Am 7.7. wurden in Dallas fünf Polizisten vom mysteriösen schwarzen Einzeltäter Micah Johnson erschossen. Angebliche Motive: „Hass gegen Weiße“, „Sympathien“ für afronationalistische Ideen und schwarze Extremistengruppen. Die Polizei tötete den ominösen Täter mit einer ferngesteuerten Bombe (schon das ein seltsames Unikum), daher kennt man seine Motive nur aus dubiosen Texten, die er (?) hinterlassen haben soll. Merkwürdige Attentäter bei politischen Morden (vgl. Lee Harvey Oswald) haben in US-Polizeigewahrsam eine noch kürzere Lebenserwartung als farbige Verdächtige. Eine Roboter-gesteuerte Bombe wie in Dallas ist dabei neu.
Hätten die Geheimdienste der USA ein Szenario vorgelegt, die BLACK LIVES MATTER-Bewegung durch fingierte politische Morde zu diskreditieren -genau so hätte es wohl ausgesehen. Jetzt regt sich Protest gegen die „Entschuldigung“ von Hunderten Polizei-Morden durch wenige Polizisten-Morde (wie schon einmal 2014 geschehen, Ferguson brennt, vgl. 2015 Baltimore -Nationalgarde marschiert).
Monica Moorehead und Lilly Lamont, Kandidaten der Workers World Party 2016
„DEFEND BLACK LIVES MATTER: End the police war on Black & Brown people“
Die Zeit ist gekommen eine weitere Perspektive im Kampf gegen die weiße Vorherrschaft in den USA zu eröffnen. Was am 7. Juli in Dallas passierte (die Schüsse auf weiße Polizisten) wird die herrschende Klasse, Politiker, Mainstream-Medien und Polizei mit mehr propagandistischen Waffen versorgen als nötig, um unseren Kampf gegen rassistischen Polizeiterror zu dämonisieren.
Der Herbst 2014 war ein Höhepunkt für die BLACK LIVES MATTER Bewegung (frei übersetzt: „Schwarze Leben sind auch etwas wert“). Tausende von Demonstranten blockierten in den USA Autobahnen, Brücken und Shopping-Malls wegen der Polizei-Morde an Eric Garner, Michael Brown und Tamir Rice.
Aber nachdem im Dezember 2014 zwei New Yorker Polizisten erschossen wurden, wurde der Druck auf die Bewegung war so massive, dass viele Aktivisten ihre Proteste abrechen mussten. Es dauerte Monate, die BLACK LIVES MATTER Bewegung wieder zu organisieren, gegen den politischen Druck und die Propaganda der US-Herschaftseliten.
Bislang hat in ihrem propagandistischen Missbrauch der Dallas-Shootings (auf Polizisten) das politische Establishment nicht geschafft, die BLACK LIVES MATTER Bewegung erneut zu zerstören. Nicht, dass sie nicht versucht hätten. Die pro-Cop Talking Heads haben in allen Medien versucht, die BLACK LIVES MATTER Bewegung für die in Dallas getöteten Polizisten verantwortlich zu machen und zu dämonisieren.
Jeder Politiker, der ein Mikrofon finden konnte, bekundete eifrig seine Solidarität mit der Polizei, alle rufen zur Unterstützung der Polizei auf und ermahnen unsere Bewegung, ihre angebliche „Anti-Cop Rhetorik“ zu beenden. Von dieser Propaganda wird es in den kommenden Tagen und Wochen viel, viel mehr geben. Vor allem wenn Präsident Obama heute in Dallas eine Gedenkansprache für die ermordeten Polizisten hält. (Anmerkung JasRev: Ähnliche Propaganda-Ausschlachtung findet sich in deutscher Mainstream-Presse wie SZ, ZEIT, BILD, Spiegel).
Aber am Tag nach den Dallas-Shootings waren die Straßen von Atlanta, New York, San Francisco, St. Paul, Baton Rouge und vielen anderen Städten in den USA und sogar auf der ganzen Welt mit Tausenden von Demonstranten gefüllt: Sie forderten weiterhin Gerechtigkeit für Alton Sterling und Philando Kastilien, die beiden schwarzen Männer, die letzte Woche vorlaufenden Kameras von Zeugen durch die Polizei ermordet wurden.
Seit den Polizei-Morden an Sterling und Kastilien sind über ein Dutzend weitere farbige Menschen, darunter fünf Latinos, von der Polizei ermordet worden. Diese Morde haben in den USA und ihren etablierten Mainstream-Medien wenig bis gar keine Aufmerksamkeit gefunden, nur dank Twitter konnten die Polizei-Mord-Videos verbreitet werden.
“No, this time we are not going to allow Dallas to be used as an excuse to blame us and stop us.” (Diesmal werden wir schon wieder nicht zulassen, dass sie uns beschuldigen und damit unseren Protest stoppen!)
Vgl. Baltimor 2015: Freddie Gray (25) starb „in Polizeigewahrsam“ an schwersten Verletzungen, die er „sich dort zugezogen hatte“ (so der tendenziöse Kommentar der ARD-Tagesschau dazu). Ist er in seiner Zelle gestolpert? Tausende US-Bürger glauben solche Medienlügen nicht mehr und protestieren gegen die Polizisten, die Freddie Gray bei seiner Festnahme am 12. April brutal die Halswirbel verletzt hatten. Es waren schwerste Läsionen, an denen er offenbar eine Woche später starb, ohne medizinische Behandlung erhalten zu haben. Anfangs friedliche Proteste sind gestern in brutale Gewalt umgeschlagen. Als Reaktion verhängte man eine nächtliche Ausgangssperre, der zuständige Gouverneur rief die Nationalgarde. Verbrechen werden durch soziales Unrecht provoziert, Gewalt medial geschürt -Kriegsrecht, Polizeistaat und totale Überwachung werden so gerechtfertigt. Gebäude gingen in der Nacht zum Dienstag in Flammen auf, Geschäfte wurden geplündert, Polizisten mit Steinen angegriffen. mehr…
Vgl. Ferguson 2014: Jury erhebt keine Anklage gegen den Polizisten, den unbewaffneten schwarzen Jugendlichen Michael Brown (18) erschoss. Demonstrationen eskalierten in der Nacht, die Polizei trieb Protestierende mit Rauchbomben und Tränengas auseinander, Polizeiwagen und Gebäude gingen daraufhin in Flammen auf, Supermärkte wurden von der Bevölkerung geplündert. Ein Desaster für Obama, den ersten schwarzen US-Präsidenten, dem jetzt die schwarzen Wähler davon laufen.