Panama-Papers: Keule von Soros gegen Diamantenbaron Beny Steinmetz?

ContainerShip

Die SZ: Unter Panamas Flagge unterwegs

Gerd R. Rueger

Die Panama-Papers haben viel Korruption ans Licht gebracht, doch nur wenige Geschäfte erreichten ein Volumen von 140 Milliarden Dollar: Die Erz-Lizenz für Simandou (Guinea) ist rechtlich umstritten. Erwarb der israelische Diamantenbaron Beny Steinmetz sie durch Korruption? Die Panama-Papers des ICIJ und Global Watch leakten Belege dafür. Beide NGO sponsert George Soros, der auch dem Bergbaukonzern Vale verbunden war, den Steinmetz für 2,5 Milliarden beteiligen wollte. Die SZ bringt die Story heute, aber ohne die dubiosen Zusammenhänge zu hinterfragen.

Guinea ist ein bitterarmes Hungergebiet an der Küste Westafrikas, in dem jedes zehnte Kind keine vier Jahre alt wird. Von 1984 bis 2008 herrschte dort der Diktator Lansana Conté mit seinem Clan in der Hauptstadt Conakry, wo zwei der elf Millionen Guineer ihr karges Dasein fristen. Das ist seltsam, denn Guinea verfügt über gewaltige Bodenschätze, darunter eines der größten Eisenerzlager der Welt, Simandou, mit dem Potential von ca. 100 Millionen Tonnen Stahl (Wert: 140 Milliarden Dollar). Seit 1997 tat der Lizenznehmer Rio Tinto aber wenig, den Schatz zu heben. 2008 jagte der französisch-israelische Diamantenbaron Beny Steinmetz Rio Tinto die Lizenz ab, um 50% davon 2010 für 2,5 Milliarden Dollar an den brasilianischen Vale-Konzern zu verkaufen (für etwa das Doppelte des Staatsbudgets von Guinea).

BSGR: Beny Steinmetz Group Ressources in Guinea

Die „Beny Steinmetz Group Ressources“, Hauptsitz Britische Kanalinsel Guernsey, ist mit ca. 1,7 Milliarden eher ein kleiner Fisch, der zuvor auf Gold in Rumänien (an Protesten gescheitertes Rosia Montana-Projekt) oder Immobilien in Deutschland (Karstadt) setzte. Der wundersame, korruptionsverdächtige Erwerb der 140 Milliarden-Erz-Lizenz in Guinea war das ganze große Ding, das Steinmetz drehen wollte. Vielleicht zu groß, denn bei Vale hatte auch ein gewisser George Soros investiert. Multimilliardär und Finanzjongleur Soros, tief verwurzelt im Wall Street-Netzwerk, mag sich gefragt haben, ob 2,5 Milliarden nicht etwas zu viel für den kleinen Diamantenhöker sind. Soros hat viele Gesichter und einige davon kämpfen auch gegen Korruption, wenn es passt.

Dazu kam, dass Diktator Lansana Conté kurz nach Abtretung der Schürflizenz an Steinmetz verstarb, worauf in Guinea ein Hauen und Stechen einsetzte, das 2010 wundersam mit einer demokratischen Wahl endete: Präsident Alpha Condé (nicht verwand mit Conté) siegte und wollte nun gegen Korruption vorgehen. Präsident Alpha installierte 2011 das CTRTCM (Comité Technique de Revue des Titres et Conventions Miniers), speziell um den Steinmetz-Deal des Diktators zu untersuchen.

2012 wurden dem CTRTCM wundersam Papiere zugespielt, die auf die Verwicklung zweier Briefkastenfirmen auf den Britischen Jungferninseln hinwiesen: „Matinda Partners & Co. Ltd.“ und „Pentler Holdings“. Pentler steht über die Firma Onyx mit Steinmetz in Verbindung, Matinda mit Diktator Lansana Conté über dessen vierte Ehefrau.

2013 durchsucht die Schweizer Polizei Onyx-Büros und das Privathaus von Beny Steinmetz. Der Steinmetz-Beauftragte für Guinea, Frédéric Cilin, wird in Florida verhaftet.

2014 entzieht Präsident Alpha Condé der Firma von Steinmetz die Erz-Lizenz. Steinmetz will dagegen klagen, 140-Milliarden-Dollar-Lizenzen gibt man nicht freiwillig wieder her, zumal der Soros verbundene Großkonzern Vale bis dato kaum etwas von den ausgemachten 2,5 Milliarden herausgerückt hatte. Woran er wohl auch nicht dachte, denn er hatte ein Ass im Ärmel: Soros!

Steinmetz‘ Klage hätte nur dann Erfolg, wenn ihm keine Korruption beim Guinea-Deal nachgewiesen werden könnte. Seine Firma BSGR verteidigt sich gegen die Vorwürfe mit der Behauptung, es gäbe keine Bestechung, keine Verbindung von BSGR zu Onyx und eine Verbindung der Diktatoren-Gattin und Matinda-Eignerin Mamadie Touré zum Simandou-Lizenzgeschäft existiere nicht.

Doch nun traten auf wundersame Weise zwei NGOs auf den Plan, um Steinmetz in die Suppe zu spucken. Die NGO ICIJ_Panama Global Watch zeigte 2015 ein Video von 2006, auf dem BSGR-Mann Frédéric Cilin mit Mamadie Touré bei einer Veranstaltung zum Simandou-Deal. Und das ICIJ (International Consortium of Investigative Journalists) legte 2016 die Panama-Papers vor, die eindeutige Beweise lieferten, dass Mossack-Fonseca im Juni eine Onyx-Direktorin traf, deren Firma als „im Besitz einer französisch-israelischen Familie“ aus dem Diamantenhandel beschrieben wurde. Es ging um die Briefkastenfirma Pentler Holdings und „Onyx Financial Advisors Ltd.“ wurde bis 2011 in Großbritannien unter dem Namen „Beny Steinmetz Group Management Service“ geführt.

Soros, der selbstlose Mäzen der NGOs

Die Steinmetz-Vernebelung zeigte sich als allzu durchsichtig für einen erfahrenen Finanzhai wie George Soros, denn kein anderer steckt als Mäzen hinter den NGOs ICIJ wie auch Global Watch. Sollte nun der Bergbaukonzern Vale am Ende über die juristische Leiche von Beny Steinmetz wundersam zu seiner 140-Milliarden-Erz-Lizenz kommen, ohne an dessen BSGR auch nur 2,5 Milliarden zu zahlen, die Spinnenfäden, die zu Soros führen könnten, wären viel feiner gewoben. Ganz sicher auch viel zu fein für die Qualitäts-Journalisten der SZ, die in ihrer heutigen Wochenend-Ausgabe, alle hier verwendeten Fakten über drei volle Zeitungsseiten ausbreiten. Die als Agenten-Schmunzel-Story „Die Witwe und der Weihnachtsmann“ breit ausgewalzte SZ-Wochenend-Geschichte spart nicht mit Details darüber, wer bei den Deals was gegessen und wer auf einem Drehsesselchen gesessen hat.

George Soros established the Open Society Foundations to help countries make the transition from communism

Aber dass George Soros mehr als nur altruistische Motive bei Global Watch und ICIJ gehabt haben könnte, wagt die SZ nicht auch nur anzudeuten. Vielleicht kommen die deutschen Sachwalter der Panama-Papers auch nicht auf solche Ideen. Wir aber fragen uns, ob wir die ganzen Panama-Papers nicht möglicherweise einem Hauen und Schachern zwischen Milliardären und Großkonzernen um einen 140-Milliarden-Deal verdanken. Oder einigen solchen Deals, bei denen man die Öffentlichkeit gebrauchen kann. Warum sollten gewaltige Finanzkonzerne, wenn sie gegeneinander antreten oder Strohpuppen antreten lassen, nicht auch NGOs vorschicken, die uns dann wenigstens ein paar kleinere Einsichten in ein paar kleinere Finanzverbrechen gewähren? Das wäre gut. Aber kein Grund, erleichtert, dass die Aufklärung nun gesiegt hat und amüsiert über diese Schattenwelt dort irgendwo weit weg, in den Lehnstuhl zu sinken. Wie es die SZ-Leserschaft vermutlich nach langatmiger 3-Seiten-Lektüre tun wird.

Centerra Gold unter Druck: Proteste in Kirgisistan

Galindo Gaznate Kirgistan-flag

Bischkek. Wieder gab es Krawalle an der bedeutenden Goldmine in Kumtor, Kirgisistan. Nach der Auflösung der Sowjetunion ließ das Land eine kanadische Firma herein, die ungeahnte Investitionen versprach. Es blieb jedoch kaum Reichtum im Land hängen, dafür aber jede Menge Zyanid. Die massenhaft vergifteten Kirgisen haben die Nase voll von dem unfairen Abkommen, dass eine korrupte Regierung mit dem Konzern schloss. Zudem läuft im Juni der vor einem Jahr von Bischkek gekündigte Vertrag über die US-Militärbasis Manas aus, dem wichtigsten Drehkreuz bei Obamas Rückzug vom Hindukusch.

Im Mai vergangenen Jahres hatte Präsident Almasbek Atambajew schon einmal den Notstand rund um die Kumtor-Mine in der Region Issik-Kul ausrufen müssen. Die Kirgisen hatten genug vom Warten auf das Eintreffen der großen Versprechungen der Investoren, und hatten zuvor von dem kanadischen Bergbauunternehmen Centerra Gold verlangt, in den Siedlungen der Bergarbeiter wenigstens Spitäler einzurichten und die Infrastruktur zu verbessern. Hunderte Menschen hatten das örtliche Elektrizitätswerk gestürmt, das die kanadische Centerra mit Strom versorgt, um die Stromversorgung zu kappen. Die Demonstranten forderten schon damals die Verstaatlichung der Mine, die beachtliche 3,57 Gramm Gold pro Tonne Erz erbringt.

Centerra Gold Inc.

Centerra Gold Inc.

Gold und Gift: Zyanid mit Grüßen aus Kanada

Das deutsche Außenministerium informiert in seiner „Kurzcharakterisierung“ der kirgisischen Wirtschaft:

„Mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von nominal 5,7 Mrd. US-Dollar (2012) und pro Kopf 1.137 US-Dollar (2012) sowie einem unter der Armutsgrenze lebenden Bevölkerungsanteil von rund 37% ist Kirgisistan ein armes Land… Kirgisistan ist stark abhängig von der mit Abstand bedeutendsten und größten ausländischen Investition, der Goldmine Kumtor, die einen erheblichen Anteil an BIP (2012: 5,5%) und Industrieproduktion (2012: 46%) hat… Gold ist auch wichtigstes Ausfuhrgut Kirgisistans. 2011 lag sein Anteil an den Ausfuhren bei 45% und in den ersten zehn Monaten 2012 trotz Problemen in der Mine Kumtor immerhin noch bei 24%.“ Auswärtiges Amt

Einer der Gründe, aus denen der Neoliberalismus überall die Staatskassen leert und Völker in Schuldknechtschaft bringt, ist der Zugriff auf Rohstoffe. Wen man hungern lässt, der denkt nicht an Umweltverseuchung, wenn Konzerne Schürfrechte einfordern. Gerade Kanadas Schürffirmen gehen dabei oft rücksichtslos vor und gefährden Umwelt, Trinkwasser und die Gesundheit der Bevölkerung. Die Kumtor-Goldmine die ist größte von einer westlichen Firma betriebene Goldmine in Zentralasien. Das kanadische Unternehmen „Cameco“ begann dort Ende 1996 mit dem Goldabbau, mittlerweile hat „Centerra Gold“ das Geschäft übernommen, die 2004 aus dem Mutterunternehmen Cameco ausgegliedert wurde. Die Kumtor-Mine ist ihr Filetstück und fördert etwa 20 Tonnen Gold jährlich, wobei sie zur Gewinnung des Metalls eine giftige chemische Lösung verwendet. Eine Grundkomponente dieser Lösung ist Zyanid, als Salz der Blausäure wasserlöslich und hochgiftig. Angeblich sei das nicht gefährlich für Mensch und Umwelt, betont Rodin Stuparek, Direktor der Umweltschutz-Abteilung in Kumtor in dw. „Wir gehen sehr verantwortungsvoll mit dem Zyanid um.“

Seit dem Unfall vom Mai 1998 bei Barskoon glaubt man den Kanadiern nicht mehr. Damals stürzte in der Nähe der Ortschaft Barskoon ein LKW mit einer Ladung von mehr als 20 Tonnen Zyanid für die Goldmine Kumtor in einen Fluss, aus dem sich die Bevölkerung mit Trinkwasser versorgt. Unklar ist bis heute, wie viele Menschen damals an Zyanid-Vergiftung starben. Heute erinnert man sich noch an die Panik, die damals um sich griff. Die Regierung hatte die Menschen nicht über die Gefahren informiert, aber die Leute wurden plötzlich umgesiedelt, auf die andere Seite des Sees.

Kirgisistan, Tunesien Zentralasiens

Kirgistan gilt als das Tunesien Zentralasiens: Seine parlamentarische Demokratie funktioniert einigermaßen gut, im Vergleich der von Despotien dominierten Region. Der Weg dahin war nicht einfach: Der autoritäre Ex-Präsident Kurmanbek Bakijew galt nach der kirgisischen Tulpenrevolution 2005 als Hoffnungsträger, war zunächst Chef der Übergangsregierung. Noch selben Jahr gewann er die Neuwahlen und wurde Präsident, nur um 2010 bei erneuten Massenprotesten mit vielen Toten wieder aus dem Amt gejagt zu werden.

Bakijew

Ex-Präsident Bakijew wegen vielfachen Mordes in Abwesenheit verurteilt

Jüngst wurde Bakijew in Abwesenheit wegen Mordversuchs zu 25 Jahren Haft verurteilt, weil er einen Mordanschlag in Bischkek 2006 in Auftrag gegeben hatte – Weißrussland verweigert die Auslieferung. Zielperson war ein britischer Geschäftsmann, der sich im Auftrag eines ausländischen Unternehmens mit der Regierung um die Goldmine Kumtor stritt. Der Brite hatte das Attentat schwer verletzt überlebt. Bakijews beträchtliches Vermögen wurde vom Gericht beschlagnahmt. Der Ex-Präsident lebt mit seiner Familie im Exil in Weißrussland, das eine Auslieferung ablehnt. Sein Bruder Schanybek, ehemaliger Chef des Staatsschutzes, und sein Sohn Maxim wurden im selben Fall ebenfalls in Abwesenheit zu lebenslanger Haft verurteilt. Ein zweiter Sohn, Marat Bakijew, erhielt 20 Jahre Gefängnis. Bakijew war im Februar bereits wegen dreifachen Mordes zu 24 Jahren Haft verurteilt worden. Dabei hatte der blutige, aber dem Westen zugeneigte Diktator Bakijew durchaus Freunde im Ausland, z.B. bei der deutschen Tageszeitung taz, die ihm nach seinem Sturz tränenreich nachweinte und gefühlvoll seine „Flucht unter Kirschbäume“ schilderte:

DSCHALALABAD taz | Eine Jurte steht zwischen blühenden Kirschbäumen. Darin sitzt, frisch rasiert und in einem grauen Anzug, der aus Bischkek geflohene kirgisische Präsident Kurmanbek Bakijew in einem grünen Sessel. Der Handdruck ist weich. „Ich bin nach wie vor der Präsident Kirgisiens“, sagt Bakijew mit sanfter Stimme…“taz 12.4.2010

Heute kämpft der neue Präsident Almasbek Atambajew für die Aufhebung des Abkommens aus dem Jahre 2009, in dem der damalige Präsident Bakijew den kanadischen Goldausbeutern günstige Produktionsbedingungen und Steuererleichterungen eingeräumt hatte.

Gold, Geopolitik und Militärbasen

In Kirgisistan, auch Kirgisien genannt, gibt es eine relativ freie Presse und eine vielfältige Parteienlandschaft. Doch die Wirtschaft kommt trotz großartiger Versprechungen der westlichen Investoren nicht in Gang, obwohl viele Milliarden an Gold aus dem Land geschafft wurden. Ein beträchtlicher Teil der arbeitsfähigen Bevölkerung verdient als Gastarbeiter in Russland Geld, das in die Heimat zurückfließt. Leider liegt das Land im Visier der US-Geopolitik: Ein US-Luftwaffenstützpunkt für den Afghanistankrieg, 2001 mit Putins Zustimmung errichtet, damals mit Washington im „Kampf gegen den Terror“ noch traulich vereint, später errichtete Russland wenige Kilometer davon entfernt eine eigene Militärbasis.

USAirforce

US-Airforce-Humor

Die Luftwaffenbasis am Flughafen Manas in Kirgistan ist seit 2001 der wichtigste Luftumschlagplatz der US-Streitkräfte für den Krieg in Afghanistan und auch für den inzwischen begonnenen Rückzug. Der Flughafen Manas liegt unweit der Hauptstadt Bischkek besteht aus einer Containerstadt, die von Betonmauern umgeben ist. Im Mai 2013 kündigte die kirgisische Regierung die Verträge mit den USA über die Basis Manas zum Juni 2014. Hintergrund sind wieder enger werdende Beziehungen zu Russland.

2012 hatte Putin ein Milliarden-Programm für den Ausbau der Wasserkraft angeboten, Kirgisiens zweitem Reichtum neben den Bodenschätzen. Dazu noch einen Schuldenerlass und die Übernahme des maroden kirgisischen Gasnetzes durch die russische Gazprom, Gerhard Schröder lässt grüßen. Bereits 2008 hatte Russland Kirgistan Unterstützung angeboten, um die Abhängigkeit vom Westen zu verringern. Der damalige Präsident Bakijew nahm die Entwicklungshilfe, doch die US-Militärbasis blieb im Land, sie wurde lediglich in „Transitzentrum“ umbenannt. 2010 fegte ein Aufstand Bakijew aus dem Land und seither kam das Land Moskau wieder näher, wozu vermutlich auch die katastrophalen Erfahrungen mit den Goldplünderern aus Kanada ihren Beitrag leistete.

Mein Name ist Hasipedia –ich weiß von nichts

Die deutsche Wikipedia weiß übrigens nichts vom verzweifelten Kampf der Kirgisen um ihr Gold und ihr Leben gegen die zynische Goldgier westlicher Firmen. Dort zeichnen die von Firmen-Lobbyisten dominierten oder sonstwie geschmierten „Wikipedianer“ eine fröhliches Bild von funktionierender Demokratie und bunter Folklore.

Sogar die ARD-Tagesschau meldet, was Wikipedia nicht weiß: „Im Nordosten Kirgistans liegt eine der größten Goldminen der Welt, eine kanadische Firma baut das Gold dort ab. Doch anstatt Wohlstand für die Bevölkerung bringt die Mine eine massive Zerstörung der Natur mit sich.“ Goldabbau in Kirgistan: Viel Schaden, wenig Nutzen

WikipeCIA will offenbar nicht, dass die dummen Deutschen etwas vom Gold in Kirgistan mitkriegen, obwohl dies sogar auf der Website des deutschen AA (Bundesaußenministerium) zu lesen steht –wo man zwar immerhin vom Gold, aber nicht von den seltenen Erden der Kirgisen weiß.

Gerade in Europa, wo ökologisches Bewusstsein und hohe Bildung die Menschen kritisch machen, versucht die neoliberale Finanz- und Goldmafia Staaten in die Pleite zu treiben, um billig an ihre Bodenschätze zu gelangen: Griechenland und Spanien sind vielleicht nicht zufällig ins Fadenkreuz der Finanzbetrüger geraten, dort lagern große Goldvorräte. In zerschlagenen Staaten meinen Ausbeutungsfirmen sich nicht groß um die Zyanidverseuchung des Trinkwassers und die Zerstörung ganzer Landstriche sorgen zu müssen, wenn sie das Gold säckeweise aus dem Boden holen und wegschleppen.

Kampf gegen den Goldraub in Chalkidiki

Das Gold von Hellas

Finanzkrise und Goldrausch: Madrid und Athen

Griechenland 2016 größter Goldproduzent Europas

 Объекты, на которых «Центерра Голд» ведет работы

 

Aktionstag gegen den Goldraub in Chalkidiki!

Prometheus Griechflag

Weltweiter Aktionstag gegen den Goldabbau im nordgriechischen Chalkidiki! Chalkidiki ist eine Halbinsel im griechischen Norden, deren Bewohner schon seit langem Widerstand gegen die Goldabbaupläne der rotschwarzen Rechtsregierung in Athen leisten. Wie in Spanien kennt die Goldgier der internationalen Finanzgeier auch in Griechenland keine Grenzen. Gegner der Griechen sind der für besonders dreckige Ausbeutung bekannte kanadische Investor »Eldorado Gold« und das sogenannte Fast-Track-Investment-Gesetz der Athener Regierung. Das Ministerium für Umwelt, Energie und Klimawandel (ΥΡΕΚΑ) hatte damit die Erteilung von Genehmigungen dreist auf Kosten der Ökologie und Gesundheit der Menschen bescheunigt.

In Deutschland haben am Freitag Aktivisten das griechische Konsulat in Düsseldorf besetzt. Die Aktivisten bekundeten ihre Solidarität mit den linken Protestbewegungen in Griechenland.  Die Proteste werden von Menschen getragen, die gegen das vor allem von der deutschen Merkel-Regierung angetriebene Diktat der Troika aus Europäischer Union, EZB und IWF ankämpfen. In einer Erklärung zur gestrigen Besetzung heißt es:

Das im Rahmen der kapitalfreundlichen Krisenverwaltung eingeführte Gesetz soll primär Investitionen multinationaler Konzerne erleichtern. Laut dem Internetblog des Netzwerks S.O.S. Chalkidiki zahlt ›Eldorado Gold‹ per Regierungsbeschluß keine Transaktions- oder sonstige Steuern. Vor allem aber soll das Unternehmen keine Verpflichtungen für einen finanziellen Ausgleich von zu erwartenden Umweltschäden durch den Goldabbau eingehen müssen.

Dieses rücksichtslose Ausbeutungsprogramm an Natur und Mensch  soll auch für weitere Minen im Norden Griechenlands gelten. Im Rahmen des durch den neoliberalen Finanzterror gesteuerten Ausverkaufs des griechischen Staates, soll die Verwertung aller Rohstoffe erleichtert werden. Dabei sollen auch in Kilkis und in der Nähe von Alexandroupolis weitere Bergwerke eröffnet und für die Ausbeutung durch ausländische Konzerne bereitgemacht werden, so jw.
Griechische Umweltorganisationen laufen dagegen schon länger Sturm. Bei  Skouries geht es um die Zerstörung von 26.000 Hektar Land, davon 410 Hektar Waldfläche. Der Konzern hat ca. 100 einheimische Arbeitslose mit einer Bezahlung von ca. 1600€ (monatlich, was hier viel Geld ist) angelockt, deren erste “Aufgabe” es war andere einheimische Demonstranten, die gegen die Zertörung demonstrierten, zu Vertreiben. So spaltet die Hellas Gold ganze Familien in der Region. Einer “arbeitet” für die Kapitalisten, der Andere protestiert gegen die Zerstörung und Ausbeutung. Hier Videos von der Zerstörung/Rodung bei Skouries:
Hellenic Minig Watch     http://antigoldgreece.wordpress.com/

Delftibactin A -Gold aus Bakterien

Galindo Gaznate & Ludwig Virchow 25.02.2013

Warum wächst das Bakterium C. metallidurans ausgerechnet auf Goldkörnern? Australische Wissenschaftler fanden das erstaunliche Bakterium  an zwei Orten Australiens, 3500 Kilometer voneinander entfernt: In New South Wales und im Norden von Queensland. Nun fand sich mit D. acidovorans ein zweites Goldbakterium und die Biochemie der Abscheidung von Goldionen wurde weiter erkundet. Wird die Pfanne der Goldwäscher bald gegen eine Petrischale eingetauscht?

Joe Brugger von der University of Adelaide vermutete 2009, dass Bakterien Gold im felsigen Untergrund lösen könnten. So würden Goldkörner schließlich in andere Erdschichten Australiens gelangen -vielleicht sind die Goldsucher seit jeher Nutznießer derartiger Mikroorganismen. Auch in Boston fand man jetzt Bakterien, die gelöstes Gold in Klümpchen puren Edelmetalls umwandeln können. Angesichts der bei Goldgewinnung üblichen Umweltzerstörungen ist dies ein Silberstreif am Horizont der Edelmetallgewinnung.

Warum machen Keime Nuggets? Die Mikroorganismen schützen sich damit vor der giftigen Wirkung von Gold-Ionen, so jüngst kanadische Forscher im Fachjournal „Nature Chemical Biology„. Eine Gruppe um Nathan Magarvey von der McMaster University Hamilton erforschte das Bakterium Delftia acidovorans, welches als Biofilm auf Gold-Nuggets wächst. Dort ist es zusammen mit dem Bakterium Cupriavidus metallidurans für die beschriebene  Goldionen-Umwandlung verantwortlich. Die beiden Bakterien können damit dort leben, wo es für andere Mikroorganismen zu giftig ist.

In ihrer Studie suchten die Forscher nach einer Erklärung, warum Delftia acidovorans trotz Gold-Ionen überleben kann. Ergebnis: Sie scheiden ein Molekül aus, das die Ionen zu goldenen Nanopartikeln verschmilzt, die nicht mehr als Gift wirken. Die Forscher tauften das Peptid-ähnliche Molekül auf den Namen Delftibactin A:

Delftia acidovorans produces a nonribosomal peptide that creates gold nanoparticles.

Cupriavidus metallidurans besitzt eine erstaunliche Fähigkeit: Es kann giftige Goldverbindungen entgiften wobei in ihrem Inneren Gold entsteht. Im Fachmagazin „Proceedings of the National Academy of Sciences“ berichten die Wissenschaftler über ihre Entdeckung und zeigen auf Bildern die goldenen Nanopartikel im Inneren der Bakterien.

Auch ein Bakterium: E.coli

2009 war es das erste Mal, dass die Beteiligung von Bakterien bei der biochemischen Produktion von Edelmetallen nachgewiesen wurde. Dr. Reith wollte die Bakterien schon bald als Goldsucher einsetzen: „Wir können nun goldspezifische Biosensoren entwickeln, die uns beim Aufspüren von Goldvorkommen helfen.“

Sigmund Freud

Das ist bisher zwar nicht gelungen, aber die Studie aus Boston hat die chemischen Mechanismen genauer darstellen können, die von den Goldbakterien benutzt werden. Heute hinterlässt Goldabbau oft eine verwüstete und mit Cyaniden vergiftete Landschaft.  Sollte das Verständnis der Chemie des Goldes auf mineralogischem Niveau verbessert werden, wäre vielleicht eines Tages eine weniger umweltschädliche Förderung des Edelmetalls möglich. Die Gier nach Geld war für die Psychoanalyse ein Zeichen für anale Fixierungen -ebenso die Angst vor bakteriellen Infektionen. Eine orthodoxe Analyse kostet ungefähr einen Kilobarren Gold. In der Finanzkrise wird die Gier nach Gold angespornt, man verlangt von Krisenländern wie Griechenland und Spanien eine Absenkung der Umweltstandards -auch wenn durch die Goldmarkt-Gambles von George Soros momentan die Preise für Edelmetall sinken.

Beppe Grillo -Movimento 5 Stelle
(Bewegung 5 Sterne):
Kein analer Charakter

Finanzkrise und Goldrausch: Madrid und Athen

Galindo Gaznate 18.10.2012

Gold ist gefragt in Zeiten der Finanzkrise. Freunde des Edelmetalls prognostizieren eine baldige Explosion des Goldpreises, das weckt Nachfrage für neue Lagerstätten. Wie in Griechenland wollen kanadische Bergbaufirmen in Asturien Gold schürfen. Beide Länder sollen wegen der Finanzkrise den Umweltschutz zugunsten von Arbeitsplätzen zurückstellen. Die Kanadier wollen in Spanien das größte Goldvorkommen Europas erschließen, sind jedoch auch bekannt für ihre rabiaten Abbaumethoden.

Gold ist gefragt in Zeiten der Finanzkrise, es droht die Inflation, Wertanlagen werden gesucht. Für Gold prognostiziert man optimistisch eine Verfünffachung des Wertes –das macht gierig auf neue Lagerstätten. Kanadische Bergbaufirmen sind berüchtigt für ihre ökologisch rabiaten Abbaumethoden, die ganze Landstriche als postapokalyptische Giftsümpfe zurücklassen. Im zweitgrößten Land der Welt mit einer Bevölkerungsdichte von 3 Einwohnern je Quadratkilometer müssen daran nur wenige sterben. Anders sieht es in Griechenland mit 85 und Spanien mit 90 Menschen je qkm aus, wo kanadische Firmen jetzt Gold schürfen wollen. Doch beide Länder wurden von der Finanzkrise weichgeklopft, den Umweltschutz zugunsten von dringend benötigten Arbeitsplätzen zurückzustellen.

 No es oro todo lo que reluce

(Es ist nicht alles Gold was glänzt)

Die kanadische Firma Asturgold (Hauptsitz Vancouver) stellte Investitionen von 150 Millionen Euro in Aussicht, wenn sie in der traditionellen Kohlebergbauregion Asturien neue Schürfgebiete erschließen darf. Dort wird in der Nähe des Ortes Tapia de Casariego das größte Goldvorkommen Europas vermutet, die man innerhalb eines Jahrzehnts aus dem Boden holen möchte. Dem stehen ökologische Bedenken gegenüber, der Goldabbau könnte das Land und das wertvolle Grundwasser mit giftigen Chemikalien verseuchen. Die Initiative Oro No! stellt sich dem Bergbauprojekt entgegen, man will von Fischfang, Tourismus und Landwirtschaft leben, eine Mine würde alles zerstören. 500 Arbeitsplätze für zehn Jahre sei ein schlechter Tausch für eine auf Generationen hin verwüstete Landschaft. Natürlich finden sich auch Oro Si!-Leute, die bereits so verzweifelt sind, auf den Teufelspakt für das Gold einzugehen, aber sie scheinen weitaus in der Minderheit zu sein. Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind unklar, doch die Herrschaft Rajoys (PP) in Madrid deutet auf eine die Wirtschaftsbarone bevorzugende Politik hin.

In der Bauboom-Phase hatte Madrid unter der Sozialisten-Regierung Zapatero erst 2007 das Bodenrecht verschärft, um Korruption zu erschweren, aber auch für den Natur- und Umweltschutz. Dabei ist vor allem die Wirtschaftskriminalität im Bausektor ein Politikum in Madrid: 2009 hat kein Geringerer als der weltbekannte Untersuchungsrichter Baltasar Garzón Real gegen 37 teils hochrangige Politiker der rechtspopulistischen Partida Popular (PP) ermittelt, die sich mutmaßlich von einem Baubaron bestechen ließen. Die PR-Firma des Baulöwen, „Special Events“, organisierte unter anderem die Wahlkämpfe der PP, einer Partei, die sich nicht wirklich von ihrer im Franko-Faschismus verwurzelten Vergangenheit distanziert hat und die in Deutschland mit einer Mischung aus CDU/CSU, Schill-Partei und NPD vergleichbar wäre. Garzón ermittelte z.B. gegen den PP-Schatzmeister Luís Bárcenas, 1,3 Mio. Schmiergelder genommen zu haben, auch gegen den PP-Ministerpräsidenten von Valencia, Francisco Camps Ortiz.

Baltasar Garzón von den Rechten kaltgestellt

Doch die mediale und politische Schlagkraft der frankistisch-rechtspopulistischen Rechten in Madrid ist enorm. So musste Zapateros Justizminister Mariano Fernández Bermejo zurücktreten, weil ein großer Teil der rechtskonservativen spanischen Richterschaft am 18.02.2009 gegen ihn in Streik (!) getreten war. Die Rechte warf dem Justizminister eine Verschwörung mit Richter Garzón gegen die PP vor, weil beide gemeinsam an einem Jagdausflug teilgenommen hatten. Am 26.06.2009 drückten die konservativen Kräfte eine Streichung des seit 1996 geltenden Prinzips der universellen Zuständigkeit der Rechtsprechung bei schweren Verletzungen der Menschenrechte durch. Richter Garzón hatte bekanntlich auf Basis dieses Prinzips nicht nur den US-gestützten Diktator Pinochet, sondern auch fünf ranghohe US-Beamte wegen Folterverbrechen in Guantánamo angeklagt –ferner die chinesische Regierung wegen der Besetzung Tibets 1959. Damit war nun Schluss und Baltasar Garzón wurde sogar später ins Ausland vertrieben, wo er heute den Wikileaks-Gründer Julian Assange vertritt, vgl. Hexenjagd auf Assange: London im Abseits.

Auf Betreiben von Garzón wurde 1998 der chilenischen Diktator Augusto Pinochet in London verhaftet, es lief ein Auslieferungsersuchen aus Spanien. Bewiesen war zu diesem Zeitpunkt schon seine Verantwortung für den Mord an 3.000 Menschen, die Folter von mehr als 30.000 Menschen, einschließlich brutaler Vergewaltigungen, begangen an mindestens 3.000 Frauen. Der Massenmörder bekam Asyl in London und die Briten verweigerten nach einem langwierigen Rechtsstreit die Auslieferung an Madrid –anders als heute im Fall Assange, wo London unbedingt ausliefern will, obwohl sowohl das Delikt als auch die Beweislage gegen Assange vergleichsweise läppisch erscheinen, vgl. „Messias Robin Hood“: Medienecho auf die Balkon-Rede von Julian Assange. Die politische Instrumentalisierung der Justiz wird in diesen Fällen sehr viel klarer als derzeit etwa im Fall Pussy-Riot in Moskau.

So wurde Richter Garzón in Madrid aus politischen Gründen seines Amtes enthoben, weil er korrupte Politiker (vorzugsweise fanden sich solche in der PP) und ihre Schmiergeldgeber abhören ließ. In Spanien ist diese Ermittlungsmethode, anders als in den meisten anderen Ländern, wohlweislich nur bei Terrorismus erlaubt. In unseren Mainstream-Medien hörte man darüber öfters nur, Garzon habe als Richter ‚seine Kompetenzen überschritten‘, dass dahinter die organisierte Verdunklung politischer Korruption steckte, wurde totgeschwiegen. So schaffen sich korrupte Politiker ihre jeweiligen juristischen Schlupfwinkel, deutsche Parlamentarier weigern sich z.B. seit vielen Jahren, die UN-Korruptionsregeln für Abgeordnete zu ratifizieren. Doch die Medien schweigen zu diesem deutschen Skandal verbissen, ebenso in Spanien zur Korruption der PP, derweil die große Finanzkrise ablenkende Panik verbreitet und ganze Staaten in erpresserische Zwickmühlen bringt.

Zapatero musste seinen Platz für den PP-Politiker Rajoy räumen, weil an ihm die unsozialen Sparaufgaben hängen geblieben waren. Wie in vielen EU-Ländern überließ die Finanzelite das Abkassieren qua verschärfter Ausbeutung den Sozialdemokraten, so dass die von den Medien eingeseiften Wähler wieder zurück zu den Rechten flohen –die ihre Hände in Unschuld wuschen, um die Bevölkerung dann noch dreister zur Ader zu lassen. Nächste Station auf der neoliberalen Bahnfahrt zurück in den Ausbeuter-Kapitalismus: Nationalismus, Rassismus, Hetze gegen Ausland und Ausländer, Neofaschismus. Wer fragt da noch nach dem Schutz von Mensch und Umwelt vor einer gierigen Bergbau-Industrie, die Europas letzte Goldreserven abschürfen will? In Spanien wie Griechenland greifen große Finanzinteressen immer ungenierter in souveräne Staaten ein, scheren sich dabei weder um Menschenrechte, noch Umweltschutz  noch um territoriale Integrität, vgl. Athen: Fordert die Troika Inseln?

Auch für Athen kam jüngst ans Licht: Kanadier wollen Gold. Konzerne hatten Milliarden Dollars in die Aubeutung von Bodenschätzen investiert, waren aber an griechischen Behörden gescheitert, die Genehmigungen annullierten und sich wohl -entgegen der deutschen Medienhetze gegen angeblich korrupte Griechen- auch nicht bestechen ließen, so Gerd Rueger auf Jasminrevolution im Beitrag BlackRock: US-Finanzmacht auch im DAX.

G.Gaznate blogt auf https://jasminrevolution.wordpress.com