John Skelton jr. 
Seit 2013 immer Thema: „Russia“, denn 2014 begann die Nato ihren geheimen Eroberungskrieg Richtung Ukraine, Krim, Russland. Etwas ironisch gemeint vermutlich: „The ‚post-truth‘ world“ (Fake-News) und „Populismus in Europa“… denn wer steckt wohl hinter der Kampagne, die jeden Versuch einer gerechteren Verteilung des Reichtums als Populismus diffamiert? Was keinen wundert: denn die Multimilliardäre hinter den Machteliten ahnen, dass die immer mehr verelendeten Massen ihnen an ihre Schwarzgeldkonten in der Karibik wollen. Ob die Post-Truth World, die Welt nach der Wahrheit als Problem oder Ziel der mächtigsten Medienmanipulatoren der Geschichte gesehen wird? Seit 1954 haben sie diese Welt schon lange erreicht, denn sie schafften es jahrzehntelang geheim zu bleiben.
Weitere Themen: Verständlich die Debatte der nächsten US-Wahlen und USA als Führungsmacht, seit mit Trump offenbar eine kleine Panne passierte. Iran und Saudi Arabien sind neben dem Umzingelungs- und Geheimkrieg gegen Russland die Agenda für Außenpolitik, neben dem Dauerbrenner der neoliberalen Herren der sogenannten „Globalisierung“: „Free Trade“.
Aber man tut auch was, um als besorgte Elite zu erscheinen: Die „Zukunft der Arbeit“ (die wir alle auch weiterhin zu sinkenden Löhnen für sie machen sollen), „Quantencomputer“ und „künstliche Intelligenz“ (um uns noch besser auszuspionieren und zu manipulieren) sind Teil der 12 Themen, die in diesem Jahr auf der Agenda der nicht mehr so geheimen Bilderberg-Konferenz stehen. Ob hinter den verschlossenen und von Elite-Kampftruppen mit starker Geheimdienst-Unterstützung bewachten Türen in kleineren Zirkeln ganz andere Theme besprochen werden? Wer weiß? WENN unsere Mainstream-Agitprop-Kompanie darüber berichten sollte, klein, weit hinten und meist mit lustigen Seitenhieben auf diese dummen „Verschwörungstheoretiker“, „Aluhüte“, „Paranoide“, dann werden ARD bis NZZ sich einig sein: Die 150 Top-Manager des „Freien Westens“ wollen nur spielen, die beißen nicht. Doch man hat schon anderes gehört, bis hin zu Verwicklungen mit der Geheimarmee GLADIO und in politische Morde: Bilderberger -nicht so harmlos, wie manche glauben.
Manche Beobachter in Italien bringen die Bilderberger schon lange mit Gladio in Verbindung, unter deren Terroroperationen besonders die Italiener leiden mussten. Politisches Ziel des Gladio-Terrors: Den in Italien starken Linken Verbrechen in die Schuhe schieben, denn es galt dabei eine Linksregierung in Rom zu verhindern. Dafür wurde Angst vor Kommunisten geschürt und das Land destabilisiert, bis die von den Medien manipulierten Menschen nach dem starken Mann von Rechts riefen.
Dies ist durchaus im Sinne der Superreichen: Sie hätten mit Machtverlust rechnen und am Ende sogar Steuern bezahlen müssen, wenn linke Politik umgesetzt worden wäre. Ein berühmter Anti-Mafia-Richter (später für die Linke im Senat) hat dies in Italien wiederholt thematisiert, ohne dass unsere inzwischen etwas mehr Bilderberg-Berichte zulassenden „Qualitäts-Journalisten“ von taz bis SZ dies wissen wollen. Wir haben hier den Gladio-Skandal in Luxemburg dokumentiert, der ebenfalls im Mainstream kaum erwähnt wurde. Nun folgt die Bilderberg-Gladio-Achse in Italien.
Auch aktuell fragt der aufrechte Anti-Mafia-Richter Imposimato weiterhin öffentlich nach dem Bilderberger-Gladio-Komplex und seiner Schuld an Morden und Terror in Italien zu einer Zeit als das Land konkrete Hoffnungen auf eine baldige Linksregierung hatte: „Perché uomini delle Istituzioni hanno favorito i criminali? Quale collegamento esisteva tra Gladio e le stragi? Emergono fatti, complicità, coperture terribili.“
„Welche Rolle spielte die Politik an den Massakern? Haben Männer der Institutionen die Verbrecher gefördert? Welche Verbindung zwischen Gladio und den Massakern gab es?“ Ferdinando Imposimato Il Fato Quotidiano, 21.1.2016
-„Dreißig Jahre nach der Attentatswelle und immer noch keine Wahrheit, wie ist das möglich?“
-“Nein, einen Teil der Wahrheit haben wir aufgedeckt, die Sachen sind jetzt klarer. Es gab Beihilfe des Staat
es oder von Teilen des Staates, mit der Mafia, dem Terrorismus und der Freimaurerei. Komplizenschaft, die über eine Organisation, „GLADIO“ genannt, zusammenschmolzen, oder „Stay Behind“, eine internationale Organisation von der CIA betrieben. Das alles ist jetzt gut belegt -vorher war das Science-Fiction. Heute ist es eine Realität, die andauert.
– „Eine Reihe von Attentaten, um den Staat zu destabilisieren? Mit welchem Ziel?“
– „Nicht um den Staat zu destabilisieren, sondern um die politische Dynamik zu hindern, um das politische Gleichgewicht von rechts auf das zentrale links und nach links zu verlegen, die haben das gemacht, nicht für einen Staatsstreich, sondern um die Macht zu stärken. Die öffentliche Ordnung destabilisieren, um die politische Macht zu stabilisieren.
– „Und ihre Untersuchung hat sie zur Bilderberggruppe geführt… Dreißig Jahre bevor wir alle von ihrer Existenz erfuhren.“
Aus Deutschland waren 2017 sieben Teilnehmer auf der offiziellen Liste, in diesem Jahr sind es also nur noch sechs (nicht vier, wie die DWN meldete). Nicht erneut dabei sind laut DWN Verdi-Chef Frank Bsirske, CDU-Hoffnungsträger Jens Spahn, Carsten Kengeter (Deutsche Börse), Oliver Bäte (Allianz) und Werner Baumann (Bayer). Neu auf der Liste aus Deutschland ist insbesondere Ursula von der Leyen zu sehen, was auf Druck bezüglich mehr Aufrüstung hindeutet, den die Bilderberger auf uns ausüben wollen. Spahn ist evtl. als Nachwuchskanzler zweifelhaft geworden, womöglich wegen seiner zahlreichen asozialen Entgleisungen seit Amtsantritt.
Aus dem Rest des Westblocks dabei: Jens Stoltenberg (NATO-Generalsekretär), Charles Michel (Premierminister Belgien), Kyriakos Mitsotakis (Vorsitzender der griechischen Partei Nea Demokratia, Oppositionsführer im griechischen Parlament), William Alexander (König der Niederlande), Jüri Ratas (Ministerpräsident von Estland), Mark Rutte (Ministerpräsident der Niederlande), Mehmet Simsek (stellvertretender Ministerpräsident der Türkei), Hartmut Neven (Leiter der Entwicklung von Quantencomputer bei Google), Salvatore Rossi (stellvertretender Chef der Bank Italiens) sowie zahlreiche Wirtschaftskapitäne, hochrangige Universitätsvertreter und Medienvertreter wie zum Beispiel Bruno Patino, verantwortlich für den Inhalt bei Arte France TV.
Wikispooks meldete schon im Vorfeld: „The press release did not mention the hotel’s name, but
inquiries suggested the Hotel Torino Lingotto Congress (a 4 star hotel) had a congruent lack of availability for the specified dates.“ Geheimnisvoll ausgebuchte Luxushotels waren immer das Hauptsignal für ein Bilderberger-Treffen… und so kam es auch:
Turin, Italy 7-10 June 2018
CHAIRMAN STEERING COMMITTEE
Castries, Henri de (FRA), Chairman, Institut Montaigne
PARTICIPANTS
Achleitner, Paul M. (DEU), Chairman Supervisory Board, Deutsche Bank AG; Treasurer, Foundation Bilderberg Meetings
Agius, Marcus (GBR), Chairman, PA Consulting Group
Alesina, Alberto (ITA), Nathaniel Ropes Professor of Economics, Harvard University
Altman, Roger C. (USA), Founder and Senior Chairman, Evercore
Amorim, Paula (PRT), Chairman, Américo Amorim Group
Anglade, Dominique (CAN), Deputy Premier of Quebec; Minister of Economy, Science and Innovation
Applebaum, Anne (POL), Columnist, Washington Post; Professor of Practice, London School of Economics
Azoulay, Audrey (INT), Director-General, UNESCO
Baker, James H. (USA), Director, Office of Net Assessment, Office of the Secretary of Defense
Barbizet, Patricia (FRA), President, Temaris & Associés
Barroso, José M. Durão (PRT), Chairman, Goldman Sachs International; Former President, European Commission
Beerli, Christine (CHE), Former Vice-President, International Committee of the Red Cross
Berx, Cathy (BEL), Governor, Province of Antwerp
Beurden, Ben van (NLD), CEO, Royal Dutch Shell plc
Blanquer, Jean-Michel (FRA), Minister of National Education, Youth and Community Life
Botín, Ana P. (ESP), Group Executive Chairman, Banco Santander
Bouverot, Anne (FRA), Board Member; Former CEO, Morpho
Brandtzæg, Svein Richard (NOR), President and CEO, Norsk Hydro ASA
Brende, Børge (INT), President, World Economic Forum
Brennan, Eamonn (IRL), Director General, Eurocontrol
Brnabic, Ana (SRB), Prime Minister
Burns, William J. (USA), President, Carnegie Endowment for International Peace
Burwell, Sylvia M. (USA), President, American University
Caracciolo, Lucio (ITA), Editor-in-Chief, Limes
Carney, Mark J. (GBR), Governor, Bank of England
Castries, Henri de (FRA), Chairman, Institut Montaigne; Chairman, Steering Committee Bilderberg Meetings
Cattaneo, Elena (ITA), Director, Laboratory of Stem Cell Biology, University of Milan
Cazeneuve, Bernard (FRA), Partner, August Debouzy; Former Prime Minister
Cebrián, Juan Luis (ESP), Executive Chairman, El País
Champagne, François-Philippe (CAN), Minister of International Trade
Cohen, Jared (USA), Founder and CEO, Jigsaw at Alphabet Inc.
Colao, Vittorio (ITA), CEO, Vodafone Group
Cook, Charles (USA), Political Analyst, The Cook Political Report
Dagdeviren, Canan (TUR), Assistant Professor, MIT Media Lab
Donohoe, Paschal (IRL), Minister for Finance, Public Expenditure and Reform
Döpfner, Mathias (DEU), Chairman and CEO, Axel Springer SE
Ecker, Andrea (AUT), Secretary General, Office Federal President of Austria
Elkann, John (ITA), Chairman, Fiat Chrysler Automobiles
Émié, Bernard (FRA), Director General, Ministry of the Armed Forces
Enders, Thomas (DEU), CEO, Airbus SE
Fallows, James (USA), Writer and Journalist
Ferguson, Jr., Roger W. (USA), President and CEO, TIAA
Ferguson, Niall (USA), Milbank Family Senior Fellow, Hoover Institution, Stanford University
Fischer, Stanley (USA), Former Vice-Chairman, Federal Reserve; Former Governor, Bank of Israel
Gilvary, Brian (GBR), Group CFO, BP plc
Goldstein, Rebecca (USA), Visiting Professor, New York University
Gruber, Lilli (ITA), Editor-in-Chief and Anchor „Otto e mezzo“, La7 TV
Hajdarowicz, Greg (POL), Founder and President, Gremi International Sarl
Halberstadt, Victor (NLD), Professor of Economics, Leiden University; Chairman Foundation Bilderberg Meetings
Hassabis, Demis (GBR), Co-Founder and CEO, DeepMind
Hedegaard, Connie (DNK), Chair, KR Foundation; Former European Commissioner
Helgesen, Vidar (NOR), Ambassador for the Ocean
Herlin, Antti (FIN), Chairman, KONE Corporation
Hickenlooper, John (USA), Governor of Colorado
Hobson, Mellody (USA), President, Ariel Investments LLC
Hodgson, Christine (GBR), Chairman, Capgemini UK plc
Hoffman, Reid (USA), Co-Founder, LinkedIn; Partner, Greylock Partners
Horowitz, Michael C. (USA), Professor of Political Science, University of Pennsylvania
Hwang, Tim (USA), Director, Harvard-MIT Ethics and Governance of AI Initiative
Ischinger, Wolfgang (INT), Chairman, Munich Security Conference
Jacobs, Kenneth M. (USA), Chairman and CEO, Lazard
Kaag, Sigrid (NLD), Minister for Foreign Trade and Development Cooperation
Karp, Alex (USA), CEO, Palantir Technologies
Kissinger, Henry A. (USA), Chairman, Kissinger Associates Inc.
Kleinfeld, Klaus (USA), CEO, NEOM
Knot, Klaas H.W. (NLD), President, De Nederlandsche Bank
Koç, Ömer M. (TUR), Chairman, Koç Holding A.S.
Köcher, Renate (DEU), Managing Director, Allensbach Institute for Public Opinion Research
Kotkin, Stephen (USA), Professor in History and International Affairs, Princeton University
Kragic, Danica (SWE), Professor, School of Computer Science and Communication, KTH
Kravis, Henry R. (USA), Co-Chairman and Co-CEO, KKR
Kravis, Marie-Josée (USA), Senior Fellow, Hudson Institute; President, American Friends of Bilderberg
Kudelski, André (CHE), Chairman and CEO, Kudelski Group
Lepomäki, Elina (FIN), MP, National Coalition Party
Leyen, Ursula von der (DEU), Federal Minster of Defence
Leysen, Thomas (BEL), Chairman, KBC Group
Makan, Divesh (USA), CEO, ICONIQ Capital
Massolo, Giampiero (ITA), Chairman, Fincantieri Spa.; President, ISPI
Mazzucato, Mariana (ITA), Professor in the Economics of Innovation and Public Value, University College London
Mead, Walter Russell (USA), Distinguished Fellow, Hudson Institute
Michel, Charles (BEL), Prime Minister
Micklethwait, John (USA), Editor-in-Chief, Bloomberg LP
Minton Beddoes, Zanny (GBR), Editor-in-Chief, The Economist
Mitsotakis, Kyriakos (GRC), President, New Democracy Party
Mota, Isabel (PRT), President, Calouste Gulbenkian Foundation
Moyo, Dambisa F. (USA), Global Economist and Author
Mundie, Craig J. (USA), President, Mundie & Associates
Neven, Hartmut (USA), Director of Engineering, Google Inc.
Noonan, Peggy (USA), Author and Columnist, The Wall Street Journal
Oettinger, Günther H. (INT), Commissioner for Budget & Human Resources, European Commission
O’Leary, Michael (IRL), CEO, Ryanair D.A.C.
O’Neill, Onora (GBR), Emeritus Honorary Professor in Philosophy, University of Cambridge
Osborne, George (GBR), Editor, London Evening Standard
Özkan, Behlül (TUR), Associate Professor in International Relations, Marmara University
Papalexopoulos, Dimitri (GRC), CEO, Titan Cement Company S.A.
Parolin, H.E. Pietro (VAT), Cardinal and Secretary of State
Patino, Bruno (FRA), Chief Content Officer, Arte France TV
Petraeus, David H. (USA), Chairman, KKR Global Institute
Pichette, Patrick (CAN), General Partner, iNovia Capital
Pouyanné, Patrick (FRA), Chairman and CEO, Total S.A.
Pring, Benjamin (USA), Co-Founder and Managing Director, Center for the Future of Work
Rankka, Maria (SWE), CEO, Stockholm Chamber of Commerce
Ratas, Jüri (EST), Prime Minister
Rendi-Wagner, Pamela (AUT), MP (SPÖ); Former Minister of Health
Rivera Díaz, Albert (ESP), President, Ciudadanos Party
Rossi, Salvatore (ITA), Senior Deputy Governor, Bank of Italy
Rubesa, Baiba A. (LVA), CEO, RB Rail AS
Rubin, Robert E. (USA), Co-Chairman Emeritus, Council on Foreign Relations; Former Treasury Secretary
Rudd, Amber (GBR), MP; Former Secretary of State, Home Department
Rutte, Mark (NLD), Prime Minister
Sabia, Michael (CAN), President and CEO, Caisse de dépôt et placement du Québec
Sadjadpour, Karim (USA), Senior Fellow, Carnegie Endowment for International Peace
Sáenz de Santamaría, Soraya (ESP), Deputy Prime Minister
Sawers, John (GBR), Chairman and Partner, Macro Advisory Partners
Schadlow, Nadia (USA), Former Deputy National Security Advisor for Strategy
Schneider-Ammann, Johann N. (CHE), Federal Councillor
Scholten, Rudolf (AUT), President, Bruno Kreisky Forum for International Dialogue
Sikorski, Radoslaw (POL), Senior Fellow, Harvard University; Former Minister of Foreign Affairs, Poland
Simsek, Mehmet (TUR), Deputy Prime Minister
Skartveit, Hanne (NOR), Political Editor, Verdens Gang
Stoltenberg, Jens (INT), Secretary General, NATO
Summers, Lawrence H. (USA), Charles W. Eliot University Professor, Harvard University
Thiel, Peter (USA), President, Thiel Capital
Topsøe, Jakob Haldor (DNK), Chairman, Haldor Topsøe Holding A/S
Turpin, Matthew (USA), Director for China, National Security Council
Wahlroos, Björn (FIN), Chairman, Sampo Group, Nordea Bank, UPM-Kymmene Corporation
Wallenberg, Marcus (SWE), Chairman, Skandinaviska Enskilda Banken AB
Woods, Ngaire (GBR), Dean, Blavatnik School of Government, Oxford University
Yetkin, Murat (TUR), Editor-in-chief, Hürriyet Daily News
Zeiler, Gerhard (AUT), President, Turner International
„Third-Party-Technique“ heißt ein Lobbyisten-Trick in der Fachsprache moderner Propaganda-Technologen: Wenn mehrere scheinbar voneinander unabhängige Quellen die gleiche Botschaft trommeln, wirkt das überzeugender auf ein unwissendes Publikum. Eine transatlantische Bilderberger-Pentagon-Connection hat in diesem Sinne eine neoliberal-reaktionäre Seilschaft im deutschen Pressewesen installiert, um Kriegstreiberei ans militärunwillige deutsche Volk zu bringen. Es geht um die Macht der Westoligarchen und speziell die Profite der Militär-Geheimdienst-Industrien.
Auf’s Korn genommen hatte die verklagte ZDF-Satire diese „Transatlantiker“ unter den deutschen Journalisten, die in ihren Zeitungen von stramm-reaktionär bis halbrechts-liberal in verschiedenen Stimmlagen für Interessen der reichen Westoligarchen rund um Wallstreet und Pentagon trompeten. Dabei werben sie für harte Haltungen gegen den jeweiligen Schurken des Tages (Moslem, Chinese, Russe) und gelten daher als Falken bzw. Kriegstreiber. Ihre Verstrickungen mit elitären Think Tanks, Tarnstiftungen usw. wurden satirisch gegen den hehren Anspruch der Journaille auf Unabhängigkeit gehalten. Das gefiel nicht jedem, zumal besagte Institutionen im Internet inzwischen als Lobby der reichen Westoligarchen rund um Wallstreet und Pentagon entlarvt wurden.
Kai Diekmann (BILD), Günter Nonnenmacher und Klaus-Dieter Frankenberger (FAZ) und Stefan Kornelius (SZ) fühlten sich kabarettistisch offenbar weniger bedroht als das Duo von der ZEIT: Josef Joffe und Jochen Bittner. Die beiden klagten und bewiesen dabei nicht nur Humorlosigkeit, sondern auch mangelnde Medienkompetenz. Der „Streisand-Effekt“ war ihnen offenbar nicht bekannt, der besagt, dass das Verklagen von Kritikern diesen erst Recht Aufmerksamkeit beschert. Und Zensur hat in vordigitalen Zeiten auch schon besser funktioniert: Was aus der ZDF-Mediathek wegzensuriert wurde findet sich leicht bei Youtube oder sonst wo im Netz wieder.
ZEIT-Redakteur Jochen Bittner war von den Kabarettisten als heimlicher Spindoc der Rede von Bundespräsident Gauck auf der diesjährigen Münchner Sicherheitskonferenz hingestellt worden –wegen dieser Rede hatten Kritiker Gauck als „Kriegshetzer“ bezeichnet. Es ging um Deutschlands „Verantwortung“, notfalls auch mit Kriegsmitteln zuzuschlagen. Jochen Bittner hatte an einem Projekt ähnlicher Thematik des German Marshall Fund of the United States (GMF) und der (bundes-) regierungsnahen Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) teilgenommen, behauptet aber, dies hätte nichts mit Gaucks Rede zu tun.
Bittner war zwar nicht selbst Gaucks Redenschreiber, hat aber im Auftrag des GMF und zusammen mit Thomas Kleine-Brockhoff an einem Papier zur neuen deutschen Außenpolitik geschrieben –sicher im Sinne strammer Militärpolitik für transatlantische Nato-Interventionen. Derselbe Thomas Kleine-Brockhoff, seines Zeichens Ex-GMF-Direktor und Ex-Zeit-Redakteur, schrieb später die Münchner Rede für Gauck.
Der Journalismus- und Medienforscher Uwe Krüger hält folgende Verbindungen von Joffe dagegen für belegt: mit der Atlantik-Brücke, dem American Council on Germany, dem berüchtigten neoliberalen Aspen Institute, es weise ihn auch aktuell das Impressum der offiziösen Fachzeitschrift „Internationale Politik“, herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, als Beiratsmitglied aus. Und für die Teilnahme an der Münchner Sicherheitskonferenz, einer „im Kern transatlantischen Veranstaltung“, habe er mindestens seit 1999 und bis heute praktisch ein Abonnement. Joffe steckt demnach bis zum Hals im militaristischen Sumpf der „Transatlantiker“ und versucht sich mit Haarspalterei vor Gericht herauszureden. Krügers Buch „Journalismusforschung: ‚Ganz auf Linie mit den Eliten‘“, hatte die Kabarettisten zu ihrer Nummer inspiriert und sie hatten vorher auch Krügers Rat eingeholt, wie er in Telepolis schreibt.
Die ZEIT gilt übrigens als Verbindungsglied der deutschen Bilderberger-Delegation und des Mohn-Bertelsmann-Clans. Milliardär und Medienmogul Reinhard Mohn hatte möglicherweise in den 70ern Probleme, sich als Emporkömmling bei den Transatlantikern zu etablieren. Mohn hatte daher durch halbliterarisch-„verschwörungstheoretisch“ inspirierte Bücher von Bernt Engelmann („Hotel Bilderberg“) mittels seines Verlagsimperiums publizistischen Druck ausgeübt. Vielleicht qualifizierte er sich so als großer Fernsehbaron in der gerade herauf dämmernden Ära des deutschen Privat-TV. Die Bilderberger wurden durch den „Tatsachenroman“ Hotel Bilderberg erstmals dem breiten Publikum bekannt gemacht –wenn auch für viele Jahre nur durch viele Blümchen und um die Ecke herum. Wer wollte konnte das als Fiktion abtun, genaueres sagte Engelmann dort nicht, munkelte nur von Verbindungen der Bilderberger zur Starfighter-Affäre, die gerade im Bilderberger-Milieu zu beträchtlichen Verwerfungen geführt hatte. Die Bilderberger waren gewarnt und Mohn stieg mit Bertelsmann zum mächtigsten Medienmogul Europas, zeitweise sogar der Welt auf.
Bernt Engelmann schloss sich gegen Ende der Diktatur des Nationalsozialismus einer Widerstandsgruppe an, wurde in den Konzentrationslagern Flossenbürg und Dachau inhaftiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg schrieb er für Gewerkschaftszeitungen, war bei Bertelsmanns „Spiegel“, später beim NDR-Magazin Panorama. Ab 1962 arbeitete Engelmann als freier Schriftsteller, verfasste seine „Anti-Geschichtsbüchern“ mit Geschichtsbild „von unten“. Daneben schrieb Engelmann auch zwei Romane mit realem Hintergrund: In Großes Bundesverdienstkreuz beschäftigte er sich mit dem wirtschaftlichen Aufstieg des Industriellen Fritz Ries und dessen Einfluss auf ranghohe Politiker. In seinem Buch Hotel Bilderberg beschrieb er die Entstehung der westlichen Nachkriegseliten am Beispiel der dort aber noch nicht namentlich genannten Bilderberg-Konferenz.