Druckfrisch: ARD-Kulturkrieger Denis Scheck

Oh Schreck, Denis Scheck

Nora Drenalin

Oh Schreck, Denis Scheck! Ein geflügeltes Wort unter Literaten, denn der mächtige alte Mann der deutschen Literaturkritik, der einst Marcel Reich-Ranicki beerbte, ist gefürchtet wie kaum ein anderer. Politische Literatur mag der studierte Amerikanist und Donaldist nicht, der sich zur „Affenliebe zu den Amerikanern“ (D.Scheck) bekennt -und dabei selbstverständlich nur die USA meint, keine kanadischen Weicheier oder, Gott bewahre, Latino-Bohnenfresser, womöglich noch aus Kuba, oder donaldistisch gesagt: „Kreisch! Kommunisten!“.

D.Scheck: Alles aus den USA ist wunderbar (außer Noam Chomsky)

Denis Scheck mag die Comic-Figur Donald Duck und alles was aus den USA kommt und diese unkritisch bejubelt. Kommunisten hasst er und Russen mag er nicht, weil die USA Deutschland ganz allein von den Nazis befreit haben. Dass die Sowjetunion im Kampf gegen Hitler 20 Millionen Tote zu beklagen hatte? Dass die USA nur ein paar Tausend Mann verloren als sie sehr spät kamen, um Kriegsbeute wie die deutsche Raketentechnik abzusahnen? Dass die USA nicht nur den Sowjets Waffen lieferten, sondern heimlich zugleich die Nazis unterstützten? Dass Henry Ford persönlich Hitlers Wehrmacht Autos verkaufte? Dass IBM aus den USA heraus Hitlers Gestapo Daten und Logistik lieferten, welche die Nazi-Faschisten dringend benötigten, um alle Juden zwecks Völkermord aus den Meldedaten herauszufiltern?

Donald Duck schießt weltweit scharf

Solcherlei Dinge dürfen keinesfalls in Büchern vorkommen, die Denis Scheck in der ARD anpreist. Dort darf aber auf Teufel komm raus auf Russen und Kommunisten geschimpft werden. Das ist wahre Literatur! Ein bei Ranicki-Nachfolger Denis Scheck nie mit dem knappen Gut öffentlicher Aufmerksamkeit bedachter Literat hat nun seinem Unmut einmal Luft gemacht: Der Jurist, Romancier und Buchautor Wolfgang Bittner, dessen Gesellschaftsromane eher Altnazis in der muffigen Nachkriegs-BRD kritisieren als nach CCF-Propaganda-Programm Nazis und Kommunisten notorisch in ein und denselben totalitär genannten Topf zu werfen. Bittner kritisiert in seine politischen Büchern sogar die USA. So etwas mag Denis Scheck nicht. Und Bittner mag Denis Scheck nicht.

Denis Scheck: Der Literaturkritiker als US-Propagandist

Wie die ARD in „Druckfrisch“ die USA lobt und Russen schmäht

Wolfgang Bittner, NDS

So wie die Kultur in der Politik ein Schattendasein führt, so auch die deutsche Literatur in den Medien. Übersetzungen, vor allem aus den USA, dominieren, was schon ein Blick in die Feuilletons über die Jahre hinweg beweist, und das ist eine Einbahnstraße, denn umgekehrt läuft nur wenig. Die US-Verlage nutzen Deutschland als Absatzmarkt für ihre Produkte, zeigen aber – außer bei einigen wenigen Bestsellerautoren – kaum Interesse an Übersetzungen deutschsprachiger Literatur.

Eine Auseinandersetzung über dieses Phänomen (und über die Folgen für die einheimischen Autorinnen und Autoren) wurde in falsch verstandener Political Correctness immer abgeblockt. Der bekannte Literaturkritiker Denis Scheck, „der Streiter für das Gute, Wahre, Schöne“, hat nun kürzlich seine Sendung „Druckfrisch“ im Ersten Deutschen Fernsehen mit einer bemerkenswerten Huldigung an die USA begonnen:

„Seit Kindertagen mag ich die USA. Eine regelrechte Affenliebe, die ich mit nicht wenigen meiner westdeutschen Generationsgenossen teile. Aus den USA kam die richtige Musik, kamen die richtigen Filme, kam nicht zuletzt die richtige Literatur, nicht zu vergessen der Vietnamkrieg und der Protest dagegen, Donald Duck, die zum Mond fliegenden Astronauten und die technische Innovation überhaupt. Ach, und außerdem waren die Amerikaner so nett gewesen, uns im Zweiten Weltkrieg zu besiegen und Hitler und die Faschistenschweine zum Teufel zu jagen, ohne uns in eine Sklavenkolonie zu verwandeln, wie die Russen das in der DDR getan haben …“
druckfrisch – 25. Februar 2018 (ab 1‘25).

Dieser Buchrezensent lobhudelt in seiner Literatursendung über die USA in den höchsten Tönen und schickt die Russen zum Teufel, wie nicht wenige seiner westdeutschen Generationsgenossen in Medien und Politik, die offenbar dafür belohnt worden sind. Es ist ja nun wirklich manches lobenswert, was aus den Vereinigten Staaten kommt. Aber wer keine Ahnung von der US-Politik hat, auch nicht von der seit Jahrzehnten exerzierten verbrecherischen Aggressions- und Interventionsstrategie, sollte sich in einer Literatursendung mit seiner Verehrung der USA tunlichst zurückhalten. Es könnte sich sonst der Verdacht manifestieren, dass eine US-kritische Literatur bei der westdeutschen Kritikergeneration keine Chance hat.

Diese Grätsche in die Politik ist symptomatisch. Was Scheck verbreitet, ist nicht nur undifferenziert, sondern propagandistisch wie vieles, was der Bevölkerung in letzter Zeit – einfach so, beiläufig – in den deutschen Medien geboten wird. W.Bittner

Kurzinformation zu dem, was die USA, außer Donald Duck, der Welt an politischer Literatur zu bieten hat (die US-Affenliebhaber Denis Scheck natürlich völlig unbekannt ist und den ARD-Konsumenten auch bleiben soll):

  • Noam Chomsky, Requiem für den amerikanischen Traum: Die 10 Prinzipien der Konzentration von Reichtum und Macht. Verlag Ante Kunstmann, München 2017. Sowie: Wer beherrscht die Welt?: Die globalen Verwerfungen der amerikanischen Politik. Ullstein Verlag, Berlin 2016.
  • Noam Chomsky und Andre Vltchek, Der Terrorismus der westlichen Welt: Von Hiroshima bis zu den Drohnenkriegen. Unrast-Verlag, Münster 2017.
  • David Talbot, Das Schachbrett des Teufels. Die CIA, Allen Dulles und der Aufstieg Amerikas heimlicher Regierung. Westend Verlag, Frankfurt am Main 2017.

und ein paar Bücher, die aus deutscher Sicht über die USA aufklären (die Amerikanist und Donaldist Denis Scheck selbstredend ebenfalls nicht kennt oder nennt):

  • Wolfgang Effenberger und Willy Wimmer, Wiederkehr der Hasardeure: Schattenstrategen, Kriegstreiber, stille Profiteure 1914 und heute. Verlag zeitgeist Print & Online, Höhr-Grenzhausen 2014.
  • Albrecht Müller, Nach der UNO-Rede Trumps müsste eigentlich auch dem letzten US-Fan klar sein, dass die Weltmacht USA gefährlich ist…
  • Jens Berger, Einflussnahme aus Russland, Einflussnahme aus den USA … von Äpfeln und Birnen und Splittern und Balken.
  • Ray McGovern, Wird der Kongress dem „Tiefen Staat“ entgegentreten?
  • Werner Rügemer, Adenauers gekaufte Demokratie.
  • Wolfgang Bittner, Die Eroberung Europas durch die USA. Eine Strategie der Destabilisierung, Eskalation und Militarisierung.

Der Schriftsteller und Jurist Dr. Wolfgang Bittner lebt in Göttingen. Im Juni 2017 erschien von ihm eine um 111 Seiten erweiterte Neuausgabe seines Buches „Die Eroberung Europas durch die USA“.

Armitage Global and Young Sheldon (Big Bang Theory)

Nora Drenalin

Freunde der Omen-Trilogie und ihres Spin-off „Damien“ kennen die unheimlich Armitage-Global-Corporation, deren Ziel die Auslösung der Apokalypse ist. Die Namensgebung ist vielleicht nicht ganz zufällig, denn der berühmte, mit Auszeichnungen überhäufte CIA-Drahtzieher Richard Armitage scheint über gute Beziehungen ins Film-Business zu verfügen: Sein Enkel Iain Armitage hat die aktuell begehrteste Kinderstar-Rolle ergattert: Young Sheldon im Big-Bang-Theory-Spin-off „Young Sheldon“.

Armitage Global will in der mäßig erfolgreichen, nur zehn Folgen umfassenden Serie „Damien“ die Apokalypse mit Hilfe von Statans Sohn Damien auslösen, weil laut Bibel nur so die Wiederkehr des Messias Jesus Christus gelingen kann. Bibeltreue Evangelikale, von denen die WASP-Bevölkerung der USA nur so wimmelt, glauben solches Zeug. Abgesehen vom calvinistischen Bekenntnis zum gesegneten Berufserfolg (sprich: hemmungsloser Habgier), etwa im lukrativen Ölsektor, ist damit auch das Greifen zu diabolischen Methoden gerechtfertigt. All dies findet sich in der Biographie von Richard Armitage zur Genüge.

Young Sheldon (stylized as young Sheldon) is an American television comedy on CBS created by Chuck Lorre and Steven Molaro. The series is a spin-off prequel to The Big Bang Theory and follows the character Sheldon Cooper at the age of 9, living with his family in East Texas and going to high school. Iain Armitage stars as young Sheldon, alongside Zoe Perry, Lance Barber, Montana Jordan, Raegan Revord, and Annie Potts. Jim Parsons, who portrays the adult Sheldon Cooper on The Big Bang Theory, narrates the series and serves as an executive producer. Wikipedia

Armitage Global in Syria

Richard Armitage und Nato-Boss Lord Robertson

Der mächtige Ölkonzern Conoco holte sich 2006 den CIA-Nestor Richard Armitage (der unter Bush jr. beinahe CIA-Chef geworden wäre, hätte er sich nicht einmal verplappert) in den Vorstand, nachdem Bashir al-Assad 2005 der US-Firma die Petroindustrie von al-Tabiya abgenommen hatte. 2011 fielen IS-Terroristen wie apokalyptische Horden über Syrien her und eroberten die Anlagen von Assad zurück. 2018 streben die USA nach Herrschaft über Nordsyrien. Neben dem von Assad torpedierten Projekt einer Gaspipeline von den Emiraten nach Europa gilt dies als zweites Motiv für die verdeckten und zunehmend offenen US-Interventionen, die auf eine Annexion Nordsyriens zu zielen scheinen.

Iain Armitage ist Young Sheldon

Iain Armitage is an American child actor: Sheldon Cooper in Young Sheldon, He is the son of actor Euan Morton and theater producer Lee Armitage. He is the grandson of former United States Deputy Secretary of State Richard Lee Armitage. He resides in Arlington, Virginia with his parents. In January 2017, Armitage starred in an episode of Law & Order: Special Victims Unit („Chasing Theo“), playing a young child, Theo Lachere, who has been kidnapped. He can be seen in an episode of Impractical Jokers where he was talked to by Murray.[2] He played Ziggy Chapman in the HBO miniseries Big Little Lies[1] and he appeared in The Glass Castle, a film adaptation of Jeannette Walls‘ memoir of the same name. In 2017 he was cast as 9-year old Sheldon Cooper in Young Sheldon, a prequel to the sitcom The Big Bang Theory. Wikipedia

Ehrungen und Auszeichnungen von Richard Armitage

2005, Rich Armitage was awarded a KCMG and became an honorary Knight Commander of the Order of St Michael and St George.

2010, Armitage was appointed an Honorary Companion of the Order of Australia

2011 the Queen appointed Armitage an Honorary Companion of the New Zealand Order of Merit.

2012 Romania conferred upon Armitage the highest civil order, The Order of the Star of Romania

2013, Armitage was awarded the United States Naval Academy Distinguished Alumni Award

2015, Japan awarded Armitage the Grand Cordon of the Order of the Rising Sun

Juso-Gate: Titanic hat BILD-Chef Reichelt abgeschossen

Nora Drenalin

Satireheft Titanic landete großen Coup: BILD fiel auf Fake über Jusos und Putin-Trolle rein, machte aus plumper Fälschung Titelstory. Es passte aber auch zu gut in ihre tägliche Hetzkampagne, als dass man da hätte nachrecherchieren können. Juso-Chef Kevin Kühnert seine No-GroKo-Initiative mit Hetzartikel gegen Putin zu vermiesen, da konnte das Lügenblatt BILD nicht widerstehen. BILD-Boss Julian Reichelt topte die Dummheit der eigenen Redaktion und ließ die Fake-Fake-Karte spielen: Pech gehabt, Titanic hat sich gegen die Lüge abgesichert, dass sie sich satirisch an echte Juso-Mail-Trollerei dranhängten. BILD blamiert bis auf die Knochen, BILD-Boss Reichelt muss gehen.

Lügenblatt BILD ist auf gefälschte Mails hereingefallen, die ihr die Satiriker der Titanic untergejubelt haben. In diesen Mails bot Putins Russentroll „Juri aus St. Petersburg“ dem Juso-Vorsitzenden Kevin Kühnert an, ihn bei seiner Kampagne gegen die Groko (Große Koalition) zu unterstützen. BILD patschte die Lügenstory auf Seite 1 und titelte: „Neue Schmutzkampagne bei der SPD“. Erst am Ende des Textes räumt der BILD-Schmierfink ein, dass es für die Echtheit der Mails keine Beweise gebe -und er auch keine brauche, um einen Juso mit Dreck zu bewerfen und rechtsextreme Hetze gegen Putin und deutsche Linke zu verbreiten.

Eigentlich nichts Neues, das passiert ja täglich bei BILD, in gemäßigter Form auch bei Bertelsmanns Hetzblättern SPIEGEL, STERN usw. nebst RTL, NTV, und in kaum besserer Art bei ARD, ZDF, Phoenix & Co. Wir dokumentieren solche Fälle von den Maidan-Lügen, über Griechen-Hetze bis Gaskrieg- und Aleppo-Kampagnen seit Jahren. Doch BILD fiel auf gezielte Provokation in einem unwichtigeren Fall (der Juso-Parteikritik-Simulation-Witzfigur Kühnert) herein, das macht die Sache lustiger…

Auf dem Titanic-Newsticker amüsiert sich das Satireheft: „Die BILD-Zeitung ist einem Fake der TITANIC aufgesessen. Die angeblichen E-Mails von Juso-Chef Kevin Kühnert, die die „Bild“-Redaktion letzte Woche zu einer große Titelgeschichte ausfabulierte, stammen gar nicht von einem Russen namens „Juri“. Letzten Freitag hatte „Bild“ auf Seite Eins unter der hasserfüllt-hetzerischen Schlagzeile „Neue Schmutzkampagne bei der SPD“ einen Mailverkehr veröffentlicht, der belegen soll, daß Juso-Chef Kevin Kühnert bei seiner NoGroKo-Initiative Hilfe eines russischen Internettrolls namens Juri in Erwägung gezogen hat. Dieser Schriftverkehr wurde aber u.a. von TITANIC-Internetredakteur Moritz Hürtgen an „Bild“ lanciert: „Eine anonyme Mail, zwei, drei Anrufe – und ‚Bild‘ druckt alles, was ihnen in die Agenda paßt.“ Am Dienstag fragte „Bild“ mit Verweis auf einen „Cyber-Security-Professor“: „Versucht also jemand mit Zugang zum SPD-Netz, Kevin Kühnert zu schaden? … Oder wurde ein SPD-Computer von Hackern missbraucht?“ Antwort aus dem TITANIC-Internetbüro: „Nein, es versucht jemand, mit Copy+Paste die journalistische Qualität der ‚Bild‘ zu überprüfen.“

Die Berichte der „Bild“ stießen in der SPD und in seriösen Medien sofort auf Skepsis, u.a. aufgrund der fälschlicherweise in der Mailadresse verwendeten Endung @jusos.de. „Wir möchten uns trotzdem gegen den Vorwurf der Jusos verwahren, es handle sich um eine ‚plumpe Fälschung‘. Das ist unverschämt. Da stecken mindestens drei Stunden Arbeit drin“, so Hürtgen, der auch seine Kollegen von „Bild“ in Schutz nahm: „Ich kann Volkschefredakteur Julian Reichelt und seine Leute verstehen: Wie soll man solche Fälschungen erkennen, wenn man unbedingt eine Kampagne fahren will?“ Außerdem hätte es „dieser Bengel Kühnert auch einfach verdient“: „Da sind wir uns mit Reichelt einig: Milchgesichter mit starken Meinungen sollten in Deutschland nichts zu sagen haben. Es sei denn, sie verleumden Ausländer, Obdachlose und leichte Opfer.“ Zudem sei es schlicht sauberer Profijournalismus, „exklusiv irgendwelche Mails zu veröffentlichen und dabei so zu tun, als berichte man über eine Kampagne anderer.“ Deswegen möchte TITANIC auch vorerst auf rechtliche Schritte gegen „Bild“ verzichten.“ Titanic-News

BILD-Boss Reichelt mimt beleidigte Leberwurst

Das Lügenblatt, das täglich Hetze, Hass und Häme über alles im Land ausgießt was irgendwie politisch links oder nicht rechts genug ist, mault uns nun die Ohren voll, Satire wolle „Journalismus diskreditieren“. Selten so gelacht:

Das Satire-Magazin Titanic hat die Bild-Zeitung in großem Stil hereingelegt. Die Titanic hat der Zeitung offenbar Fake-Mails untergeschoben, die einen Kontakt zwischen Juso-Chef Kevin Kühnert und russischen Internet-Trollen vorgaben. Die Bild machte daraus eine große Titelstory um eine „Schmutz-Kampagne bei der SPD“. Chefredakteur Julian Reichelt spricht nun von dem Versuch der Satiriker, „journalistische Arbeit bewusst zu diskreditieren“. Meedia (Medienfachblatt)

Sogar der öffentlich-rechtsdrehende Sender Deutschlandfunk konnte an der Story nicht vorbei und sprach mit dem Satiriker. Titanic-Redakteur Moritz Hürtgeen sprach im DLF-Gespräch großes Lob an Reichelt und sein Boulevardblatt aus. BILD sei ein „hervorragendes Satiremagazin“, sagt er. „So macht es Reichelt: Auf den Titel eine Schlagzeile, ein Riesenskandal und im Innenteil muss man dann die Wörter ‚vermeintlich‘ und ‚angeblich‘ suchen. Journalismus bei der Bild.“ Der Bild-Chef wirft der Titanic wiederum vor, dass sie „journalistische Arbeit bewusst diskreditiert“ hätte. „Wenn man die Bild angreift, kann man schlecht gleichzeitig journalistische Arbeit diskreditieren“, so Hürtgen bei @mediasres. „Das schließt sich aus.“

Schließlich hat sich das Satiremagazin zum Fake-Fake-Lügenversuch der BILD geäußert: Redakteur Moritz Hürtgen betont im Gespräch mit dem Deutschlandfunk, dass es sich nicht um einen „Fake Fake“ handeln würde. Beweise gebe es genug. Die wolle das Blatt in der Aprilausgabe präsentieren, so Meedia.

Bertelsmann hygge: Vollgelallt und eingelullt

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Konsum-Zombies sind keine Pazifisten

Nora Drenalin

Eine neue Medienhype geht um: Bertelsmanns RTL-Senderfamilie singt ihr Hoisiana auf das neue Bertelsmann-Heft „hygge“, aber auf die öffentlich-rechtsdrehenden Sender schnappen über vor Freude: Der Deutschlandfunk jubelt „Das neue Magazin ‚hygge‘ startet mit 120.000 Auflage!“ Die G+J Food & Living GmbH präsentiert „Gemeinsam kochen, lachen, Beeren sammeln –Endlich Ferien“.

hygge –Das Magazin für das einfache Glück

Neu ist übertrieben, denn das Heft ist nur eine Variation des typischen Frauenmagazins. Zielgruppe: Nordsee-Urlauber, da freut sich die Mainstream-Uschi in ihrer Redaktion bei Süddeutsche (SZ) oder ZEIT (G+J, Bertelsmann-nah). Gemüüütlich, merkelig, matschig im Kopp. Dänemark als Flair? Strandfotos satt bietet „hygge“, Backtipps für dänische Zimtschnecken, Blaubeer-Rezepte, Beziehungstipps im Urlaub. Man soll sich fühlen wie am Strand, eingeschläfert von skandinavischer Gemütlichkeit (dän. hygge), wie von zwei Tabletten Valium , die manche Leserin wohl eh genommen hat. Laaaangweilig. -Wenn es nicht Teil eines heimtückischen  Planes perfider Medienmacher wäre.

Die Nazi-Vergangenheit der Wohlfühl-Magazine

Wohlfühl-Magazine haben Hochkonjunktur. Während die klassische Tageszeitung ums Überleben kämpft, sahnen am Kiosk Dutzende Zeitschriften ab: Hunderttausende bis über eine Million Stück kauft die vor allem weibliche Leserschaft jeden Monat und bekommt Hochglanzbilder von einer heilen Welt, Backrezepte, Reisetipps dafür. Der Geist wird in den Urlaub geschickt –oder in eine Hirnwäsche zur vorsätzlichen Verblödung? Die Entpolitisierung der Frauen –ist sie Ursache oder Ergebnis solcher Presseprodukte, mit denen besonders der Medienmoloch Bertelsmann Milliarden umsetzt? Bertelsmann hatte schon im Dritten Reich von Goebbels den Auftrag erhalten, mit einlullender Billig-Literatur den Landser an der Ostfront in feel-good-Zustand zu versetzen.

Diesen Teil seiner Firmengeschichte hatte der Konzern bzw. sein Boss, der Medienmogul Mohn, wohlweislich vertuschen lassen. Wie viele Firmen erfand man Widerstands-Legenden. Doch das Einlullen durch Voll-Lallen im Wohlfühlmodus war unverzichtbarer Teil der NS-Mordmaschinerie. Heute dient es der politischen Ruhigstellung von allen Frauen, die das wollen. Würden sie es auch wollen, wenn sie nicht von generalstabsmäßig geplanten Werbefeldzügen  dazu verführt würden? Ist Verführung das richtige Wort? Oder wäre Manipulation eine bessere Beschreibung?

Es geht um Verhaltenssteuerung durch perfide Psychologen und PR-Experten, denen in der heute vermittelten Schulbildung kaum etwas entgegengesetzt wird. Kein Wunder, denn der Bertelsmann-Konzern hat einen Think Tank, die sogenannte „Bertelsmann-Stiftung“. Und dieser Think Tank ist nicht nur mit seinen sogenannten „Studien“, meist durch schlichte Küchenpsychologie bemäntelte politische Kampagnen, in den Medien omnipräsent (ARD-Tagesschau: „eine Studie der Bertelsmann-Stiftung hat ergeben…“). Die Bertelsmann-Stiftung „engagiert“ sich besonders im Bereich Schule, wo sie für eine stromlinienförmige Anpassung von Lehrplänen, Unterricht, Lehrern und Schülern an die Bedürfnisse des neoliberalen Kapitalismus sorgt. Sie macht Lobbyarbeit in Bildungspolitik, sponsert Didaktik-Profs, die neoliberale „Wirtschaftskunde“ durchsetzen wollen und stellt den durch Sparmaßnahmen im Bildungsbereich (Bertelsmann-Kampagnen: 1. Steuern senken! 2. Die Kassen sind leer! 3. Schlanker Staat!) gestressten Lehrern mit breitem Grinsen Unterrichtsmaterialien ins Netz (zum Thema Finanzpolitik gibt’s z.B. was aus der PR-Abt. von Banken).

Konsumzombies statt Medienkritik

Medienkritik und kritisches Denken wird bei Bertelsmann natürlich weggelassen oder als „Modetrend der 70er-Jahre“ hingestellt, den man schnell vergessen sollte. Aber es ja nicht so, dass keine Fragen mehr gestellt würden. „hygge“-Medienreflexion klingt so: „Warum das Phänomen ‚hygge‘ so zufrieden macht“? Fragen, die man sich unbedingt stellen sollte. Wer will schon über kriegslüsterne Nato-Ölraubzüge in Irak und Syrien nachdenken, die sich hinter wohl dosiert lancierter Terrorpanik und Sicherheits-Gequatsche von Mutti Merkel verbergen? Oder über abstürzende Löhne und gestohlene Soziale Rechte bei zugleich explodierenden Firmengewinnen und Top-Einkommen? „hygge“ sicher nicht.

So fallen Frauen später in die klebrige Wohlfühl-Falle des manipulativen Einheitsbreis von „hygge“. „Schöner Wohnen“, „Landliebe“ & Co. Männer gelten als schwierigeres Publikum, sie werden mit der Illusion maskuliner Allmacht im Bastelkeller gelockt, als Out-door-Tarzan oder Actionheld am heimischen PC. Auch für sie liegen dutzendweise Hochglanzmagazine bereit, die aber weit weniger Absatz verzeichnen und von ihren Schreibern mehr Fachwissen verlangen. Das Ziel ist freilich dasselbe: Verblödung, Entpolitisierung, Anpassung an die neoliberale Welt der Marktmenschen und Konsumzombies.

Bundes-X-Akten freigegeben: Bundesverwaltungsgericht stützt Ufo-Forschung

Nora Drenalin und Prometheus UFO2cropped

Der Rechtsstreit tobte seit 2011 um ein Ufo-Dossier, das eine CDU-Abgeordnete bei der Denkfabrik des Bundestages bestellt hatte. Thema: „Die Suche nach außerirdischem Leben und die Umsetzung der UN-Resolution zur Beobachtung unidentifizierter Flugobjekte…“ Der Bundestag wollte es einem Berliner Ufologen aufgrund Informationsfreiheitsgesetz nicht freigeben. Nach dem Urteil muss er nun aber. Ferner auch die Guttenberg-Plagiatsdokumente, die der arbeitsscheue und geizige Doktorand auf Kosten der Steuerzahler erstellen ließ. Was immer in den Dokumenten auch Ominöses drinstehen mag: Ein Sieg für den Kampf um transparente Politiker ist es allemal.

Vorinstanzlich hatte der Bundestag beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg noch Recht bekommen. Die Urteil hoben die Bundesverwaltungsrichter nun auf. Der Berliner Hobby-Ufologe Frank Reitemeyer   (Reitemeyer auf Youtube) hatte im Dezember 2011 vor Gericht erstritten, dass ihm auf Grundlage des Informationsfreiheitsgesetzes Einblick in das Dokument bewährt werden muss, doch der Bundestag ging in Berufung. Jetzt haben die Freunde des Erstkontaktes (Blogname) mit außerirdischen Intelligenzen ihr Recht auf Akteneinsicht erstritten.

Der Kläger (Reitemeyer) im Verfahren BVerwG 7 C 2.14 verlangte laut BVerwG Einsicht in die auf Anforderung einer Bundestagsabgeordneten von den Wissenschaftlichen Diensten erstellte Ausarbeitung „Die Suche nach außerirdischem Leben und die Umsetzung der UN-Resolution zur Beobachtung unidentifizierter Flugobjekte und extraterrestrischer Lebensformen“.

„Der Bundestag lehnte beide Anträge ab: Das Informationsfreiheitsgesetz, das grundsätzlich jedermann gegenüber Behörden des Bundes einen Anspruch auf Zugang zu amtlichen Informationen gewährt, sei nicht anwendbar, weil die Unterlagen der Mandatsausübung der Abgeordneten zuzurechnen und deswegen vom Informationszugang ausgenommen seien. Das Oberverwaltungsgericht hat sich dieser Rechtsauffassung angeschlossen und die Klagen in zweiter Instanz abgewiesen.

Das Bundesverwaltungsgericht ist dem nicht gefolgt. Der Deutsche Bundestag ist, soweit es um Gutachten und sonstige Zuarbeiten der Wissenschaftlichen Dienste geht, eine informationspflichtige Behörde. Er nimmt in dieser Hinsicht Verwaltungsaufgaben wahr. An dieser rechtlichen Einordnung ändert sich nichts dadurch, dass die Abgeordneten diese Unterlagen für ihre parlamentarischen Tätigkeiten nutzen, auf die das Informationsfreiheitsgesetz keine Anwendung findet. Das Urheberrecht steht weder der Einsicht in diese Unterlagen noch der Anfertigung einer Kopie entgegen.“  Pressemitteilung des BVerwG

Akte X vor der UNO

Die Basis der Untersuchung der Bundestags-Studie war die UN-Resolution 33/426 vom 18. Dezember 1978, die bezeugt, dass sich die UNO zwischen 1978 und 1979 mit dem UFO-Phänomen beschäftigte. Tatsächlich seien die Inhalte dieses „UFO-Dossiers“ zwar schon seit 2010 bekannt, aber eine der interessantesten Schlussfolgerungen der Ausarbeitungen sei „die Tatsache, dass sowohl Großbritannien als auch Frankreich sich mit der Fragestellung nach der Existenz von UFOs und außerirdischen Lebensformen beschäftigten und dies – nach vorheriger Geheimhaltung – in den letzten Jahren sogar via Internet veröffentlicht haben“, was die Vermutung nahelege, dass sich auch deutsche Behörden oder Ministerien mit dieser Fragestellung befasst haben bzw. befassen, so Ufo-Fachblatt grenzwissenschaft.

Im UN-Hauptquartier in New York berieten 1978-79 UFO-Experten, Diplomaten und führende Politiker das Phänomen, das uns später aus der Serie Akte-X (X-Files) um den neugierigen Agenten Fox Moulder („Die Wahrheit ist irgendwo da draußen“) und seine ufo-kritische, aber später bekehrte Kollegin Dr.med. Diana Scully. Die in den 90er-Jahren sehr erfolgreiche TV-Serie griff u.a. alle gängigen Ufo-Theorien, Mythologien und Desinformationen auf, um sie mit Vampir-Spukgeschichten etc. zu einer Story zu verspinnen, die eine vielköpfige Fangemeinde auch in Deutschland fand. Ernsthafte Ufologen sahen darin natürlich ein Ablenkungsmanöver der Regierungen, die Ufo-Erkenntnisse geheim halten wollen. Doch hat die Desinformation auch die UNO einbezogen oder ist etwas dran, an den Ufo-Sichtungen?

Die UNO-Expertenrunde empfahl schließlich eine Untersuchung durch die Vereinten Nationen und forderte alle interessierten Mitgliedsstaaten dazu auf „(…) auf nationaler Ebene geeignete Maßnahmen zur Koordinierung einer wissenschaftlichen Forschung und Untersuchung außerirdischen Lebens, einschließlich nicht identifizierter fliegender Objekte zu ergreifen und den UN-Generalsekretär über die Beobachtungen, Forschungen und Evaluierung dieser Maßnahmen zu informieren“. Der Beschluss wurde aber von der Öffentlichkeit kaum beachtet und wurde aufgrund mangelnden Interesses der Mitgliedsstaaten bis heute (angeblich) nicht umgesetzt. Ob Geheimdienste daran forschen, darüber kann spekuliert werden -auch ob sie letztlich dahinter steckten, um Gegnerstaaten zu verwirren oder militärische Flugobjekte als Ufos zu tarnen. Zum Kreis der Teilnehmer des UNO-Treffens am 18. Dezember 1978 gehörten der damalige UN- Generalsekretär Kurt Waldheim, die UFO-Experten Claude Poher, J. Allen Hynek und Jacques Vallée sowie der NASA-Astronaut Gordon Cooper.

TriangleBelgium1990

Triangle-Flugkörper, Belgien 1990

UFO ist eine Abkürzung für unidentifiziertes/unbekanntes Flugobjekt (engl. unidentified flying object). Sie bezeichnet Phänomene, die von Beobachtern als fliegend wahrgenommen werden und nicht eindeutig identifiziert werden können. Umgangssprachlich wird der Begriff als Bezeichnung für Raumfahrzeuge hypothetischer außerirdischer Lebewesen verwendet. Ursprünglich bürgerte sich der Begriff „Fliegende Untertasse“ aufgrund erster Zeitungsberichte über UFOs ein. Bis heute prägt das Bild der Fliegenden Untertasse menschliche Vorstellungen davon, wie Raumfahrzeuge hypothetischer außerirdischer Lebewesen typischerweise aussehen könnten.

Arbeitsscheuer Doktorand von und zu Guttenberg

Logo der reaktionären US-Politsekte „Scull & Bones“

Auch ein Journalist einer überregionalen Tageszeitung, der wissen wollte, was der Plagiator zu Guttenberg sich auf Staatskosten für seine Doktor-Erschummelung hatte Ausarbeiten lassen, bekam heute sein Recht auf Akteneinsicht. Er begehrte ebenfalls  unter Berufung auf das Informationsfreiheitsgesetz Ablichtungen von Dokumenten der Wissenschaftlichen Dienste  des Deutschen Bundestages, die 2003-2005 auf Anforderung des früheren Bundestagsabgeordneten Karl-Theodor zu Guttenberg erstellt wurden. Will er kontrollieren, ob der Adlige Karl-Theodor, zuletzt gesichtet bei „Scull and Bones“, wenigsten die Copy-and-Paste-Funktion für „seine“ Dissertation richtig anzuwenden wusste? Sicher ein hochwichtiges Recherche-Projekt über den nach Ex-Bildungsministerin und Ex-Doktortitelträgerin Schavan zweitpeinlichsten Spitzenpolitiker mit akademischen Plagiatorswürden. (Schavan ließ sich später einen Doktor ehrenhalber (Doktor h.c. -honoris corrupta) von der Uni Lübeck verleihen, der sie mit unseren Steuergeldern aus einer finanziellen Klemme geholfen hatte -so billig hat sich nicht jeder seinen Titel kaufen können.)

 

Thomas Gottschalk geht in Rente, Harald Schmidt grinst dazu

Nora Drenalin Der Hohepriester des Fernsehens

Kulturereignis der Superlative: Deutschlands dienstältester Berufsjugendlicher ist 65 Jahre alt. Thomas Gottschalk, der Superstar der deutschen Showmaster. Wetten dass –unser Grinse-Tommy uns weiter auf der Mattscheibe verfolgen wird? Notfalls mit einer von Heidi Klum geliehenen Blondi-Perrücke. Er zahlt ungern Steuern, lebt lieber in Florida, aber sackt Millionen ein bei ARD & ZDF, Rubrik: Niederste Volksverdummung vom Bajazzo-Biedermann.

Als Obergott der Spaßkultur bereitete er Figuren wie Guido Westerwelle den Weg zur Macht, im Guidomobil zum Hindukusch. Nach ihm starb die Familienshow, die Jugend flüchtet zu Youtube und googelt sich vor Lachen über die Geschmacksverirrungen der deutschen Gerontokraten.

Als Dirty Harry grinste

Thomas Gottschalk wollte eigentlich Theologie studieren und Pfarrer werden, aber dann wurde er Fernsehprediger der Spaßreligion. Genau wie sein dunkler Schatten im Krautshow-Business, der gescheiterte Priester Harald Schmidt. Wurde dieser als Meister des gepflegten Zynismus eher ein TV-Jesuit fürs gehobene Late-Night-Publikum, so war Tommy der Bauernpfaffe der breiten Massen zur Hauptsendezeit.

Beide wurden Multimillionäre mit ihrer niveau-angepassten Verdummung, beide sind Kultfiguren der Medienszene. Aber nur einer von ihnen war blöd genug, sich von Titanic-Tricksern reinlegen zu lassen –der satirische Buntstift-Lutscher drehte dem saturierten Farbfernseh-Lutscher eine sehr lange Nase. Und Dirty Harry grinste in seiner Late-Night-Mette sardonisch, kaum neidisch auf den viele viele Millionen mehr erreichenden und besser bezahlten Strahlemann.

Gottschalkrühmt sich derzeit nur 700 Euro Rente zu bekommen… als Freiberufler mit Millionengagen eine reife Leistung an Verweigerung von Einzahlungen in die Rentenkasse! Ein Schelm wer an Schweizer Bankkonten dabei denkt… Da ist der Bankkunde noch König! Tommy aber nur ein ganz kleiner…Thomas Gottschalk posiert am Dienstag, 2. Juni 2008, als Koenig Gunther bei Dreharbeiten in Klostermannsfeld, Sachsen-Anhalt. Til Schweiger dreht gegenwaertig als Produzent, Regisseur und Hauptdarsteller die Komoedie "1 1/2 Ritter - Auf der Suche nach der hinreissenden Herzelinde". (AP Photo/Eckehard Schulz) ----- German entertainer Thomas Gottschalk poses as "King Gunther" during a photo call in Klostermannsfeld, eastern Germany, Tuesday, June 3, 2008. Til Schweiger makes presently a knight comedy film as producer, director and leading actor. (AP Photo/Eckehard Schulz)

Casting-Shows: Germany’s Next Top-Arschkriecher

Nora Drenalin USAirforce

„Knie nieder!“, befiehlt „Pop-Titan“ Dieter Bohlen der 16-jährigen Kandidatin Katja. Sie fällt auf die Knie und bettelt: „Ich will in den Recall, bitte, bitte, bitte!“ Bertelsmann hat’s vor gemacht: Im Big Brother Container wurden karrieregeile Nichtsnutze zu angeblichen Stars aufgeblasen. Dafür ließen sie sich demütigen, zur Schau stellen, wie Kriminelle überwachen. DSDS, GNTM: Was lernt die Jugend, wenn sie mit solchen Rollenmodellen von RTL&Co. erzogen wird? Du musst kriechen! Und „die da oben“ (wie immer sie da auch hingekommen sind) belohnen, wen sie wollen. Es ist die Ära des Sieg-Heil-Egoismus. Aus dem „Du bist nichts, dein Volk ist alles!“ der Nazis wird hier „Du bist nichts, Erfolg ist alles!“.

„Knie nieder!“, befiehlt „Pop-Titan“ Dieter Bohlen der 16-jährigen Kandidatin Katja. Sie fällt auf die Knie und bettelt: „Ich will in den Recall, bitte, bitte, bitte!“ Bohlen lässt Gnade walten und erhört sie bei „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS). Die superblonde Daniela Katzenberger ist mit ihrem Make-up und den aufgepumpten Brüsten der Inbegriff einer lebenden Barbie. Für die Sendung „Natürlich blond“ wird sie in vermeintlich alltägliche Situationen gestellt, die sie dann gegenüber dem Publikum kommentiert. Überraschenderweise empfinden viele Zuschauer diese künstliche TV-Figur als besonders „echt“. „Es gibt heute, hab ich irgendwo gelesen, schon kleine Mädchen, die wollen nicht mehr Tierärztin oder Model, sondern Katzenbergerin werden. Das ist doch total abgefahren“, freut sich Daniela Katzenberger.

In der Casting Show „Germanys next Top Model“ (GNTM) befiehlt Heidi Klum den Kandidatinnen Krake auf den Kopf oder halb nackt in einer Eisbar posieren. Wer sich weigert wird zur Heulsuse abgestempelt und damit zur Buhfrau der Show. Die Werte, die dort offen oder versteckt propagiert würden, seien Anpassungsfähigkeit und Gehorsam: Insbesondere GNTM erzieht die Mädels zum Kuschen vor der Obrigkeit. Längst überwunden geglaubter Sexismus feiert dabei fröhlich Wiederauferstehung… Für Jungs setzt RTL eher auf Gewalt- und Horrorfilme, um sozialdarwinistische Aggressionen zu fördern: The Walking Dead etwa.

Ein mit billigem TV-Glamour versehener „Erfolg“ wird zum Köder für schwache Persönlichkeiten und 7-the-walking-dead-detailVerzweifelte, die ins soziale Abseits von Hartz IV gedrängt wurden. Weiter kommt in den Shows nicht der, der bereit ist, für seine eigenen Vorstellungen aufzustehen und sie zu vertreten. Belohnt wird vielmehr der, der es am besten schafft, sich unterzuordnen und dabei das gewünschte Bild von sich vorzuspiegeln –der brave Lakai, die willige Dienerin. Nicht mehr die Leistung ist dabei Kriterium, sondern vielmehr das, was als besondere Leistung gegenüber den anderen dargestellt wird, also das selbst inszenierte Image einer Person. Aus dem „Du bist nichts, dein Volk ist alles!“ der Nazis wird bei den TV-Zombies des 21.Jahrhunderts: „Du bist nichts, Erfolg ist alles!“.

Sozialdarwinismus als Lehrplan

„Diese Sendungen bedienen das Motiv, nur die Stärksten würden überleben. Schwache ernten eher Häme als Mitgefühl. Die Shows sind damit ein Spiegelbild gesellschaftlicher Aggressivität“, so Bernd Gäbler in der Studie „Hohle Idole“. Nur der Egoist und Sozialdarwinist, der bereit ist, auf Befehl über andere hinweg zu trampeln und sich bedingungslos den Mächtigen unterzuordnen, wird belohnt.

Übersteigerter Egoismus heißt in der Psychologie „Narzisstische Persönlichkeitsstörung“ etwa zwei Prozent der Bevölkerung sollen davon betroffen sein, weitere 6 Prozent leiden an der nicht ganz so pathologischen „narzisstischen Persönlichkeit“. Solche Menschen wollen „ganz nach Oben“ sonst drohen ein derangiertes Selbstwertgefühl und Depression oder Wut gegen andere, die angeblich Schuld am mangelnden Glanz des Narzissten sind. Auf andere schauen solchen Egomanen und Egomaninnen meist herab. Nur die angebliche Höchst- und Bestleistung ist überhaupt etwas wert. Wer einfach gute Arbeit leistet oder Durchschnitt ist bekommt Hohn, Spott und nicht selten aggressive Vorhaltungen zu hören.

Bohlen, Klum, Katzenberger sind drei Ikonen der Fernsehunterhaltung. Ihre Sendungen gelten als harte Schule für die „Welt da draußen“, als Vorbereitung auf den Berufsalltag. Der gelegentliche Zuschauer dieser Castingshows wundert sich über die Willkür bei der Kandidatenauswahl, den autoritären Gestus der Juroren und den rohen Ton der Kommunikation. Dennoch sind DSDS und GNTM am nächsten Tag die Topthemen auf dem Schulhof. Gerade die junge Generation ist unsicher über ihre Zukunft. Ihr wird täglich gesagt, dass sie nicht selbstverständlich wieder den sozialen Status der vorangegangenen Generation erringen wird. Die TV-Zombies sollen sich mit den „Stars“ identifizieren, sich an ihnen aufgeilen (etwa am zum Popstar umfrisierten Papst) entpolitisiert dahin vegetieren, die Gesellschaft nur noch durch die Augen Prominenten-geiler Boulevardmedien wahrnehmen. Hetze auf Minderheiten und äußere „Feinde“ unserer Machthaber (etwa Russen oder selbst Griechen) inklusive.

Endsieg im Lebenskampf um Luxus

In den RTL-Shows wird der Jugend von Bertelsmann eingebläut, dass sie ihre sozialen Rechte keinesfalls politisch, durch Solidarität mit anderen erreichen kann. Eine Mehrheit sogar der Bildungsprivilegierten, der Studierenden beschreibt sich selbst heute als unpolitisch. Sie haben bei RTL „gelernt“, dass nur gnadenloser Egoismus auf Kosten von anderen sie zum Endsieg im Lebenskampf um Luxus und Karriere führen kann. Kultur, die politisch engagiert ist, kennen sie nicht und sind vom US-Hollywood-Trash zu abgestumpft, um sie genießen zu können -etwa im politischen Theater.

Das ist toll, aber nur für die Geld- und Machteliten, die so ein Heer von hirngewaschenen Sklaven bekommen. Ein Heer von Deppen, die nie kapieren werden, was allein ihnen wirklich nützen könnte: Sich zu organisieren und gegen jene zu kämpfen, die auf allem sitzen, was wir anderen brauchen: Geld, Macht, Möglichkeiten. Wer wirklich für Freiheit und soziale Rechte kämpft, wie etwa Emmely, Edward Snowden, Chelsea/Bradley Manning oder Julian Assange von Wikileaks, wird in solchen Medien zum Verbrecher gestempelt oder mies gemacht. Statt sich für die Abschaffung der ergaunerten Privilegien einer frechen Oberschicht zu engagieren, sollen die TV-Zombies gegeneinander kämpfen –für die angebliche Chance, zu den Privilegierten dazu zu gehören. Die Privilegierten, etwa Baron zu Guttenberg (CSU), denken natürlich nicht daran, freiwillig etwas abzugeben und lachen sich tot über die naive Masse der manipulierten Casting-Fans, während sie ihr teures Öko-Food speisen: „Die Scheiße fressen die anderen„.

Bei Klum, Bohlen, Katzenberger wird dem Nachwuchs eingeredet, wie angeblich der soziale Aufstieg zu machen ist –doch es ist TV-Lug und Trug. Schon die Neandertaler dieses Genres, Bertelsmanns RTL-Opfer ekelten sich durch ihre Big-Brother-Container, um dann nur ein paar miese CDs vollzusingen, die sie bei Harald Schmidt anpreisen durften. Ihr Gewinn: Wahrscheinlich weniger als ein Klempnergeselle in gleicher Zeitverdient hätte. Der Top-Container-Mann, Gewinner der ersten Staffel, ist heute wirklich immer noch im Fernsehen –aber nicht als Star, sondern als Dauer-Brüllaffe im Billig-TV beim Deppen-Gewinnspiel „Ruf jetzt schnell an! 10.000 Euro sicher!“ Vorher war er Autobauer, hatte mit Sicherheit mehr in der Lohntüte. Nun bleibt ihm nur der miese „TV-Ruhm“, Besoffenen und Grenzdebilen ein paar Cent per Bezahlhotline abzugaunern.

Hohle Idole -die Studie zum Casting-Terror
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Mr.Bertelsmann Elmar Brok (CDU)

Die Hohle-Idole-Studie wollte eine Debatte über die Richtung, in die sich diese Art der TV-Unterhaltung entwickelt, dass jemand die Bertelsmänner dieser Welt daran erinnert, womit sie tatsächlich ihr Geld verdienen. Doch die Medien greifen solche Kritik nicht auf. Wie auch? Sie gehören mehrheitlich ja Bertelsmann (und „Konkurrent“ ProSat). Und die öffentlich-rechtlichen sind mittlerweile auch nicht besser, liefern meist dümmliche Hofberichterstattung und Propaganda. Sie machen Werbung für Bertelsmann bei jeder Studie der Bertelsmann-Stiftung neu, wenn große Reden gehalten werden über Werte und gesellschaftliche Verantwortung. ARD&Co verschweigen verbissen, welche ökonomischen Interessen und Machtkalküle dahinter stecken, welche Lobbyisten Sprachrohre Bertelsmanns agieren, etwa der im TV dauernd präsente Elmar Brok (CDU).

Bei jeder salbungsvoll servierten Banalität aus dem Hause Bertelsmann, wie etwa, dass Hartz IV-Kinder hungern, in der Schulde abgehängt werden und schlechtere Chancen haben, sollte die ARD dazu sagen, wie genau diese Bertelsmann-Stiftung Hartz IV zu verantworten hat. Man sollte auch zu jedem Salbadern von Elmar Brok den pöbelnden Bohlen und die giftende Klum einblenden, damit bekannt wird, mit welchen Mitteln seine Politik beim einfachen Volk und vor allem der entpolitisierten Jugend durchgesetzt wird. Nur ARD- und Bertelsmann-Konsumenten wissen heute nicht, dass Bertelsmann als Lobbyist hinter Hartz IV und vielen anderen Teufeleien steckte. Desinformierte Medien-Zombies, die wir wachrütteln müssen –ehe sie unsere Gesellschaft völlig ruiniert haben.

The Walking Dead: Zombi-Kapitalismus von Bertelsmann

Studie „Hohle Idole“ der gewerkschaftsnahen Otto Brenner Stiftung (pdf-datei)

Ich möchte, dass die Bertelsmänner daran erinnert werden, womit sie ihr Geld verdienen Telepolis-Artikel zur Studie)

Höchststrafe für Hoeneß: In eine Zelle mit Alice Schwarzer!

Nora Drenalin

Millionen hinterzogen, Selbstanzeige verbockt? Na, dann mal eben zwei Jahre absitzen und die Fußballerehre ist gerettet. Aber halt –gut informierte, ja, ausgebuffte Finanzkriminellen-Kreise aus der Schweiz, da wo Hoeneß bis zu 140 Millionen gebunkert hatte, bezweifeln seine Version: Sooo einfach sei es nun auch wieder nicht, dreistellige Millionenbeträge zusammen zu zocken. Spekuliert wird nun u.a. über Schmiergelder bei Millionenablöse für Profifußballer. Da reicht Knast kaum noch aus: Zur Strafe in eine Zelle mit der Steuerhinterzieherin Alice Schwarzer!

Der geständige und verurteilte Mega-Steuerhinterzieher Hoeneß soll in absehbarer Zeit seine Haftstrafe antreten, zugleich schuldet er der Staatskasse rund 50 Millionen Euro, die sich aus den hinterzogenen Steuern plus Solidaritätszuschlag sowie Strafen und Verzugszinsen zusammensetzen, erzählt uns tagesschau.de –mehr weiß sie angeblich nicht und weiter will sie auch nicht denken.

Der FC Bayern München stand zwar wiederholt unter Korruptionsverdacht – z.B. bei der Vergabe der Übertragungsrechte an die Kirch-Mediengruppe oder bei der Bevorzugung von Adidas gegenüber Nike als Sponsor. Doch (ganz anders als bei Putin in Sachen Krimkrise) gilt bei Hoeneß natürlich die Unschuldsvermutung (genau wie bei Obama in Sachen Krimkrise).

Am Ende des Skandal-Prozesses gegen den Präsidenten des FC Bayern und Wurstfabrikanten Uli Hoeneß bleibt das Bild eines Zockers, der mit Devisengeschäften mal Gewinne, mal Verluste gemacht haben will –allerdings in sagenhafter Höhe. Nun fragen sich aber viele, ob seine zuletzt gezeigte Geständigkeit nicht auch wieder nur ein Täuschungsmanöver ist, so wie die erste allzu geizig geplante Selbstanzeige.

Schweizer Finanz-Insider (und die müssens eigentlich wissen) bezeichnen die Vorstellung gar als „absurd“, dass Ulli Hoeneß sein Vermögen ganz allein auf über 150 Millionen Euro vermehrt hat. Für einen Einzelnen Akteur sind solche Gewinne aus Devisenhandel praktisch unmöglich. Der Verdacht: Hoeneß will mit seinem Verzicht auf eine Revision in dem Urteil andere Akteure decken, womöglich andere Straftaten vertuschen. Denn bei einem stinkreichen Fußballverein denkt man bei Millionenprofiten nicht zuerst an Devisengeschäfte, da werden Spieler verkauft und dabei soll ja auch nebenher auch Schmiergeld fließen –vorzugsweise durch die Schweiz. Fußball fördert dubiose Finanzierungsgeschäfte, wie sie etwa beim FC Barcelona im Zusammenhang mit dem Neymar Transfer ans Licht kamen, die spanische Justiz ermittelt in der Sache wegen Unterschlagung, spekuliert telepolis dazu.

Vor allem das Bild des einsamen Zockers Hoeneß hält einer näheren Analyse kaum stand, argwöhnt das Wirtschaftsportal DWI. Im Markt mit Auslandswährungen tummeln sich immerhin Banken, Hedgefonds, Investmentfonds und multinationale Konzerne und nur wer mit extrem hohen Summen handelt, könne Gewinne in dieser Größenordnung machen. „Für einen Hoeneß ist es in diesem Markt unmöglich, aus 20 Millionen Mark zeitweise 150 Millionen Euro zu machen. Das ist völlig absurd“, zitiert DWI den Schweizer Tagesanzeiger.

Man könne in diesem Geschäft „nicht zwischen dem Trainingsgelände und dem Büro zum Hörer greifen“. Für Profis sei das schwer, für Laien gar nicht vorstellbar. Dass Hoeneß, wie z.B. am ersten Prozesstag bei Nachfragen des Richters zu den Geschäften, nicht unbedingt eine kompetente Figur machte, führt bei den Bankern, mit denen sich die Schweizer Zeitung unterhielt, zu einem Verdacht: Die Geschichte mit den Devisengeschäften könne eine Schutzbehauptung sein, um anderes zu vertuschen. Wichtig bei kriminellen Geschäften ist vor allem, keine verräterischen Aufzeichnungen zu hinterlassen und Hoeneß behauptet, obwohl er bis 2010 um die 50 000 Transaktionen getätigt haben will, nie einen Kontoauszug gesehen zu haben.:

„Das Konto bei Vontobel unterhält der Fussballmanager seit 1975 – damals hat er in den Bündner Bergen einen Mitarbeiter der Bank kennen gelernt. Um die Jahrtausendwende begann er dann, intensiv an der Börse zu spekulieren. Vor Gericht schilderte Hoeness nun, wie die Deals mit Vontobel abliefen. Stets meldete er sich per Telefon bei seinem Bankberater, der zu einem «sehr guten Freund» geworden sei. Selbst für Geschäfte in Millionenhöhe gab es keine schriftlichen Abmachungen.“ Tagesanzeiger.ch

Fraglich sei auch, wie sehr Ulli Hoeneß in die wiederholten Korruptionsvorwürfe gegen den FC Bayern München verwickelt sei. Was gegen ihn spräche, sei die Herkunft seines Startkapitals: Denn Ulli Hoeneß verfügte über 5 Millionen Mark und angeblich weitere 15 Millionen in Bürgschaften von Adidas-Boss Dreyfus. Überprüft wurde das bislang nicht durch die deutschen Strafverfolger, dabei könnten sie aus der Fachpresse für Finanzkriminalität wissen:

„Sichere Gewinne im Devisenhandel sind für Laien kaum möglich. Das nährt den Verdacht, dass das Vontobel-Konto von Uli Hoeness auch anderen Geschäften diente.“ Tagesanzeiger.ch

Zur Strafe in eine Zelle mit der Schwarzer!

Hoeneß und Schwarzer haben ja viel gemeinsam: Die Liebe zum hemmungslosen Anhäufen von Millionen in der Schweiz, die panische Angst vor Schwarzgeld-Leaks (sog.“Steuer-CDs“), das lautstarke Einfordern von moralischem Verhalten –bei anderen, z.B. sexuell umtriebigen Wettermoderatoren (Kachelmann).

Alice Schwarzer: Markenzeichen Steinzeit-Feminismus, absolut kompatibel mit Ausbeuter-Patriarchat und daher mit Bundesverdienstkreuz bedacht, kämpft morgens öffentlich gegen die Zwangsprostitution, die ihrer Meinung nach 95 Prozent der deutschen käuflichen Damen umfasst, und den Rest des Tages privat gegen das Steuernzahlen auf Millionenprofite. Armut treibt die Mädchen in die Arme von Zuhältern, weiß Schwarzer, aber woher die Armut kommt? Auch von SteuerhinterzieherInnen, die dem Rest der Gesellschaft nicht einmal den mageren Minianteil gönnt, den Reiche eigentlich zahlen müssten. Sperrt sie ein Jahr mit Hoeneß zusammen, könnte man jetzt scherzhaft fordern, aber Schwarzer war ja schlau genug, eine gerissenere Anwältin mit ihrer Selbstanzeige zu betrauen, wie es scheint. Sie bleibt straflos mit ihren Millionen sitzen, über deren Herkunft sich nicht nur Kachelmann wundert.

Grundsätzliche Kritiker fordern gar eine Abschaffung des deutschen Steuergeheimnis: In Deutschland macht sich strafbar, wer die Steuererklärung eines Dritten veröffentlicht, in Schweden dagegen stehen die Steuerdaten eines jeden Bürgers im »Taxeringskalender«, jeder kann nachschauen, was andere verdienen und welches Einkommen sie versteuern (Ossietzky).

siehe auch

Schlagobers Hoeneß: Absahner abgestürzt

US-Propaganda: „We steal Secrets: The Story of Wikileaks“

Nora Drenalin 03.06.2013 JAssangeBobby

In den USA ist der Dokumentarfilm „We steal Secrets: The Story of Wikileaks“  angelaufen. Starfilmer Alex Gibney breitet darin vor allem die Sexualität von Julian Assange und mehr noch Bradley Manning aus. Ihre politischen Leistungen im Kampf für die Menschenrechte kommen dagegen kaum vor, neue Erfolge von Wikileaks werden verschwiegen, etwa die die GIFiles (Stratfor) und die Kissinger Cables.  Auf der politischen Seite dominiert die offizielle Sicht der US-Regierung, im persönlich-psychologischen werden die Hacker pathologisiert.

Alex Gibney: Taxi zur Hölle für Assange

„We steal secrets“ ist just in den USA angelaufen, wird noch im Juni in Australien gezeigt und bis zum 11.07. soll die deutsche Version fertig sein. Die vom Dokumentarfilmer und Oscar-Preisträger Alex Gibney („Taxi zur Hölle“) gedrehte bzw. zusammengeschnittene Documentary gibt sich ausgewogen. Zumindest ausgewogener als die platte Anti-Assange-Propaganda  “WikiLeaks –Geheimnisse und Lügen” von Patrick Forbes. Forbes hatte einfach alle Erfolge von Assange verschwiegen und alles an übler Nachrede, überzogener Kritik bis hin zu verleumderischem Rufmord mit Verlautbarungen der US-Regierung zu einem suggestiven Hetzfilm zusammengemixt.

Starfilmer Alex Gibney stellt sich schlauer an und hebt auch ein paar Leaks positiv in den Vordergrund -allerdings nur solche, die man eh schon aus alten Dokus kennt (Irak, Collateral Murder, Afghanistan, US-Depeschen). Neue Leaks  werden verschwiegen, etwa die Guantanamo Files, die Spy Files, die GIFiles (Stratfor), die Syria Files,  die  Detainee Policies, die Kissinger Cables -sie sollen offenbar dem Zuschauer nicht weiter bekannt gemacht werden. Auch die erfolgreiche Gründung der Wikileaks-Partei für den australischen Senatswahlkampf, die seit Monaten in der (australischen) Presse ist, nennt Gibney nur lapidar und erst im Abspann. Wikileaks und Assange, der sich diesmal weigerte, dem Filmer Interviews zu geben, kritisieren die Doku scharf -allein der Titel diskreditiere sie schon als Diebe, dabei sind sie nur ein Publikationsmedium.

„Anna“ klagt an, Alex Gibney nimmt den Weichzeichner

Ginbneys Fokus liegt auf den menschelnden Aspekten, vor allem soweit sie mit Sex zu tun haben. Mehr als alle anderen Wikileaks-Dokus widmet er sich den angeblichen Sexualdelikten, deren Assange von zwei Schwedinnen bezichtigt wird. Hier folgt Gibney überwiegend den Vorwürfen der Anklage, bringt eine Schwedin sogar erstmals vor die Kamera, wo sie sehr positiv einem eher unsympathischen Julian Assange gegenüber gestellt wird. „Anna“, mit durch Weichzeichner unkenntlich gemachter Augenpartie sehr attraktiv in Szene gesetzt, klagt an. „Julian“ -hier hat Gibney für diesen Filmteil sogar ein Bild ausgegraben, wo er einen Pickel an der Nase hat- wird unvorteilhaft dagegen geschnitten. Alles was für Julian und gegen Anna spricht wird weggelassen. Etwa ihre Online-Einlassungen darüber, wie Frauen Männer am besten fertig machen können, oder das bekannte Statement von „Women Against Rape“ für Assange. Auch die Londoner Regierung und ihr Auslieferungs-Fanatismus werden nicht weiter kritisiert. Seltsam, denn inzwischen vergleichen sogar viele Mainstreamer den Fall Assange (geplatztes Kondom) mit dem Fall Pinochet (Folter, Massenvergewaltigungen und-morde). Pinochet entging seiner Strafe, weil London ihn nicht ausliefern wollte, Assange wollen die Briten dagegen unbedingt ausliefern. Stattdessen psychologisiert Gibney über angebliche Wünsche von Julian Assange, überall auf dem Globus Frauen zu schwängern, um seine windige Existenz zu koompensieren. Wenn Gibney schon solche (vermutlich eher eigenen) Phantasien filmisch produziert, hätte er ja mal fragen können, wie es dann mit den „Missbrauchs-“ oder gar (wahrheitswidrig von verleumderischen Medien wie der WAZ immer wiederholten) „Vergewaltigungs“-Vorwürfen steht: Kann künftig jeder Mann, dem eine Frau ein Kind anhängen wollte, zum Staatsanwalt laufen? Und werden bald Tausende gebärfreudige Frauen von Interpol gesucht?

Alex Gibney: Bradley Manning, Homosexueller

Besonders unappetitlich ist der Umgang von Gibneys Film mit Bradley Manning, der inzwischen nach seinem Geständnis als gefasster Whistleblower vor der US-Justiz steht. Sein Geständnis wurde durch rechtswidrig ausgedehnte Beugehaft, teils unter „folterähnlichen“ Bedingungen, erpresst. Dies problematisiert Gibney jedoch nicht, vielmehr verbeißt er sich geradezu in Mannings Sexualleben. Seine Homosexualität, seine Probleme mit Diskriminierungen, seine unsichere Geschlechtsidentität werden breit ausgewalzt und mit voyeuristischen Bildern illustriert. Dies ist nicht nur plakative Schaulust am vermeintlich Absonderlichen, die sich auch noch als mitleidsvolle Dokumentation tarnt. Es ist auch eine widerwärtig heimtückische Ablenkung und Abwertung von Bradley Mannings Rolle als einer der ganz großen Enthüller von Regierungsverbrechen in der Geschichte des Kampfes für Menschenrechte. Adrian Lamo, der Hacker, der Manning ans Messer lieferte, wird ebenfalls als wirrer Nerd ins Bild gesetzt: Sich rechtfertigend, wie unter Drogen stammelnd, weinend führt Gibney den Mann vor, dem sich Manning anvertraute. Ihre Chatkommunikation wird effekthascherisch als absonderlicher Problemtalk unter Homo- bzw. Bisexuellen zwischen Therapie, Beichte, und Verrat präsentiert. Mannings großartige Leistung als mutiger Whistleblower von US-Kriegsverbrechen wird damit psychologisiert, auf seine individuellen Probleme zurückgeführt. „Ach darum hat er die Daten an Wikileaks geschickt! Er hatte sexuelle Probleme, der Nerd!“, könnte der Film unbedarften Zuschauern suggerieren. Wikileaks selbst sieht vor allem die Beziehung zwischen Wikileaks-Gründer Assange und dem US-Soldaten und mutmaßlichen Wikileaks-Informanten Bradley Manning „extrem unverantwortlich“ verzerrt dargestellt. Es werde der Eindruck erzeugt, Assange hätte Manning zum „Geheimnisverrat“ verführt -dies würde den Wikileaksgründer bei künftigen Anklagen in den USA belasten. Fazit: Abwiegelnde Propaganda, wie von den Kriegsverbrechern selber bestellt -im Pentagon wird man applaudieren.

„Blutige Hände“: Die Hass-Botschaften von Alex Gibney

Viele Anti-Assange-Hass-Botschaften übernimmt Gibney leicht entschärft von Forbes Hetzfilm, etwa die US-Behauptung, an Wikileaks Händen klebe Blut, weil die Publikation der US-Kriegsverbrechen im Irak einige der dortigen Täter und Helfer in Gefahr gebracht hätte. Belege dafür konnten jedoch nie vorgelegt werden und das krampfhafte Behaupten seitens des Guardian-Redakteurs Nick Davies, Assange hätte den Tod von US-Spitzeln billigend in Kauf genommen, bleibt ebenso  unbewiesen. Gibney lässt Davies erneut seine Version vortragen, erneut ohne Gegenrede von Assange.

Dies ist der einzige dürftige Beleg für die „An ihren Händen klebt plus-dBlut“-Propaganda -wohlgemerkt geht es dabei um US-Spione, die Iraker zu Tausenden ans Messer lieferten, damit sie samt ihren Familien massakriert wurden: Von irakischen Kollaborateuren, privaten US-Söldnerfirmen oder der US-Armee selbst, wobei die Opfer oft genug in Folterlagern wie Abu Ghraib landeten. „An Wikileaks Händen klebt Blut!“ -Diese realen Ströme von Blut sind nicht gemeint. Es geht nur um hypothetisches Blut von Mittätern dieser grausigen Kriegsverbrechen, die eventuell Racheaktionen der Hinterbliebenen ihrer Opfer anheim hätten fallen können oder natürlich von „Al Qaida“. Gibney kümmert das alles nicht, seine Documentary steht stramm an der Seite des Pentagon gegen Assange. Besonders erbärmlich: Gibney bringt nicht einmal die neuen Kissinger-Cables von Wikileaks in seinen Film, dabei drehte er selbst eine passable Doku über Old Henry: „Angeklagt: Henry Kissinger“ (über die Wikipedia ganz ausgewogen-ausgelogen von „angeblichen“ Kriegsverbrechen Kissingers stammelt, obgleich dieser dafür in mehreren Ländern verurteilt wurde).

In den USA soll es bereits begeisterte Reaktionen geben: „Ein hervorragender Film, besser als alles, was bisher zu diesem Thema gemacht wurde“, jubelte der Rolling Stone laut Detlef Borchers. Wen wunderts. So reiht sich Gibneys Documentary ein in die Reihe der Mainstream-Medien-Propaganda gegen Wikileaks, die hier auf Jasminrevolution seit Jahren dokumentiert und widerlegt wird. Das wäre mal eine eigene Doku wert!

Wikileaks hat die Filmdialoge transkribiert und kommentiert  und die WL_Logowichtigsten Kritikpunkte (Talking Points) aus Sicht der Whistleblower-Plattform hervorgehoben.

Talking Points „We Steal Secrets: The Story of WikiLeaks“

Introduction

1. Title implies WikiLeaks steals secrets

2. The film suggests Assange persuaded Manning to leak or conspired with him

3. The film trivialises the political significance of Manning’s alleged actions

4. The film makes a clear error when it suggests WikiLeaks deceives its donors

5. The film misrepresents WikiLeaks publishing history

6. The Film Downplays the US Investigation against WikiLeaks

7. The film lies about Julian Assange

8. The Film misrepresents the Swedish case and Assange’s reasons for asylum

9. The film engages in baseless speculation about Julian Assange’s private life

10. The film makes important ommissions in relation to the Swedish case

WikiLeaks released the annotated transcript of the $2 million documentary „We Steal Secrets – The Story of WikiLeaks“ on 23 May 2013, a day before its release in movie theatres. Read the press release here and view the annotated transcript here.

General note: Neither Julian Assange nor anyone associated with WikiLeaks agreed to participate in this film. Any footage of Assange or WikiLeaks’ staff was taken from stock footage without their consent.

The film is filled with factual errors and speculation, some examples of which are set out below, including in relation to Bradley Manning, WikiLeaks’ redaction policies and the case in Sweden. The stock footage used has also been heavily edited, in some places distorting what was said.

1. Title implies WikiLeaks steals secrets

Film Title – We Steal Secrets: The Story of WikiLeaks

Note: „We Steal“ as if WikiLeaks does (Implies WL lawbreaker not publisher)

The film begins, with its very title, implying that WikiLeaks steals secrets and is breaking the law through its activities. The film implies – and in some cases suggests, erroneously and when evidence is to the contrary, that Assange may be guilty of conspiring with Bradley Manning. This not only factually incorrect, but it buys into the current US government position that journalists and publishers who receive information can be prosecuted as co-conspirators with their alleged sources or with whistleblowers wanting to communicate information to them. This is a dangerous proposition for all journalists and media organisations – not just WikiLeaks.

Source

In the United States, or at least until recently, a publisher of classified material obtained by others is not prosecuted; though the leaker may be. Bradley Manning, one of WikiLeaks’ alleged sources, is currently being court-martialed for violations of the Espionage Act and Uniform Military Code for aiding the enemy, unauthorized access and theft of information. He is defending those charges in a 12 week trial which commences on 3 June 2013. However, the publishers of his alleged leaks would not in the normal course face prosecution: WikiLeaks, New York Times, the Guardian and many others. Nowhere in the film does anyone quoted in the film say that WikiLeaks steals secrets: this is referable to a former CIA chief speaking about US spies. Why it is used as an epithet for the story of WikiLeaks is difficult to imagine, except to paint WikiLeaks as a source and not solely a publisher; to imply the journalist or publisher can be complicit in the act of their source if they receive information and, in particular, are anything other than a passive recipient of information: a position the US government is working hard to establish. Throughout the film, Gibney propagates the idea Assange had been „fishing“ for the leaks or that Manning had been „persuaded“ to leak. This is factually incorrect (see below) but also buys into the dangerous proposition that journalists and publishers can be conspirators by virtue of their interaction with confidential sources.

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2. The film suggests Assange persuaded Manning to leak or conspired with him

Film: „In this environment of expanding secrecy, Assange went fishing for secrets to publish. To bait whistleblowers, he published a list of the most wanted leaks.“

Note: Gibney’s choice of words, „Fishing,“ „Bait“, implies solicitation.

Throughout the film, Gibney propagates the idea Assange had been „fishing“ for the leaks or that Manning had been „persuaded“ to leak. This is factually incorrect but also buys into the dangerous proposition that journalists and publishers can be conspirators by virtue of their interaction with confidential sources. The US government is attempting to argue that any news organization that deals with confidential sources can be put into prison for engaging in „conspiracy“.

This is factually incorrect. WikiLeaks makes clear on its website that, like „other media outlets conducting investigative journalism, we accept (but do not solicit) anonymous sources of information“: http://WikiLeaks.org/About.html. The list referred to in the film was in fact compiled by human rights NGOs, activists, lawyers, journalists and historians nominating the censored documents they considered the most important to uncover.

Go to the section of We Steal Secrets – The Annotated Transcript

Source: http://www.economist.com/blogs/demo…

Film: „But in online chats with WikiLeaks, Manning’s thoughts changed – either he decided or he was persuaded – that he should capture more flags; a lot of flags.“

Note: By using the term „or he was persuaded“ the film tries to implicate WikiLeaks in a conspiracy to obtain classified material from Manning. The film makes this suggestion without basis – and it has since been proven to be factually incorrect: Manning makes clear in his pre-trial statement that no one at WikiLeaks pressured him into giving any information and that he made his own decision to send documents.

Source

The film suggests Assange persuaded Manning to leak

Film: „Later, Manning talked to him about the progress of the uploads. In Manning’s buddy list, the address was listed under a familiar name: Julian Assange.“

Note: There is no evidence that Manning was communicating with Assange. Bradley Manning says he was not even sure who he was allegedly talking to at WikiLeaks. The film entirely omits the statement Manning himself presented to court:

Due to the strict adherence of anonymity by the WLO [WikiLeaks], we never exchanged identifying information. However, I believe the individual was likely Mr. Julian Assange [he pronounced it with three syllables], Mr. Daniel Schmidt, or a proxy representative of Mr. Assange and Schmidt.

As the communications transferred from IRC to the Jabber client, I gave ’office’ and later ’pressassociation’ the name of Nathaniel Frank in my address book, after the author of a book I read in 2009.

Go to the section in We Steal Secrets – The Annotated Transcript

Source

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3. The film trivialises the political significance of Manning’s alleged actions

Film: „Just what had happened with Bradley Manning? Was this just a data dump? Or was this the act of a man who had peaked behind the curtain of a superpower and decided that what it was doing was wrong?“

Throughout the film it attempts to ascribe psychological rather than political motives to Bradley Manning’s whistle-blowing, trivialising the political significance of Manning’s actions. The films focuses on his sexuality, his gender dysmorphia and at one point even super-imposes a picture of his face on that of Jean Harlow Manning’s political and principled motivations for disclosing the information are detailed clearly in the statement he made in the court-martial proceedings:

Providence Hearing: Manning’s Statement

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4. The film makes a clear error when it suggests WikiLeaks deceives its donors

Film: „This dinner for free speech was, in fact, a dinner for Julian’s sex offence defence fund. No one knows now whether money going to WikiLeaks is going to Julian or elsewhere.“

Note: The Julian Assange and WikiLeaks Staff Legal Defense Fund and the various means by which WikiLeaks receives donations for its running costs are kept separate.

Donors were given a choice to donate to WikiLeaks or JADF, and this was made explicitly clear. The original ’Dinner For Free Speech’ web page is still available and it clearly indicates where donors can choose to donate to either the Defense Fund or to WikiLeaks: http://web.archive.org/web/20110629…

The JADF is administered and audited by Derek Rothera & Co. The terms of the trust and trustees can be found here: http://www.rothera.com/images/Julia…. More:

This distinction is also made clear on the WikiLeaks donation page: http://shop.WikiLeaks.org/donate

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5. The film misrepresents WikiLeaks publishing history

Film: „Despite that special relationship, Assange desperately fought extradition to Sweden and lost every appeal. His legal battle drained his finances and trapped him at the family farm for over a year. Hoped-for funding didn’t come and WikiLeaks suspended operations. His international organization had blown apart.“

Note: Since December 2010 WikiLeaks has released the GTMO Files, the SpyFiles, the Stratfor emails dubbed the GIFiles, the Syria Files. the Detain and in April 2013 both Cablegate and 1.7 million Kissinger Cables in an easily searchable PlusD Public Library of US Diplomacy. Link: http://WikiLeaks.org/

Go to this section in We Steal Secrets: The Annotated Transcript

Gibney also appears oblivious of WikiLeaks publishing history prior to the major releases in 2010: he collapses four years of publishing history, touching on nearly every country in the world, into „some smaller successes“ — because his documentary does not cover them. In fact, WikiLeaks has been making front pages since 2007. Legal attacks on the organization started immediately. WikiLeaks won a significant battle against the largest private Swiss bank in US federal courts in 2008. That fight was the subject of extensive discussion, including New York Times editorials. There were many significant WikiLeaks releases and conflicts prior to 2010. They can be found here: http://www.WikiLeaks.org/wiki/Main_Page.

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6. The Film Downplays the US Investigation against WikiLeaks

Film: „These two cases [Bradley Manning and Julian Assange] have nothing to do with each other. Julian – he’s not even imprisoned – he has locked himself up to avoid coming to Sweden to answer a few pretty simple questions.“

Film: „The biggest mystery of all was the role of the United States. Over two years after the first leak, no charges had been filed by the US. Assange claimed that the US was biding its time, waiting for him to go to Sweden, but there was no proof.“

Film: „Despite the lack of evidence of any secret plot, Ecuador granted him asylum“

Note: The film minimizes the serious investigation and prosecution of Julian Assange in the US and what would happen to him were he extradited to the U.S. It does so to make the argument that Assange is in the embassy to simply avoid going to Sweden. This is false: he sought asylum based on his concern about being extradited to the US and Ecuador granted asylum on the basis of the evidence Assange presented. The cases of Manning and Assange are clearly linked, as was made explicit in the course of the Manning proceedings with reference being made to the parallel DOJ investigation into Assange and WikiLeaks.

There is no „mystery“ about the role of the US: there is an ongoing grand jury which has been empanelled since September 2010. This was first confirmed by the US Department of Justice November 2010 and re-confirmed on 26 March 2013.

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Sources: Glenn Greenwald/Salon; Alexa O’Brien

The grand jury is, by its nature, secret. It cannot be said that „no charges“ have been filed. The filmmaker certainly does not know that: it is illegal to disclose whether or not an indictment exists. It is a common practice to issue sealed indictments. Charges would not be made public until Assange is in custody. A former high level State Department official said in a once confidential email (Stratfor) that there was such a sealed indictment.

Source: Rolling Stone

It cannot be said that there is „no proof that the U.S was biding its time“. The US ambassador to the UK said this on the BBC in February 2011: the US would wait to see what happened in Sweden. Discussions between US and Sweden reported that US only would extradite after Swedish charges disposed of.

Sources: BBC; The Independent

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7. The film lies about Julian Assange

Film: „I raised this with Julian and he said if an Afghan civilian helps coalition forces he deserves to die.“

Note: Assange has always maintained he never said this and made a formal complaint to the Leveson Inquiry about the veracity of Davies’ evidence. Assange is alleged to have made this remark while discussing the redaction of the Afghan War Diaries with journalists from Der Spiegel and the Guardian during a dinner in London in July 2010.

Nick Davies was not present at that dinner. A journalist at that dinner, John Goetz, has provided a signed witness statement to affirm the remark was not made that: http://wlstorage.net/file/cms/Folde…

WikiLeaks ’ambassador’ Joseph Farrell emailed the OfCom complaint containing the Goetz witness statement to Gibney, his producer and his executive producer on 14 June 2012.

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Film: „Julian urged the New York Times to send a letter to the Pentagon, asking if they want to help with redactions and they refused. And that was 24 hours before the release, you know.“

Note: There was no fixed schedule for release of the held-back 15,000 documents for which WikiLeaks sought Pentagon help with redaction. This was confirmed on August 8, 2010 by Domscheit-Berg himself (who kept giving media interviews worldwide despite his role as a WikiLeaks spokesman being restricted to Germany):“[Daniel Schmitt] rejected allegations that the group’s publication of leaked U.S. government documents was a threat to America’s national security or put lives at risk. „For this reason, we conveyed a request to the White House prior to the publication, asking that the International Security Assistance Force provide us with reviewers,“ Schmitt said. That request remains open. However, the Pentagon has stated that it is not interested in ’harm minimization’ and has not contacted us, directly, or indirectly to discuss this offer.“

Source

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8. The Film misrepresents the Swedish case and Assange’s reasons for asylum

Film: „Was Sweden acting as an agent of the United States?“

The film clearly suggests that Assange has said this to be true. While Assange had been previously warned by of a potential „honey trap“ by Australian intelligence sources and was surprised by the allegations to allege „US dirty tricks“ (see here and here

Film: „Interpol issued a demand for Assange’s arrest for his failure to return to Sweden to answer questions about sex charges.“

There are no charges in Sweden.

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Source

Film: „One week after the arrest warrant was issued, Assange surrendered to police in London.“

Julian Assange voluntarily attended a London police station for arrest by appointment and was immediately imprisoned. He was held without charge, in the highest security unit of Wandsworth prison. After appeals he was eventually released into house arrest and an electronic monitoring device was strapped to his leg. After 552 days he applied for political asylum.

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Source: Supreme Court Agreed Facts, para 30-38: http://www.scribd.com/doc/80912442/… http://www.independent.co.uk/news/u…

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9. The film engages is baseless speculation about Julian Assange’s private life

Film: „The testimony of the women raised another issue: did he refuse to use a condom because he wanted to make the women pregnant?“

Film: „There may be some sort of primary impulse in him to want to reproduce, to want to have some sort of bedrock in his life. You know, this is the ultimate digital man and actually you can’t just live in a digital world.“

This is baseless speculation. To make the point, the film cites Iain Overton, who does not know Assange other than in a professional capacity and has no direct personal knowledge of the facts in Sweden or of Assange’s family situation. The film cites the women’s testimony to say Assange had refused to wear a condom.

This is not supported by the facts recounted in the testimony: Assange complied with each stated request to use a condom. AA’s testimony makes clear that Assange put on a condom when she verbally asked him to. Instead, her testimony alleges that the condom was broken during intercourse and she alleges that Assange broke it deliberately. This is a matter of factual dispute which will be contested at any trial. Assange is legally prevented from making comment. In the case of SW, her testimony states that Assange had complied with her earlier requests to use a condom but no condom was used in their final interaction, at which time she did not repeat her request to Assange or complain about its use or non-use.

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10. The film makes important omissions in relation to the Swedish case

Film: „An unknown source leaked the police report to the press. It included the testimony of Assange, the two women and, surprisingly, a picture of a torn condom.“

While the film refers to a picture of the „torn condom“ from the leaked police file, it fails to mention that forensic analysis provided with that picture found there was no chromosomal DNA on that condom.

See, for example: http://www.smh.com.au/world/no-assa…

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Film: „There was an enormous amount of hype and misinformation and bullshit that came out of Julian Assange’s supporters, and the more that people realise that they were lied to by Julian, the less moral and political authority he has. He’s supposed to be about the truth.“

This is false. Assange has not lied to his supporters – or anyone else – about this case. No explanation or evidence is given to support this claim. Furthermore, Nick Davies – from whom this quote is taken – has no direct knowledge of the facts in the Sweden case. Nor does the film mention that Davies’ written accounts of the case have been heavily disputed or that he is a partisan adversary of WikiLeaks.

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Film: „Talk about why we’re altering your appearance and filming you in this way?“

Film: „You’ve been very careful not to say anything, why?“ „Because this is a legal case and not a public debate.“

Film: An organiser for a WikiLeaks seminar in Stockholm, Anna invited Julian to stay in her apartment while she was out of town, then she decided to come back early. The following day at the seminar Julian was approached by another WikiLeaks volunteer, her name was Sofia.

Note: A commonplace falsehood is that the two Swedish women were WikiLeaks volunteers, repeated here carelessly by Alex Gibney. Neither individual had anything to do with WikiLeaks. Anna helped organise the seminar on behalf of the Social Democrats.

Anna made a very important public announcement after this interview. On 22 April 2013 she tweeted that she had „not been raped“. The other women, Sofia, has stated that she also had not been raped and that the police had „railroaded“ her and „made up the charges (sic)“.

Anna has not spoken directly to the press directly since 21 August 2010 (the day after the police complaint). Her counsel, the politician/lawyer Claes Borgström, however, appeared continuously in Swedish and international media to push his position on the preliminary investigation against Julian Assange. His media appearances were especially intense in the month leading up to the national elections for which he ran (19 September 2010).

Borgström has billed 80 hours for Assange-related media appearances, although he estimated that the amount was greater. This led to a civil rights group filing a complaint against Borgström to the Bar Association’s discipline commission in June 2012.

Go to this section in We Steal Secrets – The Annotated Transcript here here and here

Alex Gibney falsely implies that it is Julian Assange’s fault that the identities of the two women became known. Anna’s name became public after the Swedish police leaked her name by mistake when redacted copies of the police report were obtained by the press under Sweden’s Freedom of Information laws. Anna’s name was not removed from the document header (an error by the Swedish authorities). Swedish police unlawfully released Assange’s name to the Swedish right-wing tabloid Expressen, which is what made the story public in the first place. The New York Times was the first to publish Anna’s name when it republished her previously anonymous interview from August 21, 2010.

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Source: Aftonbladet Borgström invoice

USA: Obama will sexuelle Übergriffe in US-Army ahnden

Nora Drenalin 17.05.2013

In der US-Armee ist die Zahl sexueller Übergriffe wie Vergewaltigungen und Belästigungen 2012 erneut gestiegen: Um 37 Prozent auf über 26.000 Fälle. US-Präsident Obama fordert eine härtere Bestrafung, denn die Übergriffe seien eine Gefahr für die nationale Sicherheit. Staatsanwälte sollen jetzt statt der Truppenkommandanten über die Einleitung eines Strafverfahrens entscheiden. Mehrere militärische Sex-Skandale hatten Obamas angeschlagenes Ansehen zuletzt beschädigt.
 
In der US-Armee soll die Zahl sexueller Übergriffe wie Vergewaltigungen und Belästigungen im vorigen Jahr um 37 Prozent auf über 26.000 Fälle gestiegen sein. Präsident Barack Obama fordert daher eine härtere Bestrafung dieser Vergehen, denn die Übergriffe seien auch eine Gefahr für die nationale Sicherheit. Mehrere Skandale hatten Obamas Ansehen zuletzt beschädigt. Das Vertrauen zwischen den Angehörigen der Streitkräfte sei deren größte Stärke, aber sexuelle Übergriffe würden dieses Vertrauen untergraben, bekundete Obama gestern nach einem Treffen mit Militärvertretern im Weißen Haus: „Daher sind sie nicht nur ein Verbrechen, sind nicht nur beschämend und skandalös, sondern sie machen unsere Armee weniger effizient. Kurzum, sie sind gefährlich für unsere nationale Sicherheit.“
Obama will jetzt alle Ideen zur Lösung des Problems prüfen, US- Verteidigungsminister Chuck Hagel soll dazu wöchentliche Sitzungen organisieren. Als erstes sollen jetzt Staatsanwälte  darüber entscheiden, ob solche Fälle der Justiz übergeben werden -und nicht mehr die Kommandeure von Opfer und Täter der Sexualstraftat. Obama drohte: „Wir werden erst Ruhe geben, wenn diese Geißel in den größten Streitkräften der Welt eliminiert ist.“
MSA: Military Sexual Assault
Vergewaltigung im Militärdienst wird in den USA zum Thema -aber erst jetzt, wo immer mehr Frauen betroffen sind. Im aktiven Dienst der US-Truppen nimmt das weibliche Personal inzwischen etwa 14,5 Prozent ein: Es sind bereits 207.308 Frauen unter mehr als 1,4 Millionen Angestellten der US-Streitkräfte so zitierte die Huffington Post das Department of Defense. Eine von drei militärisch tätigen Frauen hat sexuelle Gewalt erlebt, im zivilen Leben ist es nur eine von sechs Frauen. Soldatinnen geben zehnmal häufiger an, vergewaltigt worden zu sein als Soldaten -die Dunkelziffer dürfte hoch sein. Der sexuelle Übergriff seitens eines anderen Armeeangehörigen heißt im Militärjargon “military sexual assault” (MSA).
Zwischen Oktober 2010 und September 2011 sollen 3.192 solcher gewaltsamer sexueller Übergriffe gemeldet worden sein. die Dunkelziffer werde auf 19.000 geschätzt, denn die Abteilung “Sexual Assault Prevention and Response Office” des US-Verteidigungsministeriums geht davon aus, dass nur 14 Prozent der Übergriffe gemeldet werden. Die meisten Opfer sind jüngere Frauen und die Täter kommen zumeist aus der Armee, häufig sind es ältere Vorgesetzte. Doch auch Männer werden Opfer sexueller Übergriffe (mehr Hintergrund).