Der erste Jahrestag des Maidan-Massakers war für die ARD & Co. Anlass, ihre alten Lügen neu aufzuwärmen: Die Propaganda der Putschisten vom letzten Februar wurde dem deutschen Publikum erneut als Wahrheit letzter Schluss serviert: Janukowitsch und seine Polizei waren die Täter! Bewiesen ist das nicht, und die Putschisten-Nachfolger tun nichts, um nachzuforschen. Die Kritik daran wurde von ARD verschämt versteckt und irgendwie doch wem anders angehängt, nur nicht den Maidan-Putschisten Jazenjuk oder Poroschenko.
Ansonsten arbeitete die ARD-Tagesschau mit den üblichen Propaganda-Tricks: Archivbilder von den Maidanunrihen waren so unter den Kommentar geschnitten, dass beim Wort „Scharfschützen“ (also die Massenmörder des Maidan-Massakers) genau ein gerade schießender Polizist von Janukowitsch im Bild war. Kein Wort über Schusskanäle in den Leichen, die auf ein Hotel deuteten, das die „Maidan-Demonstranten“ (in Wahrheit: faschistische Milizen) besetzt hatten. Kein Wort davon, dass bei dem Terroranschlag durch Sniper beide Seiten beschossen wurden. Dafür bei Phoenix die alte Anti-Putin-Hetz-Tapete im Hintergrund vgl. (Bild). Hier werden die Täter des Massakers von der ARD vertuscht, im Fall der Odessa-Gräueltat gleichdas ganze Massaker.
Ukraine: Faschisten existieren für die ARD nicht
Der Fokus der Ukraine-Faschismus-Berichterstattung lag auch bei kritischen Netzmedien lange Zeit auf den Partein „Swoboda“ und „Rechter Sektor“, jenem Zusammenschluss aus faschistischen Gruppierungen, der während der Proteste auf dem Maidan am sichtbarsten war. Geführt von dem Mitbegründer der nationalistischen und an dem Hitler-Kollaborateur Stepan Bandera orientierten paramilitärischen Organisation »Trisub«, Dmitro Jarosch, übernahm der Rechte Sektor eine Reihe wichtiger Aufgaben auf dem sogenannten Euromaidan. Er etablierte sich fest in der politischen Landschaft der Ukraine und stellt bis heute eine militärisch wie ideologisch einflussreiche Bewegung dar. Während Jarosch und seine »Kameraden« ähnlich wie die Swoboda Oleg Tjagniboks darauf bedacht waren, sich als »modernisierte« nationalistische Bewegung zu vermarkten, erstarkten Gruppierungen, die noch weit radikaler sind und offener an der Ideologie des Hitler-Faschismus anknüpfen.
Schon zu Maidan-Zeiten im Herbst 2013 und Frühjahr 2014 waren die »Sozial-Nationale Versammlung« (SNA) und die ihr angegliederte Organisation »Patriot der Ukraine« als der extremste, offen terroristische Flügel des »Rechten Sektors« erkennbar. Die SNA formuliert ihre Position ganz deutlich in einer programmatischen Erklärung: Man wolle eine »harmonische Gesellschaft«, die sei nur auf Grundlage der Rasse zu erreichen: »Unser Nationalismus ist nichts als ein Schloss aus Sand, wenn er nicht auf den Grundfesten des Blutes und der Rasse beruht.« In der »Volksgemeinschaft« habe jeder seinen »angemessenen Platz« zu finden, denn Menschen seien »von Natur aus ungleich«. Rasse sei dabei »Voraussetzung für die Erschaffung von Zivilisation und Fortschritt der Menschheit«, und man habe zu bedenken, dass nicht alle Rassen gleich »wertvoll« seien. »Neben der Frage der Reinheit muss auch die Frage des Wertes der Rasse gestellt werden. Die Ukrainer gehören zum größten und besten Anteil der europäischen weißen Rasse.« Verwirklicht werden soll diese »Volksgemeinschaft« in einem neuen Staatswesen, der »Groß-Ukraine«. Der Streit für »arisch-ukrainischen Werte« sei zugleich der um »das Überleben der europäischen Zivilisation in diesem globalen Kampf«… So etwas liest man nur in Medien wie der Jungen Welt.