Die Ausländer sind schuld, die Asylanten, die Moslems! Sündenbock-Suche hat wieder Konjunktur in der Polit-Propaganda. Gesündigt wurde genug in den letzten drei Jahrzehnten: Immer traf es die ganz unten und immer profitierten die ganz oben. Die Reichtumsschere klafft weiter auf denn je und 5000 reiche Schnösel besitzen (angeblich nur) die Hälfte des Vermögens in diesem Land. Millionen Rentnern wurde von windigen Anlagebetrügern ihr Erspartes abgeknöpft, weil die Medien den Plänen der Bankster Tag und Nacht ihren Segen gaben.
Weil für Omi der Bank-„Beamte“ noch eine Respektsperson war ließ sie sich willig die vom Munde abgesparten Notgroschen eines ganzen Lebens abschwatzen. Für totsichere Lehman-Papiere etwa, deren Zinsen sie erst dann bekommen hätte, wenn sie 120 Jahre alt geworden wäre, selbst wenn Lehman nicht pleite gegangen wäre. Hundertausende Renter zynisch abgezockt: Empörung in den Medien? Mäßig. Hundert Pegida-Deppen haben Angst vor „dem Islam“: Medien überschlagen sich vor heuchlerischer Kritik, die den Deppen erst weiteren Zulauf bringt. Wie fing das aber an?
Wir erinnern uns: Die CSU forderte zu Weihnachten von Ausländern „Integration“, drohte mit totalitären Angriffen auf ihre Menschenrechte. Häuser brannten zum Advent, in denen Ausländer leben wollten. Eine AfD-nahe Bewegung namens PEGIDA wurde medial aufgeblasen. Angeblich, um sie zu bekämpfen. Aber begann es nicht damit, dass Horst Seehofer in die Familien von Ausländerinnen eindringen wollte, um ihnen den Mund zu verbieten? Sie sollten auch zu Hause Deutsch reden. So wie Kiews „Euromaidan“-Putschisten zuerst diktieren wollten, dass ihre russisch-sprachige Minderheit (später zu „Prorussen“ erklärt) nicht mehr Russisch reden dürfe. Die mit mutmaßlich von den USA finanzierten Neonazi-Milizen an die Macht geputschte Diktatur in Kiew nahm von dieser rassistischen Drangsalierung rasch wieder Abstand. Nicht so die CSU.
Ausländer-„Integration“, so Seehofer, sei das Ziel der CSU, wenn sie das grundlegende Menschenrecht auf Redefreiheit (Artikel 5 der deutschen Verfassung) mit Füßen tritt. Ganz zu schweigen vom grundlegenden Menschenrecht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit (Artikel 2 der deutschen Verfassung, allgemeines Freiheits- und Persönlichkeitsrecht), von der Unverletzlichkeit der Wohnung (Artikel 13 der deutschen Verfassung) und dem Asylrecht (Artikel 16a der deutschen Verfassung) –diese Artikel sind das rechtliche Bollwerk gegen den Faschismus. Mit ihnen hatte die CSU schon immer einige Probleme, weshalb sie als einzige Partei gegen das westdeutsche Grundgesetz stimmte, damals, als dem faschistischen Nazi-Deutschland unter Anleitung der West-Alliierten das abendländische Wertesystem beigebracht wurde.
Wurden CDU und CSU wirklich entnazifiziert?
Ist Seehofers CSU eine Nachfolge-Organisation der Nazi-Partei? Offiziell natürlich nicht, aber ihr langjähriger Boss und Landes-Potentat, Franz-Josef Strauss, kam aus Hitlers ideologischer Elite, dem NS-Kraftfahrerkorps –eine Definition des Faschismus lautet bekanntlich „Rassenwahn plus Motorisierung“. Die große Mutterpartei CDU saß derweil in Bonn, eigentlich einer Vorstadt von Köln, unter Führung des Kölners Ex-OB Konrad Adenauer, hinter dessen jovialen Kölle-Getue aber Altnazis die Strippen zogen. Nazi-Massenmörder Adolf Eichmanns Ex-Vorgesetzter, ein Jurist namens Rainer Maria Globke, organisierte Adenauers Staatswesen. Für Hitler hatte Globke den rassistischen Unrechtsstaat organisiert.
Adenauers Finanzen ordnete ein gewisser Robert Pferdmenges, der sein Geschäft als Chef-Arisierer der Dresdner Bank unter Hitler gelernt hatte. Pferdmenges war auch Chef-Banker bei der Kölner Privatbank Oppenheim (von 1939-45 umbenannt in Bank Pferdmenges). Über die Privatbank Oppenheim und die von ihr mit dem BDI gegründete „Staatsbürgerliche Vereinigung Köln“ ließ Adenauers und später Helmut Kohls CDU ihre dreckigen Spendengelder in der die Steueroase Liechtenstein waschen. Ist die CDU von Nazi-Jurist Globke und Nazi-Banker Pferdemenges letztlich wirklich die Nachfolgepartei von Adenauers christlicher Zentrumspartei („Hitlers Steigbügelhalter“) oder nicht doch eher der Nazis selber? Mit viel Heuchelei fordert die Union heute von PDS und Linken immer wieder neu mit viel antikommunistischen Propaganda-Trara eine Abgrenzung von den Verbrechen des „DDR-Unrechtsstaates“.
Die billige Propagandafigur „Unrechtsstaat DDR“
Bekanntlich haben in 40 Jahren DDR-Geschichte weniger Verbrechen stattgefunden als an einem einzigen Tag im KZ Auschwitz. Und Auschwitz war nur eines von zahllosen Vernichtungs- und Folterlagern, deren juristisch-rassistische Basis Adenauers Verwalter Globke zu verantworten hatte. Und deren Finanzierung Adenauers Banker Pferdmenges mitorganisiert hatte. Die weitaus meisten Nazi-Verbrecher fanden nach 1945 im „BRD-Rechtsstaat“ Unterschlupf, wo sie von ehemaligen Nazi-Polizisten und Nazi-Juristen nur milde bzw. gar keine Verfolgung zu befürchten hatten.
Im „BRD-Rechtsstaat“ unterlagen folglich weitaus mehr Verbrechen gegen die Menschlichkeit NICHT einer rechtlichen Verfolgung als im „DDR-Unrechtsstaat“. Bekanntlich begann die west (!) –deutsche Justiz erst sehr mühsam und zäh ab 1963 mit den Auschwitz-Prozessen, einige wenige Nazi-Massenmörder abzuurteilen. All die zahllosen anderen Verbrechen außer Mord waren zu diesem Zeitpunkt schon straflos verjährt: All die Zigtausende Nazi-Diebe, -Erpresser, -Räuber, -Totschläger, -Folterer und -Vergewaltiger waren im Westen ungeschoren davon gekommen (abgesehen von ein paar Militärtribunalen der Alliierten).
Nazi-Verbrecher, Adenauer, Globke und Pferdemenges
Viele der Nazi-Verbrecher haben unter Adenauer, Globke und Pferdemenges wieder ihre alten Machtpositionen eingenommen, kaum einer hat Reue gezeigt. Auf ihrer menschlichen oder vielleicht auch unmenschlichen Basis ruhte der „BRD-Rechtsstaat“, der heute in Gestalt von CDU/CSU selbstgerecht über den „DDR-Unrechtsstaat“ richten will. Aber war die BRD wirklich ein „Rechtsstaat“, wenn ihre Justiz so viele Verbrechen ungesühnt ließ? Sollten beide Unionsparteien sich nicht langsam jener Verantwortung für ihre historischen Wurzeln stellen, die sie gebetsmühlenartig von der Linken einfordern? Oder ist das Gerede von Menschenrechten bei CDU/CSU ohnehin nur pure Heuchelei und nach Links gerichtet reine politische Propaganda?
Die Heuchelei der Blut-und-Boden-Ideologie der CSU wird jedenfalls aktuell besonders deutlich bei der Verletzung der ihr angeblich „Heiligen Familie“, in die Seehofer mit seiner totalitären Knebel-Politik eindringen will (Artikel 6 der deutschen Verfassung, Schutz der Familie). Ausländer sollen zu Hause Deutsch reden? Das ist Stammtisch-Blödsinn mit faschistoiden Konsequenzen: Wenn nicht-deutschsprechende Menschen daheim nur gebrochenes Deutsch reden, können ihre Kinder am Ende gar keine Sprache richtig. Sie wären dann Entwurzelte, kulturell Ausgegrenzte, radikalen Spinner-Parteien ausgeliefert. Kurzum: Sie wären wie bajuwarische CSU-Wähler, die wegen ihres Dialektes nicht sehr gut in die deutsche Kultur integriert sind. Darum wählen sie ja CSU und machen ihr (seit dem Untergang des Nazi-Faschismus immer nur von einer Partei regiertes!) Bayern faktisch, vom Ergebnis her, zu einer demokratiefreien Zone.