J.Cleese (Monty Pythons) zu Trump-Wahl: USA-Unabhängigkeit aufgehoben

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Sir John Cleese im House of Lords

Der britische Politiker und Humorist John Cleese (der Lange von den Monty Pythons) erklärt den Amerikanern, warum sie sich als nicht erwachsen genug erwiesen haben,  um unabhängig zu sein. Ferner wie man richtig buchstabiert, sich höflich äußert, warum sie keine Waffen tragen dürfen (ausgenommen Gemüseschäler), was das Wort Football bedeutet (und warum „American Football“ ein Mädchensport ist) sowie, dass sie als Gegenleistung ihre Steuern rückwirkend ab 1776 an die Englische Krone zu zahlen haben.

Ein Brief an die USA von John Cleese

(dt. v. Jasmintranslation)

An die Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika, im Hinblick auf Ihr Versäumnis, einen kompetenten Präsidenten der USA zu wählen (und damit, sich selbst zu regieren), geben wir mit sofortiger Wirkung den Widerruf Ihrer Unabhängigkeit bekannt.

Ihre souveräne Majestät Königin Elizabeth II. von England (Anmerkung für die 97,8 % unter Ihnen, die dies bisher nicht wussten: es gibt eine Welt außerhalb Ihrer Grenzen) übernimmt die Herrschaft über alle US-Bundesstaaten, Gemeinwesen und anderen Gebiete. Mit Ausnahme von Utah, welches sie nicht mag. Ihre neue Ministerpräsidentin, die ehrenwerte Theresa May, benennt einen Minister für Amerika. Kongress und Senat werden aufgelöst, ein Fragebogen wird nach einem Jahr feststellen, ob jemand von Ihnen dies bemerkt hat.

Um den Übergang zu einer britischen Kronkolonie zu erleichtern, sind die folgenden Regeln mit sofortiger Wirkung in Kraft:

1. „Widerruf“ (revocation) im Oxford English Dictionary nachschlagen. „Aluminium“ in der Aussprachehilfe überprüfen. Sie werden staunen, wie falsch Sie es aussprechen. Der Buchstabe „U“ soll in Worten wie ‚favour‘ und ’neighbour‘ wieder eingesetzt werden. Ebenso lernen Sie „Doughnut“ zu buchstabieren, ohne die Hälfte der Buchstaben auszulassen (am. ‚Donut‘). Im Allgemeinen sollten Sie Ihren Wortschatz auf ein akzeptables Niveau erhöhen. Schlagen Sie zuerst das Wort „Wortschatz“ nach. Immer die gleichen siebenundzwanzig Worte zu verwenden, durchsetzt mit Füllgeräuschen wie „like“ und „you know“ ist eine inakzeptable und ineffiziente Form der Kommunikation. Schlagen Sie „durchsetzt“ nach. Es wird keine weiteren „Bleeps“ in der Jerry Springer Show geben. Sind Sie nicht erwachsen genug, um schlechte Sprache zu unterlassen, dürfen Sie nicht in Talkshows gehen.

2. Es gibt keine solche Sprache wie „US English.“ Die Rechtschreibprüfung von Microsoft wird hinsichtlich des wieder eingesetzten Buchstaben „u“ angepasst werden.

3. Sie sollten lernen, den englischen vom australischen Akzent zu unterscheiden. Es ist wirklich nicht so schwer. Sie müssen lernen, dass es nirgendwo ein „Devonshire“ in England gibt. Der Name der gemeinten Grafschaft ist „Devon.“ Wenn Sie Devon weiterhin „Devonshire“ nennen, werden alle amerikanischen Staaten zu „Shires“ umbenannt (z. B. Texasshire, Floridashire, Louisianashire).

4. Sie sollten wieder Ihre ursprüngliche Nationalhymne „God Save The Queen“ lernen, aber erst nach vollständiger Bewältigung von Aufgabe 1.

5. Sie sollten aufhören American „Football“ zu spielen. Es gibt nur eine Art von Football. Was Sie American „Football“ nennen ist kein sehr gutes Spiel. Den 2,1 % von Ihnen, die bereits wissen, dass es eine Welt außerhalb Eurer Grenzen gibt, dürfte aufgefallen sein, dass niemand sonst „American“ Football spielt. Sie sollten stattdessen richtig Football spielen. Zunächst wäre es am besten, wenn Sie nur Frauenfootball spielen. Diejenigen von Ihnen, die mutig genug sind, dürfen versuchen Rugby zu spielen (das ist ähnlich wie „Football“, aber nicht mit einer Pause alle zwei Sekunden und dem Tragen von Körperschützern wie Mädchen). Ebenso sollten Sie aufhören, Baseball zu spielen. Es ist nicht sinnvoll, eine Veranstaltung „World Series“ zu nennen, wenn ein Spiel nicht außerhalb von Amerika gespielt wird. Anstelle von Baseball können Sie ein Mädchenspiel namens „Rounders“ spielen (dt. Brennball), also Baseball ohne gestreifte Anzüge, Keulen, übergroße Handschuhe, Sammelkarten und Hotdogs.

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Gun4Girls USA (keine Attrappe)

6. Es wird Ihnen nicht mehr erlaubt sein, eigene Waffen bzw. etwas Gefährlicheres als einen Gemüseschäler in der Öffentlichkeit zu tragen. Da Sie nicht erwachsen genug sind, um potentiell gefährliche Gegenstände zu erkennen, benötigen Sie künftig auch eine Genehmigung, um einen Gemüseschäler zu tragen.

7. Der 4. Juli ist nicht länger ein gesetzlicher Feiertag. Der 2. November wird ein neuer nationaler Feiertag sein. Es wird „Unentschlossenheits Tag“ (Indecisive Day) heißen.

8. Alle amerikanischen Autos sind hiermit verboten. Sie sind Scheiße und es ist nur zu Ihrem Besten. Wenn wir Ihnen deutsche Autos zeigen, werden Sie verstehen was wir meinen. Der anstelle von Straßenkreuzungen einzuführende Kreisverkehr hilft Ihnen, den britischen Sinn für Humor zu verstehen, der sich auch in der Ablehnung des metrischen Systems äußert.

9. Lernen Sie, echte Chips zu machen. „French fries“ (am. für Pommes frites) sind nicht echte Chips. „French fries“ sind nicht einmal französisch, sondern belgisch -obwohl 97,8 % von Ihnen ein Land namens Belgien nicht kennen (einschließlich des Kerls, der die Pommes frites in Europa entdeckte). „Kartoffelchips“ werden richtig als „crisps“ bezeichnet. Echte Chips sind dick geschnitten und werden in ranzigem tierischem Fett gebraten. Die traditionelle Beigabe für Chips ist Bier, das warm und abgestanden serviert werden sollte.

10. Die kalte geschmacklose Sache, die Sie „Bier“ nennen, ist eigentlich „Lager“. Nur korrektes britisches Bitter wird künftig als „Bier“ bezeichnet werden. Flüsssigkeiten, die einmal als „Amerikanisches Bier“ bekannt waren, werden fortan als „Eiskalte Mückenpisse“ bezeichnet, außer amerikanisches Budweiser, welches künftig „Eiskalte Maue Mückenpisse“ heißen wird. Echtes Budweiser (wie es seit 1000 Jahren in Pilsen, Tschechien gebraut wird) kann dann ohne Verwechslungsgefahr verkauft werden.

11. Großbritannien wird die Benzinpreise harmonisieren: Für die ehemaligen USA gelten dann die selben Benzinpreise wie im Vereinigten Königreich (ungefähr sechs Dollar je US Gallone, gewöhnen Sie sich daran).

12. Lernen Sie, persönliche Probleme ohne Waffen, Anwälte oder Therapeuten zu lösen. Dass Ihr Land so viele Anwälte und Therapeuten beschäftigt, zeigt eigentlich schon lange, dass Sie nicht erwachsen genug sind, um unabhängig zu sein. Merke: Wenn Sie nicht erwachsen genug sind, um Dinge zu klären ohne jemanden zu verklagen oder Hilfe bei einem Therapeuten zu suchen, sind Sie auch nicht erwachsen genug, um eine Waffe zu tragen.

13. Bitte teilen Sie uns mit, wer JFK getötet hat. (Nicht, dass uns kümmert, wenn irgendwo Hinterwäldler ihrem Häuptling das Hirn wegblasen oder wir prinzipielle Einwände gegen politischen Meuchelmord hätten, aber es macht uns seit 1963 wahnsinnig, dass wir in diese eine Intrige nicht eingeweiht wurden.)

14. Zöllner der Regierung ihrer Majestät werden bei Ihnen in Kürze damit beginnen, die fälligen Steuern einzutreiben (rückwirkend ab 1776). Vielen Dank für Ihre Kooperation.

John Cleese [Basil Fawlty, Fawlty Towers, Sir Lancelot of Camelot (Monty Python & The Quest for the Holy Grail), Torquay, Devon, England]

Quelle: http://cogink.com/cleese/

*dt. v. Jasmintranslation, einige Auslassungen und Abweichung (z.B.z.JFK) tragen den Unterschieden im Humorempfinden des Kontinents Rechnung, vgl. Original; wem eine gute Übertragung der Jokes zum metrischen System ect. einfällt, möge sie uns als Leserbrief zusenden

Auch Satire:

US-Zentralbank Fed (Federal Reserve)

Fifty-Shades-Leak: Anonymous hackt Constantin

Satireheft Titanic: Nacktivistinnen FEMEN pro Putin!

Karibik-Gelder futsch – Dax guten Rutsch!

Battlefield Bielefeld: Der große System-Leak

Oberweite bei Michelle Obama: Silikone oder Midlifecrisis?

J.Cleese (Monty Pythons) zu Trump-Wahl: USA-Unabhängigkeit wieder aufgehoben

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John Cleese (House of Lords)

Der britische Politiker und Humorist John Cleese (der Lange von den Monty Pythons) erklärt den Amerikanern, warum sie sich als nicht erwachsen genug erwiesen haben,  um unabhängig zu sein. Ferner wie man richtig buchstabiert, sich höflich äußert, warum sie keine Waffen tragen dürfen (ausgenommen Gemüseschäler), was das Wort Football bedeutet (und warum „American Football“ ein Mädchensport ist) sowie, dass sie als Gegenleistung ihre Steuern rückwirkend ab 1776 an die Englische Krone zu zahlen haben.

Ein Brief an die USA von John Cleese

(dt. v. Jasmintranslation)

An die Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika, im Hinblick auf Ihr Versäumnis, einen kompetenten Präsidenten der USA zu wählen (und damit, sich selbst zu regieren), geben wir mit sofortiger Wirkung den Widerruf Ihrer Unabhängigkeit bekannt.

Ihre souveräne Majestät Königin Elizabeth II. von England (Anmerkung für die 97,8 % unter Ihnen, die dies bisher nicht wussten: es gibt eine Welt außerhalb Ihrer Grenzen) übernimmt die Herrschaft über alle US-Bundesstaaten, Gemeinwesen und anderen Gebiete. Mit Ausnahme von Utah, welches sie nicht mag. Ihre neue Ministerpräsidentin, die ehrenwerte Theresa May, benennt einen Minister für Amerika. Kongress und Senat werden aufgelöst, ein Fragebogen wird nach einem Jahr feststellen, ob jemand von Ihnen dies bemerkt hat.

Um den Übergang zu einer britischen Kronkolonie zu erleichtern, sind die folgenden Regeln mit sofortiger Wirkung in Kraft:

1. „Widerruf“ (revocation) im Oxford English Dictionary nachschlagen. „Aluminium“ in der Aussprachehilfe überprüfen. Sie werden staunen, wie falsch Sie es aussprechen. Der Buchstabe „U“ soll in Worten wie ‚favour‘ und ’neighbour‘ wieder eingesetzt werden. Ebenso lernen Sie „Doughnut“ zu buchstabieren, ohne die Hälfte der Buchstaben auszulassen (am. ‚Donut‘). Im Allgemeinen sollten Sie Ihren Wortschatz auf ein akzeptables Niveau erhöhen. Schlagen Sie zuerst das Wort „Wortschatz“ nach. Immer die gleichen siebenundzwanzig Worte zu verwenden, durchsetzt mit Füllgeräuschen wie „like“ und „you know“ ist eine inakzeptable und ineffiziente Form der Kommunikation. Schlagen Sie „durchsetzt“ nach. Es wird keine weiteren „Bleeps“ in der Jerry Springer Show geben. Sind Sie nicht erwachsen genug, um schlechte Sprache zu unterlassen, dürfen Sie nicht in Talkshows gehen.

2. Es gibt keine solche Sprache wie „US English.“ Die Rechtschreibprüfung von Microsoft wird hinsichtlich des wieder eingesetzten Buchstaben „u“ angepasst werden.

3. Sie sollten lernen, den englischen vom australischen Akzent zu unterscheiden. Es ist wirklich nicht so schwer. Sie müssen lernen, dass es nirgendwo ein „Devonshire“ in England gibt. Der Name der gemeinten Grafschaft ist „Devon.“ Wenn Sie Devon weiterhin „Devonshire“ nennen, werden alle amerikanischen Staaten zu „Shires“ umbenannt (z. B. Texasshire, Floridashire, Louisianashire).

4. Sie sollten wieder Ihre ursprüngliche Nationalhymne „God Save The Queen“ lernen, aber erst nach vollständiger Bewältigung von Aufgabe 1.

5. Sie sollten aufhören American „Football“ zu spielen. Es gibt nur eine Art von Football. Was Sie American „Football“ nennen ist kein sehr gutes Spiel. Den 2,1 % von Ihnen, die bereits wissen, dass es eine Welt außerhalb Eurer Grenzen gibt, dürfte aufgefallen sein, dass niemand sonst „American“ Football spielt. Sie sollten stattdessen richtig Football spielen. Zunächst wäre es am besten, wenn Sie nur Frauenfootball spielen. Diejenigen von Ihnen, die mutig genug sind, dürfen versuchen Rugby zu spielen (das ist ähnlich wie „Football“, aber nicht mit einer Pause alle zwei Sekunden und dem Tragen von Körperschützern wie Mädchen). Ebenso sollten Sie aufhören, Baseball zu spielen. Es ist nicht sinnvoll, eine Veranstaltung „World Series“ zu nennen, wenn ein Spiel nicht außerhalb von Amerika gespielt wird. Anstelle von Baseball können Sie ein Mädchenspiel namens „Rounders“ spielen (dt. Brennball), also Baseball ohne gestreifte Anzüge, Keulen, übergroße Handschuhe, Sammelkarten und Hotdogs.

6. Es wird Ihnen nicht mehr erlaubt sein, eigene Waffen bzw. etwas Gefährlicheres als einen Gemüseschäler in der Öffentlichkeit zu tragen. Da Sie nicht erwachsen genug sind, um potentiell gefährliche Gegenstände zu erkennen, benötigen Sie künftig auch eine Genehmigung, um einen Gemüseschäler zu tragen.

7. Der 4. Juli ist nicht länger ein gesetzlicher Feiertag. Der 2. November wird ein neuer nationaler Feiertag sein. Es wird „Unentschlossenheits Tag“ (Indecisive Day) heißen.

8. Alle amerikanischen Autos sind hiermit verboten. Sie sind Scheiße und es ist nur zu Ihrem Besten. Wenn wir Ihnen deutsche Autos zeigen, werden Sie verstehen was wir meinen. Der anstelle von Straßenkreuzungen einzuführende Kreisverkehr hilft Ihnen, den britischen Sinn für Humor zu verstehen, der sich auch in der Ablehnung des metrischen Systems äußert.

9. Lernen Sie, echte Chips zu machen. „French fries“ (am. für Pommes frites) sind nicht echte Chips. „French fries“ sind nicht einmal französisch, sondern belgisch -obwohl 97,8 % von Ihnen ein Land namens Belgien nicht kennen (einschließlich des Kerls, der die Pommes frites in Europa entdeckte). „Kartoffelchips“ werden richtig als „crisps“ bezeichnet. Echte Chips sind dick geschnitten und werden in ranzigem tierischem Fett gebraten. Die traditionelle Beigabe für Chips ist Bier, das warm und abgestanden serviert werden sollte.

10. Die kalte geschmacklose Sache, die Sie „Bier“ nennen, ist eigentlich „Lager“. Nur korrektes britisches Bitter wird künftig als „Bier“ bezeichnet werden. Flüsssigkeiten, die einmal als „Amerikanisches Bier“ bekannt waren, werden fortan als „Gefrorene Mückenpisse“ bezeichnet, außer amerikanisches Budweiser, welches künftig „Gefrorene Maue Mückenpisse“ heißen wird. Echtes Budweiser (wie es seit 1000 Jahren in Pilsen, Tschechien gebraut wird) kann dann ohne Verwechslungsgefahr verkauft werden.

11. Großbritannien wird die Benzinpreise harmonisieren: Für die ehemaligen USA gelten dann die selben Benzinpreise wie im Vereinigten Königreich (ungefähr sechs Dollar je US Gallone, gewöhnen Sie sich daran).

12. Lernen Sie, persönliche Probleme ohne Waffen, Anwälte oder Therapeuten zu lösen. Dass Ihr Land so viele Anwälte und Therapeuten beschäftigt, zeigt eigentlich schon lange, dass Sie nicht erwachsen genug sind, um unabhängig zu sein. Merke: Wenn Sie nicht erwachsen genug sind, um Dinge zu klären ohne jemanden zu verklagen oder Hilfe bei einem Therapeuten zu suchen, sind Sie auch nicht erwachsen genug, um eine Waffe zu tragen.

13. Bitte teilen Sie uns mit, wer JFK getötet hat. (Nicht, dass uns kümmert, wenn irgendwo Hinterwäldler ihrem Häuptling das Hirn wegblasen oder wir prinzipielle Einwände gegen politischen Meuchelmord hätten, aber es macht uns seit 1963 wahnsinnig, wir in diese eine Intrige nicht eingeweiht wurden.)

14. Zöllner der Regierung ihrer Majestät werden bei Ihnen in Kürze damit beginnen, die fälligen Steuern einzutreiben (rückwirkend ab 1776). Vielen Dank für Ihre Kooperation.

John Cleese [Basil Fawlty, Fawlty Towers, Sir Lancelot of Camelot (Monty Python & The Quest for the Holy Grail), Torquay, Devon, England]

Quelle: http://cogink.com/cleese/

*dt. v. Jasmintranslation, einige Auslassungen und Abweichung (z.B.z.JFK) tragen den Unterschieden im Humorempfinden des Kontinents Rechnung, vgl. Original; wem eine gute Übertragung der Jokes zum metrischen System ect. einfällt, möge sie uns als Leserbrief zusenden

Madrid und Barzelona: Im Fußball hopp -Proteste topp!

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Während deutsche Fußballfans vor Stolz kaum laufen können, außer beim Blick auf FC Bayerns entthronten Säulenheiligen Uli Hoeneß, geht es Madrid und Barzelona nicht nur auf dem Sportplatz mies. Brutale Sparprogramme unter Anleitung aus Berlin und Brüssel machen die Gesellschaft jeden Tag ärmer, ohne Chance, sich „aus der Krise heraus zu sparen“. Die Pleite auf dem Rasen verblasst gegen die Pleite der neoliberalen Politik des Rechtspopulisten Rajoy, aber die Spanier üben vorbildlich Protest. Sie lassen sich nichts vormachen und fordern von der Politik, endlich Verantwortung zu übernehmen.

Die von der Finanzmafia global inszenierte Bankenkrise, die Milliarden aus den Staatskassen in die Banken umverteilte, wird als Auslöser inzwischen von den Medien totgeschwiegen. Man paukt die Parole von den faulen Völkern, die „über ihre Verhältnisse gelebt“ haben sollen in alle Köpfe, sogar die dreiste Lüge, Spanier seien reicher als Deutsche, wird jede Woche neu aus dem Hut gezaubert. Ziel: Reiche reicher, Arme ärmer machen (in Spanien und Deutschland!). Ohne Rücksicht auf Menschenrechte wird die Finanzmacht durchgedrückt. Doch der Widerstand dagegen wird stärker, besonders in Spanien.

Madrid brennt

Bei erneuten Protesten gegen die Sparmaßnahmen der Rechtsregierung Rajoy ist es am Donnerstagabend in Madrid zu Gewalt gekommen. Bereits vor der Demonstration mit dem Motto „Belagert den Kongress“ hatte die Polizei vier Anarchisten festgenommen, die angeblich Brandanschläge auf Banken geplant haben sollen. Etwa 1400 Polizisten waren im Einsatz. Elf Studenten wurden festgenommen, weil sie den Zugang zu einem Universitäts-Gebäude blockierten. Am Ende einer Demonstration mit etwa tausend Teilnehmern in der Nähe des Parlaments in Madrid warfen einige Dutzend Demonstranten Flaschen, Böller und Pyrotechnika auf Polizisten, wie afp meldete. Polizisten gingen daraufhin mit Schlagstöcken auf die Demonstranten los. Drei Menschen wurden nach Angaben der Polizei während der Demonstration festgenommen, die von drei Punkten in der Hauptstadt zum Kongressgebäude gezogen war.

Auch Barcelona protestierte

Am heutigen Sonntag 28.April 2013 haben Tausende von Katalanen in Demonstranten in MadridBarcelona gegen  Kürzungen und gegen die Politik der Rechtspopulisten-Regierung protestiert. Motto der Demonstration: „Kampf um Arbeitsrechte – die Zukunft verteidigen!“ Man trotzte dem schlechtem Wetter, der Winter ist momentan  mit starkem Regen und eisigem Sturm auf die iberische Halbinsel zurückgekehrt.  Vertreter verschiedener von Kürzungen betroffener Einrichtungen aus Bildung, Gesundheitswesen und öffentlichem Dienst sowie die großen Gewerkschaften haben in Barcelona zu Protesten aufgerufen.
Viele Menschen trugen weiße Kleidung, der Bildungssektor war besonders stark vertreten, mit  Bannern wie: „Wir sind im Schambereich der Bildung – keine Einschnitte“.
Der UGT-Generalsekretär von Katalonien, Josep Maria Alvarez, sagte zu Beginn der Proteste „es ist die Zeit, dass die katalanische Regierung zu beweisen hat, dass  sie an der Seite der Bürger und die Verteidigung der Kräfte steht, weil diese Politik Selbstmord ist.“ Die derzeitige Lage auf dem Arbeitsmarkt in Katalonien und dem Rest von Spanien zeige die Absurdität der Sparorgien nach deutscher Merkel-Vorgabe, die die Arbeitslosigkeit in Südeuropa in unmenschliche Höhen treibe -nur damit die schwarzgelbe Regierung in Berlin sich für die Bundestagswahlen im Herbst ein paar Vorteile verschaffen kann.

Rajoys korrupte Rechtspopulisten-Regierung schien schon vor  acht Wochen am Ende zu sein: Hunderttausende Spanier hatten auf Initiative der “Marea Ciudadana” (Bürgerflut) hin gegen die Sparmaßnahmen der rechtspopulistischen PP-Regierung demonstriert. Anlass waren deren aktuelle Korruptionsaffären -doch Rajoy klebt am Sessel wie ein Stockfisch in der Pfanne, como una lapa.

Die spanische Statistikbehörde hat kürzlich bekanntgegeben, dass die Arbeitslosenquote im Land weiter gestiegen ist. Demnach lag die Quote in den ersten drei Monaten dieses Jahres bei 27,16 Prozent, d.h. sechs Millionen Menschen sind in Spanien ohne Arbeit -eine unvorstellbare Zerstörung von menschlichem Lebensglück, von wirtschaftlichem Potential und von Vertrauen in das westliche Modell des neoliberal verkrüppelten Kapitalismus. Der Kampf gegen die globale Finanzmafia und ihre Helfershelfer geht weiter -Transparenz für die Bilderberger-Konferenzen! (Im Gedenken an Jim Tucker)