Mers-Virus: Korea ist nun Corona-Land Nr.2

Corona

Corona-Viren

Ludwig Virchow 

Seit Mai leidet Südkorea unter einem Mers-Outbreak. Das tödliche Virus Mers-CoV breitete sich zunächst in der arabischen Welt aus, die Infektiosität schien sich zu erhöhen. Saudi-Arabien meldete fast täglich mehr Todesfälle, Ärzte streikten aus Angst vor der immensen Ansteckungsrate. Dann beruhigte sich die Lage etwas.  Nun ist Südkorea betroffen, mutmaßlicher Ausgangspunkt der Infektionswelle, deren 14.Todesopfer just gemeldet wurde: Ein Selfie mit Kamel eines Touristen in Saudi Arabien. Die Weltgesundheitsorganisation WHO warnte vor der Ausbreitung von Mers, der Ausbruch in Südkorea sei „groß und komplex“, mit weiterer Ausbreitung sei zu rechnen. Nach dem Ebola-Outbreak in Westafrika, fragt sich nun auch bei Mers, ob die Seuche eine politische Dimension hat. Ein Fest für die Massenmedien ist alles, was Angst macht ohne die politischen Machtverhältnisse in Frage zu stellen.

Husten, Gliederschmerzen, Atemnot, Nierenversagen -so sieht das Ende der ca. 50-10% Todesfälle an MERS-Infizierten aus. MERS-CoV (Middle East respiratory syndrome-coronavirus) ist ein im Jahre 2012 erstmals identifiziertes Virus aus der Familie der Coronaviren. Kamele sind das tierische Reservoir des Virus, das sich jetzt den Menschen als Lebensraum erobert. Mehr Investitionen in die Gesundheitssystem weltweit sind gefordert -die Milliardenvermögen der Reichen und Superreichen müssen dafür endlich besteuert werden.  Die derzeit tagenden Bilderberger werden sich dagegen allerdings mit Händen und Füßen wehren wollen.

Eine 67 Jahre alte Frau war das 14. Opfer des Mers-Virus in Südkorea. Wie das Gesundheitsministerium mitteilte, wurden zeitgleich zwölf Neuinfektionen gemeldet. Tags zuvor hatten die Behörden aus Angst vor einer weiteren Verbreitung der Atemwegserkrankung zwei Krankenhäuser geschlossen, auch ca. 2.900 Kindergärten und Schulen wurden vorsorglich geschlossen, das öffentliche Leben in Seoul erfuhr Einschränkungen. Vorsichtige Menschen tragen Atemmasken, wenn sie auf die Straße gehen.

Fast 140 Menschen sind mit dem Erreger infiziert, fast 4000 wurden unter Quarantäne gestellt. Allein am Freitag starben drei Menschen, die älter als 70 Jahre waren Die meisten Opfer sollen bereits an Vorerkrankungen wie Krebs oder Atemwegsproblemen gelitten haben. Der Ausbruch in Südkorea ist bisher der größte außerhalb Saudi-Arabiens, wo seit Auftauchen des Virus 2012 die meisten Fälle vorkamen. Zu den bisher Infizierten gehören bisher nur Angehörige der Patienten sowie Krankenhauspersonal. Aus Vorsicht meiden viele Südkoreaner auch belebte Plätze oder Kinos.

Die Saudis haben mit ihrem asozialen Ausbeutungskapitalismus Schuld an der Seuche in ihrem Land. Denn in arabischen, besonders aber auch jemenitischen Krankenhäusern spiegelt sich leider nicht der Reichtum der Halbinsel aus dem Erdöl. Oft sind Stationen überbelegt, Patienten liegen gar auf den Gängen -Infektionen werden so erleichtert -Rias ist gefordert, seinen unermesslichen Reichtum einzusetzen. Doch die USA haben Arabien mit ihrer Ideologie der Habgier infiziert, die tödlicher sein kann als jedes Virus. So werden Seuchen im 21.Jahrheundert zu einer politischen Geißel, die aus dem Neoliberalismus (Privatprofit vor Allgemeinwohl) resultiert, der blindwütig den Staat verteufelt. Der mit dem Coronavirus verwandte Sars-Erreger war vergleichweise einfach direkt übertragbar. Im Jahr 2003 starben an entsprechenden Infektionen 775 Menschen.

Die politische Dimension: Geißel Neoliberalismus

Rudolf Virchow (1821-1902)

Das Gesundheitswesen leidet mehr als unter allen neuen Killer-Keimen unter der abscheulichen Ideologie des Neoliberalismus. Der Medizinreformer und deutsche Urliberale Rudolf Virchow (1821-1902) würde sich im Grabe umdrehen, wenn er wüsste, welche Lumpenbande sich heute das Wimpelchen “liberal” anheftet. Nicht nur in Deutschland, sondern in der ganzen westlichen Welt werden unter der Finanz- und Mediendiktatur des Neoliberalismus Gelder aus der Medizin in das Finanzwesen umgeleitet. Es werden in dramatischem Ausmaß die Mittel für Krankenhäuser, Behandlung von Armen, Medikamente und medizinische Forschung beschnitten, um sie per Steuersenkung in die Taschen reicher, nutzloser Möchtegerneliten umzulenken.

Dieses neoliberale Verbrechen an der Menschheit könnte sich schneller rächen, als die Diebe des Gemeingutes Gesundheit sich gedacht hatten. Ihre absurden Ideen von einer zwanghaften Effizienz (anstelle gesunder Effektivität) insbesondere der Krankenhäuser kosten immer mehr Menschen Leben und Gesundheit. Kostensparen an der Gesundheit ist Sparen am falschen Platz. Eine gesunde Quote an freien Betten in unseren Hospitälern kostet zwar, aber kann im Fall einer Epidemie lebensrettend sein. Stattdessen wird nötiges Geld aus den Kranken herausgepresst um es in explodierenden Luxuskonsum einer parasitären Finanzelite zu transferieren -angeblicher Grund: Leere öffentliche Kassen. Was Wunder, wenn die fetten Millionäre sich vor ihrer Verantwortung drücken und immer weniger Steuern zahlen.

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Rudolf Virchow wusste dagegen: Eine kostenlose medizinische Behandlung ist genauso Menschen- und Bürgerrecht, wie eine gesunde Umgebung. Gesundheitssystem und öffentliche Infrastruktur nach diesen Maßgaben zu gestalten ist wichtigste Aufgabe des Staatswesens. Rudolf Virchow, war Arzt an der Berliner Charité, Archäologe und Politiker, saß für die urliberale Deutsche Fortschrittspartei im Parlament. Er gilt als Begründer der modernen Pathologie  und vertrat eine streng naturwissenschaftlich und sozialpolitisch orientierten Medizin. Virchow war ab 1869 maßgeblich daran beteiligt, dass Berlin nicht nur bessere Krankenhäuser, sondern 1870 auch eine Kanalisation und eine zentrale Trinkwasserversorgung erhielt.

Medizinische Armenhilfe: Virchow zivilisierte Berlin

Damit verwandelte sich die Cholerakloake an der Spree, die Berlin für seine ärmeren Bevölkerungsteile war, langsam in eine zivilisierte Stadt. Maßgeblich daran beteiligt war die Deutsche Fortschrittspartei. Sie wurde am 6. Juni 1861 von liberalen Abgeordneten im preußischen Abgeordnetenhaus als erste deutsche Programmpartei gegründet. Sie stand im preußischen Verfassungskonflikt in strikter Opposition zu Otto von Bismarck und der international bekannte Mediziner Rudolf Virchow war einer ihrer prominentesten Sozialpolitiker. Dieser Liberalismus hat mit dem heutigen Neoliberalismus der FDP, der nur noch eine Lobbyarbeit für die reichen und Superreichen mit etwas “Freiheits”-Propaganda verbindet, wenig oder nichts zu tun. Rudolf Virchow wusste: Echte Freiheit gibt es nur, wenn der Staat seinen Bürgern und überhaupt allen Menschen ein Recht auf Leben und Gesundheit garantiert -und diese Garantie einlöst, indem er reiche Bürger Steuern zahlen lässt, die Sozial- und Gesundheitswesen auch finanzieren können.

 

Nato-Regime Libyen: Überfall auf Botschaft Tunesiens

Gerd R. Rueger tunisia-flag-svg

Tripolis. Bewaffnete einer Miliz haben das tunesische Generalkonsulat überfallen und zehn Angestellte als Geiseln genommen. Einsatzkräfte der islamistischen “Miliz”, Fadschr Libya, umzingelten das Konsulat. Grund könnte das Vorgehen der tunesischen Regierung gegen islamistische Terrorgruppen im eigenen Land sein. Libyen wird derzeit von diversen Warlords beherrscht, die den Nato-Angriff auf Gaddafi gewannen und westlichen Ölkonzernen die reichen Ölquellen des Landes preisgaben. Ging es nur um Öl und Geopolitik oder auch um Gaddafis „Arabischen Sozialismus“? Glauben die US-Machteliten immer noch an die „Domino-Theorie“ des Sozialismus, wie Noam Chomsky kritisiert? Oder sind es schlicht Betonköpfe, die im Kalten Krieg steckengeblieben sind und nur ebenso lernunfähigen Nachwuchs in ihre Organisationen lassen?

In Libyens Hauptstadt sind Terroristen einer „Miliz“ in das Gebäude des tunesischen Konsulats in Tripolis eingedrungen und haben zehn Mitarbeiter entführt oder als Geiseln genommen. Unklar ist, ob die Geiseln sich noch in dem Gebäude befinden oder verschleppt wurden. Einsatzkräfte der herrschenden islamistischen „Miliz“, Fadschr Libya, umzingelten das Konsulat. Grund könnte das Vorgehen der tunesischen Regierung gegen islamistische Terrorgruppen im eigenen Land sein. Libyen wird derzeit von diversen Warlords beherrscht, die den Nato-Angriff auf den Arabischen Sozialismus Gaddafis mit Nato-Bombenangriffen gewannen und im Gegenzug westlichen Ölkonzernen die reichen Ölquellen des Landes preisgaben.

Tunesiens Außenministerium bestätigte am Freitagabend den Vorfall im Nachbarland und kündigte umgehend die Einrichtung eines Krisenstabs an. Es teilte nicht mit, welche Miliz für die Entführung in Tripolis verantwortlich sein könnte. Das Land ist in Chaos und Gewalt versunken, seit dem Ende der Herrschaft des 2011gestürzten und ermordeten Muammar al-Gaddafi. Es siegten von westlichen Geheimdiensten gesteuerte islamistische Putschisten, weil Nato-Kampfjets ihnen den Weg nach Tripolis freibombardierten.

Gaddafi hatte in seinem autokratischen „Arabischen Sozialismus“ eine Insel von Stabilität und Wohlstand auf dem afrikanischen Kontinent geschaffen, weil er das Geld aus dem libyschen Öl nicht bei westlichen Banken ablieferte, sondern im Land investierte. Das passte aber dem Westen nicht, der wegen angeblicher Menschenrechtsverletzungen (die aber anderswo viel gravierender sind, z.B. in den prowestlichen Diktaturen Saudiarabien und Qatar) das Land mit Krieg überzog. Der in Elend und Terror abgerutschte Staat wird nun von der islamistischen Gruppe Fadschr Libya kontrolliert.

Lage in Tripolis unklar -Tunesien empört

Es gab zunächst keine Informationen darüber, ob die Geiselnehmer Forderungen stellten und ihre Identität blieb unbekannt. Die Regierung in Tunis zeigte sich empört über diesen brutalen Gewaltakt, den zu verhindern Pflicht der prowestlichen Regierung Libyens gewesen wäre. Das tunesische Außenministerium bezeichnete den Angriff als „abscheuliche Aggression“ gegen die tunesische Souveränität. Er verletze die internationalen Konventionen, nach denen diplomatisches Personal geschützt ist. Allen tunesischen Staatsbürgern wurde geraten, Libyen sofort zu verlassen und von nicht notwendigen Reisen abzusehen.

Ministerpräsident Omar al-Hassi  sagte, die Behörden arbeiteten daran, die Geiseln frei zu bekommen. Seine islamistische Regierung wird international nicht anerkannt. Das Islamistenbündnis Fadschr Libya kontrolliert große Teile von Tripolis und hat eine Parallelregierung unter Führung von al-Hassi eingesetzt. Die international anerkannte Regierung von Ministerpräsident Abdullah al-Thani und das Parlament sind nach Tobruk im äußersten Osten des Landes geflüchtet.

Steckt die CIA-Terrormiliz „Islamischer Staat“ dahinter?

Libyen ist gespalten zwischen den beiden rivalisierenden Regierungen, zudem kämpfen Hunderte Milizen um regionale Vorherrschaft. Mehrere Extremistengruppen haben sich der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angeschlossen, die weite Teile von Syrien und Irak besetzt hält und hinter dem Terrorangriff stecken könnte.

Inzwischen bestehen kaum noch Zweifel, dass die USA mit ihren arabischen Marionettenregimen und ihrem Geheimdienst CIA hinter dem rasanten Aufstieg des IS stecken. Man wollte offenbar dem erlahmenden Anti-Islamismus in einigen westlichen Ländern (z.B. Deutschland) mit Blutaten und sexuellen Gräueln wieder Nahrung verschaffen. Der IS operiert auch in Tunesien selbst: Die Organisation bekannte sich zu dem feigen Angriff auf das Bardo-Museum in Tunis, bei dem im März 22 Menschen, die meisten von ihnen ausländische Touristen, getötet wurden. Es war offenbar ein Terrorakt, der sich gegen die nicht 100-prozentig US-gesteuerte Regierung Tunesiens richtete, in dem die sich gerade erholende Tourismusbranche zerstört werden sollte. Tourismus ist wichtigste Einnahmequelle Tunesiens und die CIA-Strategie der Destabilisierung zielt traditionell immer auf solche Schwachpunkte in missliebigen Demokratien.

Noam Chomsky 1977

“Der Domino-Effekt war das Hauptthema des Kalten Krieges: Kuba, Brasilien, Vietnam… Henry Kissinger verglich ihn gar mit einem Virus, der ganze Regionen verseuchen könnte. Als er und Nixon den Sturz des demokratisch gewählten Allende in Chile planten – wir kennen mittlerweile alle Dokumente – sagte Kissinger ausdrücklich, dass der chilenische Virus Staaten selbst im entfernten Europa beeinflussen könnte. An und für sich waren er und Breschnew einer Meinung. Beide fürchteten die Demokratie. Und Kissinger sagte, dieses Virus müsste ausgelöscht werden. Und das ist genau das, was sie dann auch getan haben.” Noam Chomsky