Prometheus und Theodor Marloth 2.3.2013
Zwei Meldungen geistern scheinbar ohne Beziehung durch die Medien: Die USA haben den Schuldenabgrund erreicht -und China veröffentlicht eine globale Milliardärsliste, auf der aber ca. 2600 Milliardäre fehlen! Nur 1400 von geschätzt 4000 Milliardären weltweit ließen sich identifizieren. Dies lässt erahnen, warum sogar im Land der meisten (bekannten) Superreichen, in den USA, der Staat vor der Pleite steht -denn dort dürften auch die meisten Schatten-Milliardäre zu finden sein, die sich und ihren Reichtum verbergen.
Global Richlist aus China
Der Hurun-Report Global Rich List 2013 habe sich in der Vergangenheit lediglich auf die Volksrepublik China konzentriert, so die SZ. Dies ist die erste umfassende internationale Statistik des seit sechs Jahren die chinesische Geldelite begleitenden Hurun.net. Macht sich China Sorgen über die Dollarflut der US-Zentralbank, dann ist ein Blick auf den Verbleib des Geldes verständlich.
Die Statistik über die Verteilung der Milliarden weltweit sieht viele Superreiche in der Volksrepublik China, Hongkong und Macau. Aber in den USA leben mit 409 Milliardären weltweit die meisten der identifizierbaren Milliardäre. Atypisch ist der Mexikaner Carlos Slim, der mit 66 Milliarden Dollar Privatvermögen aus der Telekommunikationsbranche die Liste anführt, gefolgt von US-Investor Warren Buffett mit 58 Milliarden Dollar, Amancio Ortega mit 55 Milliarden aus der spanischen Modekette Zara und natürlich Microsoft-Gründer Bill Gates mit 54 Milliarden.
Die meisten Milliardäre untergetaucht
Hurun-Chef Rupert Hoogewerf warnt, die Liste sei unvollständig: „Auf jeden Milliardär, den wir auflisten, kommen schätzungsweise zwei, die wir nicht gefunden haben.“ Das bedeutet, dass die Liste mehr als 4000 Namen enthalten müsste, also 2600 Superreiche untergetaucht sind. Auch Forbes könne bei seinem Jahres-Rating nur einen Teil der Namen angeben. Darin kann man nicht nur die Flucht vor den Steuerbehörden sehen, sondern auch eine Ablehnung von sozialer Verantwortung. Man scheut die Augen der Öffentlichkeit ebenso wie die Prüfer des Finanzamtes. Die 1453 Milliardäre, die Hurun ermittelt hat, besitzen zusammen immerhin 5,5 Billionen US-Dollar.
Das Durchschnittsalter auf der Hurun-Liste ist mit 63 Jahre angegeben und rund zehn Prozent der Superreichen sind Frauen. Hinter den USA, China und Russland belegt Deutschland mit 61 Dollar-Milliardären den vierten Platz in der Länderwertung. Der erste Deutsche ist auf Rang 16 Karl Albrecht (Aldi Süd), auf Platz 36 folgen Michael Otto (Otto-Versand) und die Aldi-Nord-Erben mit jeweils 18 Milliarden US-Dollar. Dieter Schwarz (Lidl, Kaufland) besitzt 16 Milliarden und das Vermögen der BMW-Großaktionärin Susanne Klatten wird laut Hurun auf 13 Milliarden US-Dollar geschätzt.
USA: Tea Party und Neoliberalismus
Die USA haben unter Obama den selbst geschaufelten Schuldenabgrund erreicht, weil die rechtradikalen Republikaner und ihre sich „Tea Party“ nennenden Rechtsextremen das Land unbedingt blockieren wollen. Hinter ihrer fanatischen Ablehnung stecken verschiedene ideologische Gründe, aber ihr plakativer Patriotismus hat sie nicht gehindert, eine schwere fiskalische Krise zu provozieren, die in eine Wirtschaftskrise der US-Ökonomie münden könnte. Ihr ganzer Hass ist auf minimale soziale Verbesserungen gerichtet, die Obama angeschoben hat, etwa eine kleine Öffnung der Gesundheitsversorgung auch für arme US-Bürger, die das reichste Land der Welt bislang in den Slums elend verrecken lässt. Für die Republikaner ist dies schon Sozialismus und ihr antikommunistischer Freiheitsbegriff pocht auf das Recht der darwinistischen Gesellschaft, Menschen krepieren zu lassen.
Die Freiheit der Reichen, keine Steuern zahlen zu müssen geht den US-Republikanern allemal vor Menschenrechten. Klar, dass Superreiche, die keinen Cent für soziale Belange herausrücken wollen, sich dort am wohlsten fühlen, wo Tea Party-Politik dominiert. Außerdem kann man auch dumpfe rassistische Ressentiments der Tea Party gegen den ersten schwarzen US-Präsidenten hinter dem Manöver vermuten. Unter „Tea Party“ versteht man einen Angriff von US-Rebellen auf ein Tee-Schiff der Britischen Kolonialherren: Weiße hatten sich im Jahr 1773 als Indigene verkleidet, um den „Indianern“ den Anschlag in die Schuhe zu schieben. (Am 9.11.2001 schlugen angebliche Al Qaida-Moslems erneut in den USA zu -oder trug die „Tea Party“ diesmal Turban?)
Subprime-Finanzkrise machte Milliardäre reicher
Die derzeitige Finanzkrise begann mit großflächigen Finanzbetrügereien im US-Immobiliensektor, von wo aus mit sog. Subprime-Papieren die globale Bankenwelt überschwemmt wurde. Auch deutsche Banken versenkten dort Milliarden. Es verwundert daher kaum, wenn sich als lukrativste Branche laut Hurun-Report der Immobilienmarkt erweist, denn die meisten Milliardäre haben dort ihr Geld verdient. Die Ärmsten der Armen sollen nun die Zeche dafür zahlen -in den USA wie vor allem auch in Europa.
Und wie die Armen im sozialdarwinistischen US-Slum von Rechtspopulisten der Tea Patry, so werden auch die Griechen, Spanier und Italiener von unseren Medien dafür beschimpft, „versagt“ zu haben. Doch die Kriegsgewinnler des globalen Weltkriegs um die Milliarden tragen in Wahrheit die Verantwortung -denn sie haben mit ihren gekauften Medien und Regierungen ihre Machenschaften legalisiert und alle Welt belogen. Unter dem Begriff Neoliberalismus haben sie die Ausbeutung modernisiert und mittels ihrer Medienkartelle und Korruption durchgesetzt. Fordern wir von ihnen unser Geld zurück!