Moskau als Hoffnung für Athen: Gaspipeline Turkish Stream

Tsipras

Alexis Tsipras

Prometheus

Athen spielt die Russlandkarte, nachdem sich Merkel und Schäuble (Berlin), Juncker (EU) und Lagarde (IWF) weiterhin rücksichtslos und unbelehrbar zeigen. Sie beharren darauf, aus dem geplünderten Land, dessen Bevölkerung auf dem letzten Loch pfeift, immer mehr Milliarden an Zinsdiensten und Schuldentilgung herauszusaugen, wider jede Vernunft. Aber jetzt steht Moskau mit Gazprom und einem rettenden Pipeline-Projekt bereit: Turkish Stream würde ab 2019 russisches Erdgas in die EU leiten. Westblock-Strategen jammern über ihre bröckelnde Anti-Putin-Front.

Mme. Lagarde vom IWF kam sogar mit dem zynischen Pseudoargument „entwickelte Nationen“ hätten noch nie die Schuldenlast beim IWF gestundet bekommen, wie Athen es jetzt nötig hätte: Stimmt, aber das ist das Werk von IWF, EU und korrupter Altregierung, die die Schulden machten bzw. aufdrückten (und denen man 7 weitere Milliarden versprochen hatte, die nun aber der linken Syriza-Regierung verweigert werden). Griechenland wurde von der Troika mit Finanz-Terrorismus auf das Niveau eines Dritte-Welt-Landes zurück gebombt: Ärzte ohne Grenzen muss inzwischen in Athen schon verelendete Kranke in Turnhallen behandeln, wie in kenianischen Flüchtlingslagern.

Es scheint inzwischen klar zu sein, dass die Syriza-Regierung mit einigen Staaten Europas über eine neue Gaspipeline verhandelt. Minister aus Griechenland, der Türkei, Mazedonien und Serbien besprachen den Transport von Gas aus Russland.  Zu einem zweiten Treffen im Juli trifft man auch Vertreter von Albanien und Bosnien-Herzegowina, die ebenso wie Serbien, Mazedonien und die Türkei nicht der EU angehören. Der griechische Energieminister Panagiotis Lafazanis begründete das letzte Woche damit, dass Deutschland seiner Ansicht nach versucht, die Gasversorgung durch seine Ostseepipelines zu monopolisieren. Deshalb müsse Griechenland eine unabhängige Energiepolitik betreiben, „ohne Vorurteile und ohne Mauern zu errichten, die bestimmte Länder isolieren“.

Der SPIEGEL berichtete panisch, ein hochrangiges Syriza-Mitglied habe einem seiner Mitarbeiter verraten, dass die griechischen Regierung schon am Dienstag (also Morgen) ein Gastransitabkommen mit Russland unterzeichnen wolle und danach kurzfristig drei bis fünf Milliarden Vorschuss auf Durchleitungsgebühren überwiesen bekomme. Dieses für das von EU und IWF ausgesaugte Land nötige Geld gönnt man Athen anscheinend nicht.

Von Ungarn aus könnte das russische Gas dann nach Österreich weitergeleitet werden, etwa durch die österreichische South Stream Austria GmbH, die zu gleichen Anteilen der russischen Gazprom und dem Wiener Energiekonzern OMV gehört. Sollte ein russischer Durchleitungsvorschuss tatsächlich sofort fließen, wäre das für Moskau ein hohes Risiko: Es könnte sein, dass die griechische Regierung dem zu erwartenden Druck aus Brüssel nachgibt und aus dem Projekt aussteigt, wie es in Bulgarien geschah, wo die South-Stream-Pipeline ursprünglich projektiert war.

Konservative EU-Politiker hatten seit der Wahl von Tsipras immer wieder die Bemühungen Athens kritisiert, seine Beziehungen zu Russland wieder zu verbessern. Dies begründete man mit der Befürchtung, Athen könnte bei entsprechenden Gegenleistungen Moskaus ein EU-Veto gegen die Russlandsanktionen einlegen. Das nächste Treffen der EU-Außenminister, bei dem über solche Sanktionen verhandelt wird, findet heute in EU-Chef Junckers Heimat Luxemburg statt.

12 Gedanken zu “Moskau als Hoffnung für Athen: Gaspipeline Turkish Stream

  1. Die nachgiebigen Träumer könnten doch diese Schulden bezahlen.Wenn das anders ist,und als unfair gilt -Schulden zurückzubezahlen-schick ich allen denen meine Kontonummer.

    • und dein Passwort, dann können sie deine Spende abbuchen. Die „Träumer“ in Athen sind die einzigen Realisten in der EU bislang, aber Podemos kommt ja bald, im Herbst wählt Madrid!

    • Meckerer Alois wer hat den diese Schulden gemacht? Du nicht Ich nicht und Die Griechische Bevölkerung auch nicht, Sondern Unsere Banken!!!!

      • Welch wahre Worte. Wir haben sogar Griechenland Kredit gegeben, damit uns die armen Helenen unsere Waffen abkaufen konnten. Wie pervers ist das denn? Ich wünsche mir, dass Griechenland sich den BRICS-Staaten anschließt, nur so kommen sie aus ihrem Dilemma mit der Zeit heraus. Und, die korrupten Politiker der Vorgängerregierung sollte Syriza zur Rechenschaft ziehen für das, was sie der griechischen Bevölkerung angetan hat.

  2. Die !! griechische Bevölkerung hat über dem Mass – dass es erarbeitet – gelebt. Der Kredit der Banken ist auch an die Bevölkerung gegangen. Hört doch mal vom Träumen auf.
    Die Behauptung ist lachhaft, die Regierung in Griechenland sind die einzigen Realisten.
    OK , ich gebe ja zu,ich bin auch kein Verfechter der EU,weil sie den einzelnen Ländern auch sehr viele Nachteile bringt.

    • Was reden Sie nur für einen Schwachsinn. Wer hat denn die Südländer Schulden machen lassen? Alle, die ihnen Kredite, Rüstungsgüter und Autos nachgeschmissen haben, und das waren die Deutschen an allererster Stelle.

      Wissen Sie denn nicht, dass man Geld mit Geld macht? Dass die fleißigen Banker auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung in Zusammenarbeit mit korrupten Politikern spekuliert haben?

      Hören Sie auf zu palavern, die griechische Bevölkerung habe über ihre Verhältnisse gelebt. Nein, hat sie definitiv nicht.

  3. SYRIZA hat im Januar die griechischen Wähler mit Versprechungen betrogen, die es nicht einhalten kann. Drei Monate später kratzen sich diese Zauberlehrlingen am Kopf und wissen nicht mehr weiter. Sie würden die Bedingungen der Troika (egal wie sie sie unbenannt haben, es ist immer noch die alte Troika!) akzeptieren, doch ihr Problem und ihre Hauptsorge ist jetzt, wie sie die von ihnen schon beschlossene Kolotumba den Wählern verkaufen können.

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