Frauenrechtlerin lehnt Bundesverdienstkreuz ab

Daniela Lobmueh florence_herve-150x150

Florence Hervé, die deutsch-französische Journalistin, Zeithistorikerin und Frauenrechtlerin lehnte die hohe Auszeichnung aus ethischen und politischen Gründen ab, so die junge Welt. Grund dafür sind unter anderem die von den damaligen westdeutschen Bundesregierungen praktizierten Duldungen der faschistischen Regime in Griechenland, Spanien, Portugal und 1973 auch Chile -und ihre heutige brutale Sozialpolitik. Alice Schwarzer, die derzeit wegen Steuerhinterziehung und Schwarzgeldkonten ins Gerede kam, hatte solche Bedenken nicht: Sie nahm den Orden an.

„Ich werde diese Auszeichnung nicht annehmen.“

Ihre Begründung sollte die saturierten Würdenträger beschämen, die nichts tun, aber sich mit dem Ruhm wirklich engagierter Menschen durch billige Bepreisung im Nachhinein schmücken wollen. Florence Hervé: „Wichtigsten Anliegen waren und sind mir die Emanzipation der Frau, Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit, der Frieden und die Solidarität mit den Völkern der Welt, die deutsch-französische Zusammenarbeit, auch im Sinne einer gründlichen Aufarbeitung der NS-Zeit. Dementsprechend habe ich versucht, mich in den vergangenen Jahrzehnten zu verhalten und einzubringen – zumeist gegen die vorherrschende politische Praxis. Das betraf mein Engagement gegen den § 218 ebenso wie den Einsatz gegen die von den damaligen Regierungen in Bonn praktizierten Duldungen der faschistischen Regime in Griechenland, Spanien, Portugal und 1973 auch Chile.“

Durch die Verzahnung von politischem und auf Frauen bezogenem Engagement eröffnet sich früh ein weites HerveArbeitsgebiet für die seit 1969 freiberuflich tätige Publizistin. Das Engagement für die Rechte der Frauen erwächst aus eigenen Erfahrungen: aufgewachsen in einer zwar konservativen, aber verhältnismäßig weltoffenen Familie beginnt Florence Hervé sehr früh ein Studium der Germanistik in Bonn. 1963 machte Florence Hervé in Heidelberg das Übersetzer-Examen. Seit 1969 ist sie freiberufliche Publizistin (Reformé, Deutsche Volkszeitung, Frankfurter Rundschau, Kölner Stadt-Anzeiger, junge Welt u. a.) und in einer Vielzahl frauenpolitischer Vereine und Initiativen aktiv. Sie war Mitbegründerin der Demokratischen Fraueninitiative mit über hundert lokalen Gruppen in den 1980er Jahren. Politisch organisierte sie sich darüber hinaus in der DKP. Bekannt wurde sie insbesondere als Mitherausgeberin der Zeitschrift und des seit 1979 jährlich aufgelegten „Frauenkalenders“ (Wir Frauen).

Die wohlfeilen Sonntags-Demokraten im heutigen Berlin werden kaum begreifen, was es heißt sich gegen die USA und ihre Dominanz einzusetzen -dafür hätten sie aktuell genug Gelegenheit, tun aber nichts. Im eignenen Land werden Millionen Familien, vor allem alleinerziehende Frauen ins Elend getrieben und durch eine brutale Hartz-IV-Bürokratie täglich drangsaliert und gedemütigt. Dieselben Politiker, die dies organisierten und dulden wollen nun ihre Untaten hinter billigem Maulheldentum im sozialen Sektor verstecken, indem sie ihre Preise und Orden verteilen. Da macht eine aufrechte Kämpferin für die Gerechtigkeit nicht mit.

Florence Hervé: „Es widerstrebt mir, eine Auszeichnung vom höchsten Repräsentanten eines Staates anzunehmen, dessen Regierungen selten den Eindruck erweckten, an der Beseitigung von Diskriminierung, sozialer Ungleichheit, an dauerhafter Abrüstung und einer friedensfördernden, gleichberechtigten Zusammenarbeit mit anderen Staaten interessiert zu sein. Derzeit nimmt indes beispielsweise die Frauenarmut wieder zu, an Kindereinrichtungen und Kinderbetreuung wird gespart, die Sorgearbeit wird nach wie vor überwiegend von Frauen geleistet, oft unter prekären Bedingungen und gering entlohnt. Kinder werden so zum „Armutsrisiko“ und Alter als „Problem“ bezeichnet. Zugleich orientiert sich die offizielle Politik in erster Linie an den „Top-Girls“ – und eben nicht an der Mehrheit der Frauen.“

Sollen die hohen Tiere in Berlin und anderswo ihre Orden doch Pussy Riot und den Oben-Ohne-Feministinnen made by Ukraine und Medienindustrie anhängen! Doch Florence ist gnädiger als die es verdienen:

„Zahlreiche Menschen haben sich dafür eingesetzt, dass ich diese Auszeichnung erhalte. Dafür bedanke ich mich ausdrücklich. Ich betrachte es alsErmutigung, auch künftig einzutreten für ein menschenwürdiges, gleichberechtigtes Leben von Frauen und Männern, gegen die Tolerierung von sexueller Ausbeutung und sozialer Ausgrenzung von Frauen, für ein friedliches Zusammenleben der Völker.“

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Das passt USA nicht: Millionen lernen lesen in Venezuela

Galindo Gaznate nicolas_maduro

An die drei Millionen Menschen haben nach Angaben von Präsident Nicolás Maduro in den vergangenen elf Jahren in Venezuela lesen und schreiben gelernt. Durch heimtückische CIA-Geheimkriege und -Putschfinanzierung werden immer noch viele Millionen Amerikaner von Freiheit  und Bildung ausgeschlossen. Faschistische Regime und Militärdiktaturen made in USA terrorisierten die Bewohner und denken nicht daran, ihnen ihr Menschenrecht auf Bildung zu gewähren (ebenso wie andere Rechte).

Die neuen Links-Regierungen in Ecuador, Nicaragua, Bolivien, Venezuela u.a. sind gezwungen, viele Milliarden Dollar zu investieren, um diese von den USA verschuldeten Altlasten aufzuarbeiten. Das belastet ihre Volkswirtschaften -und wird von westlichen Ökonomen dann als „sozialistische Ineffizienz“ bewertet. Aktuell nehmen laut Amerika21 rund 2.500 Menschen in ganz Venezuela an einem der umfassendsten Bildungsprogramme in der Geschichte Lateinamerikas teil. Seit 65 Jahren fördert die UNESCO Maßnahmen gegen Analphabetismus und seit 1966 wird alljährlich der Weltalphabetisierungstag am 8. September begangen.

Bildungsoffensive Misión Robinson

Im Rahmen der Bildungsoffensive Misión Robinson wird die in Kuba entwickelte Methode „Yo sí puedo“  erfolgreich eingesetzt, um Millionen in Analphabetismus und Unwissenheit geknechteten Amerikanern den Weg in eine demokratische Zukunft zu öffnen. Mit der Revolution erwies sich Kuba auch damit erneut als Vorreiter für das Menschenrecht auf Bildung, so ND.  Das Alphabetisierungsprogramm ist nach dem venezolanischen Pädagogen Simón Rodríguez benannt. Der Lehrer und Mitarbeiter Simón Bolivars lebte jahrelang unter dem Pseudonym Samuel Robinson, nachdem er Venezuela wegen Aktivitäten gegen die spanische Kolonialmacht verlassen musste. Er setzte sich unter anderem für ein System öffentlicher Schulen und eine „befreiende Bildung“ ein. Im Jahr 2006 wurde die Internationale Misión Robinson ins Leben gerufen, um mit anderen Ländern bei der Alphabetisierung zu kooperieren.

Aktuell arbeiten venezolanische Mitarbeiter der Misión auch in Bolivien und Nicaragua. Die „Einanzmärkte“ würdigen diese Bemühungen um Menschenrechte und Demokratie ebensowenig wie die westlichen Mainstream-Medien und ihre verlogene Journaille, die nur die negativen Seiten der venezoelanischen Revolution bemäkeln (wo nicht gleich erfinden). Doch die Menschen der westlichen Welt leiden selbst unter den kriminellen Finanzokraten und den von ihnen gekauften neoliberalen Regierungen in EU und USA.

Als Vivian Forrester 1996 ihren Bestseller “Der Terror der Ökonomie” schrieb, konnte sie von diesen Dimensionen der Unmenschlichkeit noch nichts ahnen, sie schrieb über “… das rauhe Klima der dreckigen Armenghettos … Grauen, das sich in anderen Körpern als den unseren ausbreitet … ‚kennen‘ wir nicht, wir ‚wissen‘ nur davon.” (S. 113).

Der deutsche Medienkonsument kennt nur die Propaganda-Phrasen der Finanzbranche, die ihre Schulden von korrupten Politikern den Völkern in die Tasche hat schieben lassen -uns allen. In korrupten Mainstream-Medien lässt unsere Geldelite nun über die “Schuldenkrise” lamentieren, man hetzt besinnungslos gegen “mediterranen Schlendrian”, vor allem gegen die unbeugsamen Griechen. Schuld an den Schulden sind wie durch ein Wunder nicht mehr die uns alle abzockenden Banken, sondern die Völker selber und ihre angeblichen “Privilegien”.

Auch in Europa.