Wahlbetrug begangen, gehören bei ihm zum Standardrepertoire.

Bereits bei den Wahlen im letzten Jahr, die Chavez glanzvoll bestätigten, kam es  zu Gewalttaten von rechten Gruppen, die in deutschen Medien tendenziös verzerrt dargestellt wurden. Nach dem Tod von Chavez gab es dann kein Halten mehr: Aus der US-Administration kamen hämische Töne, man sei froh, den Staatschef von Venezuela los zu sein, Obama war nur wenig diplomatischer. Die westlichen Börsen von Nasdaq bis Dax frohlockten: Öl- und Machthunger trieben die Werte hoch. Der aufkommende Verdacht, die Krebserkrankung des Staatschefs sei nicht zufällig entstanden, wurde natürlich totgeschwiegen, außer in kritischen Blogs, versteht sich.

Sibci aus Bolivien berichtet: El exgeneral retirado del Ejército, Antonio José Rivero González (52 años), C.I. 6.355.302, es el agente encubierto de la CIA en Venezuela para realizar acciones encubiertas, utilizando como fachada al partido Voluntad Popular (VP). Como miembro de VP, este exmilitar, ascendido en el gobierno de Hugo Chávez, fue captado hace tres años por el Departamento de Estado para denunciar la supuesta “cubanización” de la FANB. De acuerdo a fuentes de inteligencia consultadas, Rivero González, cumple órdenes directas del dirigente Leopoldo López Mendoza, considerado uno de los “duros” del ala radical de la derecha. Desde 2009 posee visado permanente del gobierno de los Estados Unidos. Tras su pronunciamiento contra el gobierno del Comandante Chávez, el ex director de Protección Civil recibe fuerte financiamiento del Departamento de Estado para realizar acciones de sabotaje. Gracias a un trabajo de inteligencia interno y externo el Sebin permitió detectar la “Operación Soberanía”, donde se permitió detectar las acciones encubiertas de Rivero González, quien el pasado 15 de abril de 2013 en la plaza Francia de Altamira, dirigió acciones de sabotaje con guarimbas y organizó protestas violentas con los estudiantes, perfectamente organizados durante varios meses, a través de diferentes “movimientos” e identificados por la inteligencia nacional.