Glenn Greenwald gewinnt Siebenpfeiffer-Preis 2015

Siebenpfeiffer-Preisträger Glenn Greenwald

Daniela Lobmueh

Homburg. Der Siebenpfeiffer-Preis für mutigen Journalismus ist heute an den Snowden-Paper-Enthüller Glenn Greenwald verliehen worden. Der Jurist Greenwald hatte mit Laura Poitras  die kriminellen Praktiken der NSA ans Licht gebracht. Greenwald betreibt heute das Portal The Intercept, wo ständig brandheiße Enthüllungen stattfinden, das aber von deutschen Journalisten gemieden wird wie die Pest. Die Preisverleihung ist daher auch eine Ohrfeige für hiesige Hofberichterstatter.

Snowden

NSA-Dissident Edward Snowden

Der renommierte Siebenpfeiffer-Preis ist am 15.März an den Snowden-Paper-Enthüller Glenn Greenwald verliehen worden. Bisherige Preisträger waren unter anderem Ralph Giordano,  Heribert Prantl,  Peter Scholl-Latour und Günter Wallraff. Der Jurist und Journalist Greenwald hatte zusammen mit Laura Poitras die „Snowden-Protokolle“ über die kriminelle Praktiken der NSA im britischen Guardian veröffentlicht. Greenwald betreibt heute das Portal The Intercept, das von deutschen Journalisten gemieden wird wie die Pest, obwohl (oder weil) dort ständig brandheiße Enthüllungen stattfinden. Diese kritisieren jedoch auch westliche (!) Machthaber, was selten in Mainstrem-Medien aufgegriffen wird. Die Preisverleihung an einen US-Publizisten im Brasilianischen Exil ist daher auch eine hoffentlich heilsame Ohrfeige für die hiesige Zunft der Hofberichterstatter. Diese wiegeln weiter ab und ventilieren vorzugsweise die US-Sicht der Affäre, etwa die frei erfundene Behauptung, die Snowden-Leaks hätten Terroristen geholfen.

Deutscher Freiheitskämpfer ehrt NSA-Enthüllung
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Philipp Jakob Siebenpfeiffer

Der Siebenpfeiffer-Preis ist ein Journalistenpreis im Gedenken an den Juristen und Journalisten Philipp Jakob Siebenpfeiffer, einen der Initiatoren des Hambacher Fests. Der Preis wird von der Siebenpfeiffer-Stiftung mit Sitz in Homburg alle zwei bis drei Jahre verliehen und soll diesmal mit 10.000 Euro dotiert sein. Er wird an Journalisten verliehen, die durch ihre Veröffentlichungen das demokratische Bewusstsein fördern, wobei Engagement ohne Rücksichten auf Karriere oder finanzielle Vorteile mit dem Preis gewürdigt werden soll. Laudator war absurderweise ausgerechnet Merkels Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD), der sich inzwischen wieder für die Vorratsdatenspeicherung einsetzt.

2013 hatte Greenwald Berichte von Edward Snowden, dem NSA-Dissidenten und Whistleblower, veröffentlicht. Snowden, der heute im Exil in Moskau lebt und von den USA gejagt wird, hat mit Greenwald und Poitras die massenhafte illegale Ausspähung auch der deutschen Bevölkerung publik gemacht. Die NSA soll über eine Million sogenannte „Terrorverdächtige“ im Netz bespitzeln, sie betreibt eine globale Vorratsdatenspeicherung ungeahnten Ausmaßes -und arbeitet damit den Folterknechten der CIA ebenso zu, wie den Killerdrohnen-Massenmördern der US-Streitkräfte.

Die deutschen Medien wiegelten den bedeutsamsten Geheimdienst-Skandal der Geschichte weitgehend ab bis bekannt wurde, dass auch das Handy von Bundeskanzlerin Angela Merkel angezapft war. Heute fehlen weiterhin wirksame Reaktionen auf die Lausch-Bedrohung, die deutsche Justiz hat die Straftaten der NSA nicht geahndet, unsere Medien schweigen dazu weiter. Die US-Medien sind nicht besser, dort wird vom rechtsextremen Fox-Imperium gegen Snowden als „Verräter“ gehetzt. Andere schweigen und als jüngst eine Talkshow Snowden einmal zuschaltete, starb der Interviewer mysteriöserweise kurz danach -Zufall? Wenn Ähnliches statt in New York in Moskau geschehen wäre, hätten wir einen riesigen Medien-Aufschrei und von ARD bis Bertelsmann wären Verschwörungstheorien über eine Täterschaft Putins in aller Munde. So aber herrscht Schweigen im Blätterwalde.

Deutschlandfunk geschockt: Preisträger „Greenwood“ genannt
PRISM_logo

NSA-Spy-Programm PRISM

„Ich sehe diese Bedrohungen als Testament dafür, dass wir unseren Job als Journalisten gemacht haben“, sagte Greenwald bei der Verleihung des 13. Siebenpfeiffer-Preises. Nicht alle Mainstream-Journalisten werden mit dieser ungewöhnlichen Wahl einverstanden sein -bislang wurden fast ausschließlich deutsche Journalisten geehrt. Der Deutschlandfunk war so geschockt, dass in seiner ersten Meldung des Ereignisses am Sonntag um 17:00 Uhr der Name des Preisträgers noch falsch genannt wurde: Der DLF machte Greenwald zu „Greenwood„. Peinliche Panne aus Unkenntnis eines der wichtigsten Enthüllers der Gegenwart nebst seines weltberühmten Portals The Intercept? Oder perfider Versuch, die DLF-Hörer durch verfälschte Meldungen in die Irre zu führen und weiter uninformiert zu halten?

Schon die Snowden-Enthüllungen selbst waren in rechtsgerichteten Medien wie DLF, ARD, ZDF, Bertelsmann (RTL&Co) nur zaghaft aufgenommen und schnell wieder abgewiegelt worden. Heute werden die Publikationen in Greenwalds Online-Portal The Intercept in deutschen Mainstream-Medien meist mit Schweigen gestraft. Erst wenn andere Medien die Enthüllungen aufgreifen, ziehen unsere Mainstreamer manchmal nach, meist abwiegelnd und ohne je ihre gigantischen Recherche-Möglichkeiten zum Nachfassen genutzt zu haben.

Greenwald hatte sich im letzten Jahr geweigert, sich dem Deutschen Bundestag als Zeuge für den NSA-Untersuchungsausschuss zur Verfügung zu stellen. Er begründet seine Absage mit der Feigheit der deutschen Politiker,  den Whistleblower Snowden selbst anzuhören. Damit mache sich der Ausschuss lächerlich, an diesem “Ritual, mit dem die Illusion einer Untersuchung erweckt werden soll”, wollte Greenwald sich nicht beteiligen. Er würde den Bundestag zwar gerne dabei unterstützen, wenn es um eine “ernsthafte Untersuchung” der aac53-yes-we-scan-round-200Ausforschung von Deutschen durch die NSA gehe, schrieb Greenwald. Durch die Ablehnung, den “Schlüsselzeugen” Snowden zu vernehmen, hätten deutsche Politiker jedoch gezeigt, dass es ihnen wichtiger sei, die USA nicht zu verärgern, als die NSA-Spionage ernsthaft aufzuklären.
Tatsächlich solle eine wirkliche Untersuchung vermieden werden, kritisierte er, es handele sich um “leere Symbolik”. Wenn das deutsche Parlament wider Erwarten doch noch den Mut aufbringen sollte, Snowden auf deutschem Boden zu befragen, würde er seine Haltung noch einmal überdenken

Nach Edward Snowden brachdem Ausschuss damit der zweite Kronzeuge weg. Snowden hatte nach einem langen Streit zwischen Bundesregierung und Opposition erklärt, dass er vorerst nicht mehr für eine Befragung zur Verfügung stehe. Snowden hält sich weiter in Moskau auf, sein Asyl in Russland  könnte man mit den US-Provokationen in der Ukraine in Verbindung bringen.

Bertelsmann, Assange und Snowden

SpiOn (SpiegelOnline) nutzte im letzten Jahr auch den Prism-Leak, um die alten Hetzparolen gegen Julian Assange wieder aufzuwärmen. Damit auch der letzte seiner verblödeten Leser Wikileaks in üblem Licht sieht, kam SpiOn mal wieder mit der verleumderischen Lüge von den “Vergewaltigungsvorwürfen” aus Schweden. Die Bertelsmann-Gehirnwäsche soll auch die letzten drei Jahre Arbeit von Wikileaks totschweigen und “erinnert” seine Infotainment-Konsumenten daran, die  Enthüllungsplattform hätte “…2010 Tausende vertrauliche und geheime Dokumente des US-Militärs und US-Diplomatendepeschen veröffentlicht.” -Als wäre seit den damals von “Spiegel” und SpiOn zu profitträchtigen Schlagzeilen vermarkteten Leaks vor drei Jahren nichts mehr passiert -Orwells “Zwiedenken” in Aktion: Die Geschichte wird gemäß den Machtinteressen der Herrschenden verzerrt und zurechtgelogen. Auch eine Portion Häme kann sich Bertelsmanns SpiOn nicht nicht verkneifen: “Mit der Flucht vor internationalen Strafbehörden kennt sich Julian Assange bestens aus.” Genau, auch dank SpiOn, Bertelsmann und seiner Hetze.

Hintergrund: Siebenpfeiffer-Preis

Philipp Jakob Siebenpfeiffer (1789-1845) war ein deutscher Jurist, politischer Journalist und gemeinsam mit dem Publizisten Johann Georg August Wirth und weiteren Mitstreitern Initiator des Hambacher Festes.

Die nach ihm benannte Ehrung wurde 1987 vom Landrat des Saarpfalz-Kreises Clemens Lindemann ins Leben gerufen. Seither wird der Preis alle zwei bis drei Jahre von der Siebenpfeiffer-Stiftung ausgeschrieben. Es kann sich jeder Journalist bewerben, wobei auch Dritte ein Vorschlagsrecht haben. Die Auszeichnung war bislang laut Wikipedia mit 5.000 Euro dotiert. Die Preisträger werden von einem Preisgericht unter dem Vorsitz des SR-Intendanten Thomas Kleist ausgewählt. Zuvor war Fritz Raff Vorsitzender. Die weiteren Jurymitglieder werden von den in der Stiftung vertretenen Journalistenverbänden und der Hambach-Gesellschaft für historische Forschung und politische Bildung benannt. Zudem sind zwei Vertreter Saarpfalz-Kreis beteiligt und darüber hinaus gehört der Jury ein Historiker aus dem Bereich Neuere Geschichte an.

Das Hambacher Fest fand vom 27. Mai bis 1. Juni 1832 auf dem Hambacher Schloss und nahe bei Hambach sowie Neustadt an der Haardt in der damals zu Bayern gehörigen „Rheinpfalz“ statt. Es gilt als Höhepunkt bürgerlicher Opposition in der Zeit der Restauration und zu Beginn des Vormärz. Die Forderungen der Festteilnehmer nach nationaler Einheit, Freiheit und Volkssouveränität hatten ihre Wurzeln im Widerstand gegen die restaurativen Bemühungen des Deutschen Bundes. Leider vermischte sich in Deutschland der Kampf für Demokratie und Freiheitsrechte mit dem nationalistischen Kampf gegen Napoleon. Progressive bürgerliche Aktivisten wie die studentischen Burschenschaften wurden gegen die französische Besatzung eingespannt, obwohl Napoleon den Deutschen Bürgerrechte gebracht hatte. Nach seiner Niederlage wurden die Freiheitsrechte von den Fürsten in der Restauration kassiert und ihre bürgerlichen Verbündeten mudtot gemacht. So mussten die Bürgerrechte erst wieder schrittweise blutig erkämpft werden, was jedoch nie in eine erfolgreiche Revolution mündete.

Das Hambacher Fest ist im Zusammenhang mit anderen revolutionären Ereignissen zu sehen, so dem Wartburgfest (1817), der französischen Julirevolution (1830), dem polnischen Novemberaufstand (1830/31), der Belgischen Revolution (1830/31), dem gleichzeitig gestarteten Gaibacher Fest (27. Mai 1832), dem ebenfalls gleichzeitig begonnenen Sandhof-Fest (27. Mai 1832), dem Nebelhöhlenfest (Anfang Juni 1832), dem Wilhelmsbader Fest (Ende Juni 1832)[3], dem Frankfurter Wachensturm (1833) sowie der Märzrevolution (1848/49).

Die Siebenpfeiffer-Stiftung wurde am 29. Januar 1989 auf Initiative des Saarpfalz-Kreises in Homburg gegründet. Weitere Stiftungsmitglieder sind die Landesverbände Saarland, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Thüringen des Deutschen Journalistenverbandes (DJV), der Landkreis Bad Dürkheim, die Städte Homburg, Zweibrücken, Rastatt, Lahr und Neustadt an der Weinstraße.

Stiftungsziel ist es, Menschen, die in ihrem Engagement für eine demokratische Gesellschaft nicht selten selbst persönliche Opfer und Risiken eingingen, in Erinnerung zu rufen und ihren Einsatz in unserem Bewusstsein fest zu verankern. Dazu werden wissenschaftliche Kolloquien und Publikationen unterschiedlicher Art bis hin zur Sammlung zeitgenössischer Zeugnisse aus dem Vormärz und deren musealer Aufbereitung unterstützt.

Verwaltet wird die Stiftung durch einen auf fünf Jahre gewählten Vorstand. Seit der Gründung 1989 bekleidet Landrat Clemens Lindemann das Amt des Vorsitzenden. Stellvertretender Vorsitzender ist seit April 2009 Karlheinz Schöner, der Oberbürgermeister von Homburg. Die Städte sind durch ihre Oberbürgermeister, die vier DJV-Landesverbände durch ihre Vorsitzenden und die Kreise durch die Landräte im Vorstand vertreten.

Bisherige Siebenpfeiffer-Preisträger

  • 1987 Franz Alt Sonderpreise Samuel Schirmbeck und Jürgen Wolff
  • 1989 Marie-Luise Scherer Sonderpreise: Karin Walz, Gero Gemballa
  • 1991 Siegbert Schefke und Aram Radomski
  • 1994 Ralph Giordano
  • 1997 Carola Stern
  • 1999 Heribert Prantl
  • 2001 Jürgen Leinemann
  • 2003 Peter Scholl-Latour
  • 2005 Heinrich Breloer und Horst Königstein
  • 2007 Reporter ohne Grenzen
  • 2010 Günter Wallraff (Preisverleihung: 21. November 2010)
  • 2012 Detlef Drewes, Europa-Korrespondent der Saarbrücker Zeitung

Obama gibt Venezuela zum Abschuss frei

Galindo Gaznate Flagge Venezuelas

Barack Obama, Präsident der selbsternannten einzigen Supermacht, hat das ölreiche Venezuela nun offiziell zum „Schurkenstaat“ erklärt und damit auf eine Stufe mit Iran und Nordkorea gestellt. Die Lateinamerikaner protestieren, ihre Staatengemeinschaft UNASUR erklärt Solidarität und hält nächste Wochen einen Krisengipfel zu Obamas Aggressionspolitik ab. Putin erklärt Russlands Solidarität und leistet Militärhilfe mit Raketenbatterien für Venezuela.

ObamaTheKing

Obama: YES WE CAN change democracy in despotism

Washingtons Machthaber hat Venezuela am Montag dieser Woche eine „außergewöhnliche Bedrohung für die nationale Sicherheit und die Außenpolitik der Vereinigten Staaten“ genannt. West-Mainstreammedien hetzen gegen Venezuelas Sozialisten und schweigen verbissen zu Obamas Aggressionspolitik, die ARD weiß nichts von der CIA in Lateinamerika, terroristische Gewalt gegen die Chavez-Partei und Gesundheitszentren mit Ärzten aus Cuba wurde von deutschen Lügenmedien verschwiegen, Chavez vorbildliche Sozial- und Bildungspolitik rückblickend als “populistisch” und “ruinös” diffamiert, nur die junge welt berichtete. Basierend auf einem 1976 erlassenen US-Bundesgesetz, dem National Emergencies Act, hat der mächtigste Präsident der Welt jetzt einen sogenannten „nationalen Ausnahmezustand“ seiner (atom-) waffenstarrenden Supermacht ausgerufen. Die Maßnahmen gegen Venezuela ähneln nun den seit 1979 gegen den Iran verhängten, nur dass gegen Caracas die Ausrede einer angeblichen atomaren Bedrohung fehlt. Bedrohlich scheint Obama offenbar eine Verweigerung des Landes, sich von US-Ölkonzernen ausbeuten zu lassen und stattdessen Geld in Krankenhäuser und Schulen zu investieren. Was macht dem US-Militär Angst? Ein Latino, der ein Buch lesen kann.

USA: Säbelrasseln in der Karibik

Begleitend zur Erklärung zum „Schurkenstaat“ hat die US-Armee an diesem Wochenende in Puerto RicoWappen Venezuelas ein großangelegtes Manöver eröffnete, bei dem nach Berichten der die militärische Besetzung einer Insel geübt werden soll. „Bei früheren Gelegenheiten wurde Puerto Rico als US-Basis für Interventionen in Ländern der Region benutzt“, warnte die in Caracas erscheinenden Tageszeitung Últimas Noticias. Die puertoricanische Unabhängigkeitsbewegung hat Proteste angekündigt und will überwachen, ob von der Militärübung Bewegungen ausgehen, die als direkte Bedrohung Venezuelas aufgefasst werden können.

In Venezuela wird das Vorgehen Washingtons als Kriegserklärung gewertet, die als Reaktion auf die bislang gescheiterten Putschversuche gilt. Obama zürnt offenbar Caracas, weil es sich erfolgreich gegen den andauernden Terrorismus durch CIA-Agenten verteidigen kann, der von wirtschaftlicher Sabotage über Propaganda für Pro-USA-Gruppen bis zu Gewalt und Morden alles umfasst, was ein Land destabilisieren kann. Jüngst scheiterte ein US-Komplott zum Militärputsch gegen Maduro.

Unasur: Sanktionen gegen Venezuela sind keine Lösung

Ein Kommuniqué der Union Südamerikanischer Nationen (Unasur) zu den Sanktionen der USA gegen UNASURVenezuela. Auch die Andengemeinschaft, MERCOSUR, ALBA, OTCA und die Pazifik-Allianz, die sich in Quito trafen, erklärten mit dem Generalsekretär von UNASUR und Ex-Präsident von Kolumbien, Ernesto Samper:

„Es ist kein gutes Zeichen, dass kurz vor dem Gipfel der amerikanischen Staaten und vor der Rückkehr Kubas in diese Gemeinschaft, die Vereinigten Staaten von Amerika sich einseitig in die inneren Angelegenheiten Venezuelas einmischen. Sie unterminieren damit die erfolgreichen Bemühungen der Außenminister von Brasilien, Kolumbien und Ecuador, die nach einem Besuch in Caracas am 6. März neue Wege für den politischen Dialog eröffnet haben, der über ein Jahr unterbrochen war… Unilateralismus, Konfrontation und mediale Polarisierung der USA gegen Venezuela werden keine Lösung bringen.“ UNASUR

Zahlreiche lateinamerikanische Regierungen zeigten sich ebenfalls über den Kurs Washingtons gegenüber Venezuela alarmiert. Die Außenminister aller Staaten Südamerikas wollen am Sonnabend in Quito zusammenkommen, um über eine angemessene Reaktion auf die Drohungen zu beraten. Am kommenden Donnerstag wollen in Montevideo die Staats- und Regierungschefs der Union Südamerikanischer Nationen (UNASUR) zu einem außerordentlichen Gipfeltreffen zusammenkommen.

Venezuela organisiert Landesverteidigung

Mit einem Manöver von Armee und Milizen reagierte Venezuela gestern auf die jüngsten AggressionenPräsident Maduro kämpft gegen übermächtige USA Obamas gegen das kleine Ölexportland. Die defensive Übung soll verhindern, „dass Yankee-Stiefel venezolanischen Boden betreten“, versuchte Staatschef Nicolás Maduro temperamentvoll Obamas psychopathisch-nüchterne Verbalattacken zu parieren. Dabei kann Caracas auf internationale Unterstützung zählen. Wie das staatliche Fernsehen VTV berichtete, werden russische Offiziere am Manöver teilnehmen, um die venezolanische Luftabwehr an BM-30-Raketenwerfern aus Russland zu schulen. Außerdem öffnet das südamerikanische Land seine Häfen für Freundschaftsbesuche russischer Schiffe.

Entsprechende Abkommen waren bereits im Februar vereinbart worden, als der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu während einer Lateinamerikarundreise auch in Caracas Station gemacht hatte. Am Donnerstag verurteilte das Außenministerium in Moskau zudem die aggressive Haltung Washingtons und bekräftigte die Solidarität Russlands mit dem venezolanischen Volk und seinen rechtmäßig gewählten Repräsentanten. Beide Nationen leiden unter der von den USA ausgehenden Manipulation der Rohstoffmärkte, besonders des Ölpreises. Beide Nationen stehen unter geheimdienstlich-terroristischem Beschuss durch US-Machtpolitik.

Deutsche Lügenmedien trommeln stereotyp für die Terrorpolitik von Washington: Der Medienwissenschaftler und ARD-Kritiker Malte Daniljuk zeigte sich “extrem verwundert”, welch hohe Akzeptanz militante Protestformen inzwischen unter Redakteuren der ARD genießen -wenn sie sich gegen sozialistische Regierungen richten. Daniljuk ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher Beiträge über Venezuela, schreibt für das Blog Amerika21 und staunte über die ARD-Venezuela-Berichterstattung:

“Aus Ihrer Bild-Ton-Berichterstattung gewinne ich den Eindruck, dass brennende Barrikaden, das Anzünden öffentlicher Gebäude, die Blockade von Autobahnen und öffentlichen Transportmitteln, die Belagerung öffentlicher Medien, handgreifliche Attacken auf Andersdenkende und Steinwürfe auf die Sicherheitskräfte zu den selbstverständlichen und akzeptierten Formen der politischen Auseinandersetzung gehören”.

Deutsche Medien trommeln für Terror aus Washington

Dabei ist auch ARD-Journalisten hinreichend bekannt, wie die CIA in Lateinamerika vorgeht: Eine sozialistische Regierung wird durch Sabotage der Wirtschaft, Unterwanderung und Aufwiegelung ihres Militärs nebst Geheimdiensten und Polizei sowie das Finanzieren und Bewaffnen von vorzugsweise rechtsextremistischen Terrorgruppen destabilisiert.

Als Allende im Kupfer-Paradies Chile seinerzeit wagte, den Reichtum seines Landes von den Profiten der US-Konzerne in Bildungs- und Gesundheitswesen Chiles umzuleiten, schlug die CIA gnadenlos zu. Die vom Autoverkehr abhängige Wirtschaft wurde durch einen geschürten Kraftfahrerstreik lahm gelegt. Die USA warfen sogar ihre Kriegsreserven an Kupfer auf den Weltmarkt, um zu „beweisen“ dass Allendes Sozialismus zu „Misswirtschaft“ führe. Den US-Elektrokonzern ITT, weltweit führender Kupferverbraucher und sehr am Sturz Allendes interessiert, freute es. Im sozialistisch gewordenen Nicaragua setzte die CIA zehn Jahre später auf künstliche Verknappung des Trinkwassers.

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ARD: Lügen aus GEZ-Gebühren

In Venezuela wurde 2014 plötzlich durch merkwürdiges Leerkaufen der Supermärkte das Klopapier knapp. Auch andere Produkte verschwanden in dunklen, aber scheinbar sehr gut finanzierten Kanälen, was dank entsprechender Dauerpropaganda offenbar den Unmut der Venezuelaner gegen ihren sozialistischen Präsidenten schüren sollte. Maduros Verdacht, dass hinter Venezuelas Problemen zumindest teilweise auch die CIA stecken könnte, ist also keineswegs aus der Luft gegriffen. Anstatt hier mit ihren gewaltigen Mitteln nachzufassen, beschränkt sich die ARD (immerhin einer der mächtigsten Sender weltweit) auf das tumbe Rapportieren der Propaganda der Maduro-Gegner. Wie im Fall der Ukraine singt die ARD scheinbar das Lied der USA und ihrer CIA-Operationen mit.

Die Lüge von der „sozialistischen Ineffizienz“
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Hugo Chavez, starb an Krebs (einer CIA-Meuchelmord-Methode)

Die Alphabetisierung seines Landes ist ein Vermächtnis des allzu früh verstorbenen Präsidenten Chavez, die die USA und ihre Medienhuren („Presstitutes“, laut PC Roberts) dämonisierten. An die drei Millionen Menschen haben nach Angaben von Präsident Nicolás Maduro in den vergangenen elf Jahren in Venezuela lesen und schreiben gelernt. Durch heimtückische CIA-Geheimkriege und -Putschfinanzierung werden immer noch viele Millionen Menschen weltweit von Freiheit  und Bildung ausgeschlossen. Faschistische Regime und Militärdiktaturen made in USA terrorisierten die Bewohner und denken nicht daran, ihnen ihr Menschenrecht auf Bildung zu gewähren (ebenso wie andere Rechte). Die Diktatoren verschulden ihre Länder und geben sie der Plünderung durch Westkonzerne und die Finanzdiktatur von Weltbank und IWF preis. Eine neue BRICS-Weltbank unter chinesisch-russischer Führung hat viel Arbeit vor sich, das globale Trümmerfeld, das die Westblock-Geldeliten hinterlassen haben, wieder aufzubauen.

Die neuen Links-Regierungen in Ecuador, Nicaragua, Bolivien, Venezuela u.a. sind gezwungen, viele Milliarden Dollar zu investieren, um diese von den USA verschuldeten Altlasten aufzuarbeiten. Das belastet ihre Volkswirtschaften -und wird von westlichen Ökonomen dann als “sozialistische Ineffizienz” bewertet. Aktuell nehmen zum Beispiel 2.500 Menschen in ganz Venezuela an einem der umfassendsten Bildungsprogramme in der Geschichte Lateinamerikas teil. Verdummung und Versklavung bedingen sich gegenseitig, darum fürchten die USA die Regierung Maduro alleine schon für ihre erfolgreiche Bildungspolitik.

UNASUR: Sanciones a Venezuela son un mal mensaje

En el marco de la Segunda Mesa de Convergencia Regional, en presencia de representantes de la Comunidad Andina, MERCOSUR, ALBA, OTCA y la Alianza del Pacífico celebrada el día de hoy en la ciudad de Quito, el Secretario General de UNASUR, ex presidente Ernesto Samper, manifestó que:

“No es una buena señal que precisamente, antes de la Cumbre de las Américas y cuando nos aprestábamos a celebrar el regreso de Cuba a este escenario, los Estados Unidos intervengan unilateralmente en los asuntos internos de Venezuela y descalifiquen los esfuerzos de la Comisión de Cancilleres de Brasil, Colombia y Ecuador, quienes tras la visita del pasado viernes 6 de marzo, abrieron caminos para el diálogo político que estaba cerrado hace más de un año.

En esta misma visita, agregó Samper: „los Cancilleres y la Secretaría General constataron la existencia de una voluntad democrática para concurrir a las próximas elecciones legislativas por parte de los actores políticos venezolanos“… „No es el camino del unilateralismo, la confrontación y la polarización mediática los que conseguirán que Venezuela salga adelante“, dijo.

Venezuela y EE.UU tienen que buscar la forma de regularizar sus relaciones a partir del respeto a la soberanía venezolana. “Los venezolanos y solo ellos deben encontrar los caminos para salir de esta encrucijada sin arriesgar ni la paz ni la democracia”. UNASUR