Putschversuch in Venezuela?

 VenezuelaFlagge.svgGalindo Gaznate 24.02.2014

Eskalierende Studentenproteste in Venezuela“ melden Westmedien. Doch die Realität sieht anders aus. Professionelle Gewalttäter terrorisieren das Land unter einem Medien-Propagandaschirm aus dem Westen. CNN wurde von der Regierung in Caracas scharf dafür kritisiert, Venezuela mit Lügenpropaganda zur Gewalt aufzuhetzen. Bilder von Polizeigewalt aus Ägypten wurden als Untaten der Polizei Venezuelas präsentiert. Heckenschützen unbekannter Herkunft schießen aus dem Hinterhalt auf alle Konfliktparteien, um die Anhänger Präsident Maduros, die rechte Opposition und auch die Sicherheitskräfte zu Hass und Gewalt aufzupeitschen.

Nach einer Demonstration von oppositionellen Studenten am 12. Februar erlebt Venezuela seit mehreren Wochen Proteste und gewalttätige Ausschreitungen von rechtsorientierten Regierungsgegnern. Dabei zielen die Aktionen offenbar auf einen Putsch (bzw. „Regime Change“, wie die Politfunktionäre der Westoligarchen heute sagen) gegen die gerade erst demokratisch gewählte Regierung Maduros: Demonstranten hatten den Sitz der Generalstaatsanwaltschaft angegriffen und mehrere Polizeiwagen in Brand gesetzt, wobei zwei Oppositionelle und ein Regierungsanhänger erschossen wurden. Seitdem werden in verschiedenen Landesteilen immer wieder Straßen blockiert und es kommt zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit Polizei und Nationalgarde.

Am Mittwoch kam es großen Städten Venezuelas –wie Maracaibo, Valencia, Barquisimeto, San Cristóbal und Puerto Ordaz– zu weiteren Demonstrationen gegen die Regierung. Auch von Straßenblockaden und gewaltsamen Übergriffen wird berichtet. So wurden in Valencia Protestierende von Unbekannten beschossen und acht Menschen zum Teil schwer verletzt. Der örtliche Sitz der Regierungspartei PSUV wurde angegriffen. Dabei erlitt ein PSUV-Mitglied eine Schussverletzung.

Zuletzt wurde am Wochenende gemeldet, im Zusammenhang mit den Unruhen wären inzwischen zehn Menschen aus beiden politischen Lagern getötet und 140 verletzt worden. Gegen 80 Personen werde ermittelt. In den meisten Todesfällen sind die Täter unbekannt. Nach Angaben des Innenministers wurde eine Anhängerin der Opposition in Valencia „aus den eigenen Reihen“ erschossen. In Barquisimeto wurde ein Mann aus einem Gebäude heraus erschossen, als er eine Straßenblockade wegräumte. Studentenproteste sehen anders aus.

Angehörige des Inlandsgeheimdienstes Sebin stehen im Verdacht, für zwei Tote vom 12. Februar verantwortlich zu sein. Videos und Fotos zeigen sie, während sie Schüsse in Richtung von Demonstranten abfeuern. Wer in die Vorgänge verwickelt sei, werde ins Gefängnis gehen, sagte Präsident Maduro in Bezug auf die Vorfälle. Die Agenten hätten den „direkten Befehl“ des Sebin-Direktors missachtet, „nicht auf die Straße zu gehen“ und seien wegen der gegen sie laufenden Untersuchung inhaftiert. Als Reaktion auf die Ereignisse hat Präsident Maduro den Leiter des Inlandsgeheimdienstes, General Manuel Gregorio Bernal Martínez, entlassen. Der Dienst Sebin steht unter besonderem Unterwanderungs-Druck seitens der CIA, die in der aktuellen Rollback-Politik Washingtons gegen sozial oder sozialistisch orientierte Regierungen Lateinamerikas agiert.

Angesichts anhaltender Straßenblockaden hat die Regierung am Donnerstag angekündigt, zur Unterstützung ein Fallschirmjäger-Bataillon nach Táchira an die Grenze zu Kolumbien zu verlegen, so amerika21. Zuvor hatte Präsident Maduro in Erwägung gezogen, in dem Bundesstaat den Ausnahmezustand zu verhängen. Innenminister Miguel Rodríguez Torres begründete den Schritt mit Aktivitäten kolumbianischer Paramilitärs in der Region. Das Bataillon werde jedoch nicht in San Cristóbal, der Hauptstadt des Bundesstaates eingesetzt, sondern zur Kontrolle von Landstraßen. In Kolumbien sind die USA sehr engagiert, angeblich wegen des „Krieges gegen die Drogen“. Ein verdecktes Programm dafür wurde nicht vom Kongress gebilligt, sondern von Bush autorisiert und wird heute von Obama fortgesetzt. Die Geheimdienste lieferten den kolumbianischen Streitkräften seit 2006 Echtzeit-Informationen, um -wie in Afghanistan und Irak- Angehörige oppositioneller Gruppen zu verfolgen und zu töten, so telepolis.

Propaganda-Schlacht gegen Maduros Sozialismus

In Venezuela liefern sich vor allem westorientierte private Medienkonzerne und staatliche Medien einen Kampf um die Deutungshoheit über die Proteste. Zunehmend spielen dabei auch digitale Netzwerke wie Facebook und Twitter eine wichtige Rolle. In Ermangelung „ausreichend“ schlimmer Bilder aus Venezuela, haben bezüglich der jüngsten Proteste platte Manipulationen diese US-dominierten Netzmedien überschwemmt. Dabei wurden Gewalt-Bilder verleumderisch umdeklariert, um angebliche Verbrechen der Regierung Maduros anzuklagen. Amerika21 dokumentierte eine Auswahl dieser Bilder aus verschiedenen Blogs.

Die Brutalität der Polizei Venezuelas sollte z.B. das folgende Bild anprangern. Allerdings handelt es sich um ein berüchtigtes Bild aus Ägypten, den deutschen Tagesschau-Konsumenten ebenso wohlbekannt wie den Lesern des Guardian.

Die Brutalität der Polizei soll dieses Bild zeigen - und tut es auch. Allerdings handelt es sich um ein berüchtigtes Bild aus

Dasselbe Bild war schon im April 2013 missbraucht worden. Nach den gewaltsamen Protesten bei der Präsidentschaftswahl in Venezuela veröffentlichte die Journalistin Ludmila Vinogradof das Bild im Blog der rechtsradikalen spanischen Tageszeitung ABC –als angebliches Verbrechen der venezolanische Regierung. Auch die noch immer dem faschistischen Diktator Franco nachweinenden Propagandisten von ABC wollten offenbar mit brutaler Hetze zur Gewalt gegen eine sozialistische Regierung aufstacheln.

Dasselbe Bild war schon im April 2013 benutzt worden. Nach den gewaltsamen Protesten nach der Präsidentschaftswahl in Venezuela

Weitere durch falsche Angaben missbrauchte Propaganda-Bilder, die aus allen möglichen gewaltsamen Konflikten vom Baskenland über Ungarn bis Singapur stammen, dokumentiert Amerika21. Oft werden von Faschisten und totalitär-neoliberalen Regimen misshandelte Sozialisten dabei auf perfide Weise als Opfer von Gewalt sozialistischer Regierungen aus Venezuela oder Bolivien hingestellt. Leider scheint solche platte Manipulation bei vielen Menschen zu wirken.

Sogar vor Folter-Behauptungen schreckten die rechten Oppositionellen dabei nicht zurück: Vertreter rechtsgerichteter Studenten hatten am Sitz der Organisation Amerikanischer Staaten in Caracas eine Petition übergeben, in der sie schwere Vorwürfe gegen die Regierung erhoben, es habe „barbarischste Folterungen gegen unsere Jugendlichen“ gegeben. Alfredo Romero, Leiter der Menschenrechtsgruppe für Strafvollzug „Foro Penal“, hatte öffentlich erklärt, dass ein festgenommener Student in Valencia einen Schädelbruch erlitten habe und ein weiterer verletzt worden sei. Bei der zur Gewalt aufgeputschten Stimmung mag dies so passiert sein, doch kann man dabei von Folter reden? Was Folter ist, sollten wir aus den US-Geheimgefängnissen oder den US-Folter-Lagern Guantanamo und Abu Ghraib wissen.

Studenten, die bei den Ausschreitungen in Valencia im Bundesstaat Carabobo in der vergangenen Woche inhaftiert wurden, hatten jedoch in Gesprächen mit Funktionären der Ombudsstelle (Defensoría del Pubelo) nicht über Folterungen berichtet. Dies sagte nach Informationen der größten venezolanischen Tageszeitung Últimas Noticias einer der Mitarbeiter der Institution. Der zuständige Ombudsmann für Carabobo, Teodardo Zamora, habe seine Vorgesetzten in Caracas informiert, dass er keine Berichte über gefolterte Personen erhalten habe. Nach Auskunft der Rechtsanwältin der regierungskritischen Menschenrechtsorganisation Provea, Jésica Duján, sind bei dieser keine Beschwerden über Folter von Personen eingegangen, die bei den Protesten seit drei Wochen inhaftiert wurden. Der Leiter von Provea, Marino Alvaradao, hatte dies bestätigt. Auf telefonische Nachfrage von Últimas Noticias sagte ein Vertreter des Zentrums für Menschenrechte der Katholischen Universität Andres Bello (Ucab) – die als Hochburg der Studentenproteste gilt – auch dem Zentrum lägen keine Informationen über gefolterte Gefangene vor, so Amerika21.

USA streben nach neuer Dominanz in Lateinamerika

Wer hinter den Putsch-Aktionen gegen Maduro steckt, ist nicht schwer zu erraten. Angesichts des politischen und militärischen Einflussverlustes der USA in der Region mehreren sich die Anzeichen für eine versteckte Re-Militarisierung. Rüstungsexperten verweisen laut telepolis auf Pläne, militärische Drohnen in Lateinamerika und der Karibik einzusetzen.

Doch nicht nur der Einsatz unbemannter Flugkörper ist Teil einer Remilitarisierungspolitik der USA in Lateinamerika. In den Ölregionen der arabischen Welt waren die Drohnen neben geheimen Todesschwadronen der JSOC (Joint Special Operation Command), die Cheney für G.W. Bush aufgebaut hatte, Hauptwaffe gegen „den Terror“. Meist trafen die völkerrechtswidrigen Angriffe der JSOC-Killertruppen jedoch unbeteiligte Zivilisten, genau wie die von der CIA infiltrierten und finanzierten lokalen Militanten.

Die venezolanische Regierung musste schon drei US-Amerikaner zu „unerwünschten Personen“ erklären und des Landes verweisen: Brent Mary McCusker und Elsen Gordon vom US-Konsulat sowie Clark Cristopher Lee, der zweite Sekretär bei der US-Botschaft in Caracas, mussten Venezuela innerhalb von 48 Stunden verlassen. Die Behörden werfen ihnen vor, seit Jahren mit gewaltbereiten oppositionellen Studentenkreisen zusammengearbeitet und ihre Finanzierung organisiert zu haben. Belegt sei dies auch durch Dokumente, die Wikileaks publiziert habe. Ihre Aktivitäten seien außerdem vom Geheimdienst beobachtet worden.

Auf einer Pressekonferenz hob Maduros Außenminister die große internationale Unterstützung für seine Regierung hervor, die in Stellungnahmen von Regierungen von 20 Ländern sowie 156 sozialen Bewegungen und politischen Parteien aus aller Welt geäußert wurden. Auch die Regionalbündnisse Mercosur (Gemeinsamer Markt des Südens), Unasur (Union südamerikanischer Staaten) und ALBA (Bolivarische Allianz) hätten ihre Unterstützung für die Regierung von Präsident Nicolás Maduro erklärt und die Versuche verurteilt, diese mit Gewalt zu stürzen. Caracas bedankte sich „für die Zeichen der Solidarität.“Die Regierung Venezuelas akzeptiere weder eine derartige Einmischung in innere Angelegenheiten noch Drohungen oder Bedingungen seitens der USA“, warnte Außenminister Elías Jaua laut amerika21.

Doch Venezuela steht nicht allein. Argentinien, Bolivien, Ecuador, Kuba und Nicaragua schlossen sich der Solidarität mit Maduro an, so amerika21. Die CIA wird sich dadurch leider nicht bremsen lassen, im Dienste Washingtons den Neoliberalismus (auch totalitäre Finanzdiktatur genannt) sowie den „American Way of Life“ zu verbreiten und nebenher die Reichtümer der Welt für die West-Oligarchen der „Global Player“-Konzerne zu sichern.

Venezuela nach den Kommunalwahlen: Sozialisten halten stand

Galindo Gaznate Flagge Venezuelas

Wichtiger Stimmungstest für den Sozialisten Maduro: Das erste Kräftemessen seit der Präsidentschaftswahl. Die rechte Opposition unter Capriles will den Sieg der Sozialisten bis heute nicht anerkennen. Rechte Terroristen versuchen Venezuela zu destabilisieren, mit mutmaßlicher Finanzierung durch die CIA. Rechtspopulist Capriles hetzt weiter und droht mit Gewalt. Der sozialistische Staatschef Maduro zeigt sich dagegen zur Weihnachtszeit versöhnlich.

Am 8.Dezember hatte Venezuela erneut nur unter starken Sicherheitsvorkehrungen in den Regionen Bürgermeister und Stadtverordnete wählen können. Bereits bei den Wahlen 2012, die Chavez noch glanzvoll bestätigten, kam es  zu Gewalttaten von rechten Gruppen, die in unseren Mainstream-Medien aber tendenziös verzerrt dargestellt wurden. Die USA taten alles, um die verhasste Regierung durch Sozialisten zu stürzen. Es erboste Washington ungemein, dass Sozialisten in demokratischen Wahlen an die Macht kamen, noch dazu im wichtigen Erdöl-Staat Venezuela.Schlimm auch die Verbrüderung mit dem Erzfeind der USA, Kuba: Madura besucht derzeit schon wieder Fidel Castro ohne Erlaubnis von Washington. Die unbeugsamen Lateinamerikaner bildeten die Bolivarianische Allianz für die Völker unseres Amerika. Dieser Handelsvertrag der Völker ist ein wirtschaftliches und politisches Bündnis von derzeit neun Staaten Lateinamerikas und der Karibik und soll langfristig eine Alternative zur von den USA geplanten gesamtamerikanischen Freihandelszone ALCA aufbauen.

Nach dem Tod von Chavez gab es dann kein Halten mehr: Aus der US-Administration kamen hämische Töne, man sei froh, den Staatschef von Venezuela los zu sein, Obama war nur wenig diplomatischer. Die westlichen Börsen von Nasdaq bis Dax frohlockten: Öl- und Machthunger trieben die Werte hoch. Auch der aufgekommene Verdacht, die Krebserkrankung des Staatschefs sei nicht zufällig entstanden, wurde natürlich in den deutschen Mainstream-Medien totgeschwiegen.

Venezuela: Sozialisten immer noch vorn

https://i0.wp.com/d1.stern.de/bilder/stern_5/politik/2013/KW10/nicolas_maduro_fitwidth_420.jpg

Maduro

Maduro hatte die Präsidentschaftswahl im April 2013 nur knapp mit eineinhalb Prozentpunkten vor dem Oppositionspolitiker Henrique Capriles Radonski gewonnen, der das Ergebnis bis heute nicht anerkennen will. Dies scheint eine neue Taktik der CIA zu sein: Ihre Marionetten überall auf der Welt haben die Maske des angeblichen „Kampfes für Demokratie“ fallen lassen und kümmern sich einen Dreck um den Willen der Mehrheit eines Volkes (ob in Venezuela, der Ukraine oder Thailand). Sie rufen ungerührt zum Sturz der demokratisch gewählten Regierungen auf, zum Nutzen einer reichen Oberschicht, fordern sofern opportun Neuwahlen (Ukraine) oder steuern gleich auf eine Militärdiktatur zu (Thailand).

Die rechtspopulistische Opposition Venezuelas wollte am Sonntag die Mehrheit der regierenden PSUV zu brechen, was ihr nicht gelang. Der Abstand zwischen dem Opposition und Regierung fiel sogar wesentlich deutlicher aus als noch im April. Laut Angaben des Nationalen Wahlbüros errangen die Sozialisten knapp fünfzig Prozent der Stimmen, während das Oppositionsbündnis Mesa de la Unidad Democrática (MUD) von Capriles nur noch 43 Prozent der Wählerstimmen bekam.

Demnach stellt die PSUV in ca. 196 von insgesamt 335 Gemeinden den Bürgermeister, die MUD gewann nur ca. 53 Rathäuser. Anders als noch nach der Wiederwahl von Hugo Chávez im Oktober 2012 blieben Jubelfeiern des Regierungslagers trotz des deutlichen Vorsprungs nach der Kommunalwahl allerdings aus: Die beiden größten Städte des Landes, Caracas und Maracaibo, bleiben in der Hand der Rechtspopulisten. Die in den Großstädten konzentrierte, wohlfinanzierte Propaganda-Maschine der Capriles-Leute brachte viele Menschen zum Zweifeln an Maduro. In vier der fünf größten Städte des Landes unterlagen die Sozialisten den Kandidaten der Rechtspopulisten, so Hintergrund.

Ökonomischer Kleinkrieg gegen das Volk

Die Opposition setzt vor allem auf die wachsende Unzufriedenheit der Bevölkerung mit einer schlechten Wirtschaftslage: Die Inflation liegt bei vierzig bis fünfzig Prozent, immer wieder kommt es zu Engpässen bei Grundnahrungsmitteln und damit verbundenen Hamsterkäufen sowie zu Stromausfällen. Der Grund: Unternehmer, die der Opposition nahestehen, sorgen durch das Horten oder Aufkaufen von Waren für Engpässe. Mittels Preisspekulation heizen sie die Inflation an und nutzen jede Schwachstelle, die sich bei einer sozial orientierten Wirtschaft zwangsläufig ergibt.

Es ist die alte Taktik gegen sozialistische Staaten, die die CIA schon in den 1980er-Jahren gegen das gerade vom blutrünstigen Diktator Somoza befreite Nicaragua anwandte: Damals hatte im Sozialismus der Sandinistas endlich jedermann Zugang zu Wasser erhalten. Keiner musste mehr dursten oder aus dreckigen Pfützen trinken, Mütter konnten endlich ihre Kinder baden und Krankheiten gingen zurück. Da warf die CIA Flugblätter über dem Land ab, alle Anhänger des Diktators sollten einfach die Wasserhähne öffnen, um das nun kostenlose, aber kostbare Nass sinnlos zu vergeuden. So geschah es mit allen Gütern, die Sozialisten dem Volk billig oder gratis zur Verfügung stellen wollten. Dazu kommt, dass sozialistische Ökonomien sich sehr viel leichter sabotieren lassen als kapitalistische, wo jeder angstvoll sein Privateigentum hüten muss. Es ist eben einfacher, den Stadtpark anzuzünden, als den umzäunten und schwer bewachten Privatgarten einer Millionärsvilla.

Präsident Maduro spricht von einem „ökonomischen Krieg“, den Capriles‘ Opposition gegen das Land und seine Regierung führt. Auch in mehreren großflächigen Stromausfällen, die unter anderem die Hauptstadt Caracas erfassten und für stundenlanges Chaos sorgten, sehen die regierenden Sozialisten Akte der Sabotage. Erst vor einer Woche sorgte ein „seltsamer Stromausfall“, so Energieminister Jesse Chacón, für stundenlange Unterbrechungen der Energieversorgung. Laut Chacón waren sabotierte Stromleitungen in einem Schlüsselbereich des Verteilernetzes die Ursache. Präsident Maduro sprach bereits im September von einem „elektrischen Putsch“ seitens der extremen Rechten und ihrer rechtspopulistischen Spießgesellen. Niemand bezweifelt ernsthaft, dass dahinter ökonomische Interessen der USA stecken.

Um den spekulationsbedingten Preissteigerungen und Versorgungs-Engpässen Einhalt gebieten zu können, wurde Maduro vergangenen Monat mit knapper Billigung des Parlaments für ein Jahr mit Sondervollmachten ausgestattet. Diese gestatten es ihm, Dekrete mit Gesetzeskraft ohne Parlamentsbeteiligung zu erlassen, zuerst wurden die Preise für bestimmte Warengruppen festgesetzt. Hortende Händler bzw. Spekulanten, die für Wucherpreise verkaufen wollen, machen sich strafbar. Auf Basis des erlassenen Dekretes besetzten Maduros Soldaten die Elektronikkette „Daka“ und ordneten den Verkauf der Güter zu „gerechten Preisen“ an. Tausende Venezolaner machten von dem Angebot Gebrauch. Die Kritik der Rechtspopulisten: Die PSUV wolle sich damit Zustimmung bei den Wählern erkaufen. Dieser Vorwurf des angeblichen „Linkspopulismus“ wird stets und ständig erhoben, sobald eine Regierung Maßnahmen einleitet, die nicht den Profitinteressen der reiche Minderheit dienen (siehe Thailand).

Die CIA-Terroristen werden ungeduldig

Neben der von oppositionellen Kräften verursachten Wirtschaftsmisere bereitet der linken Regierung vor allem der Terrorismus Kopfzerbrechen. Es geht um diejenige Oppositions-Fraktion, die auf einen gewaltsamen Umsturz setzt und über beste Kontakte in die USA verfügt. Bereits seit dem Wahlsieg von Hugo Chavez 1998 bastelte die extreme Rechte an terroristischen Umsturzszenarien. Dazu zählen einer missglückter Militärputsch im April 2002 und der Ölstreik im Dezember desselben Jahres. Zudem wurden diverse in ihren Reihen geschmiedete Attentatspläne vereitelt. So etwa die „Operation Daktari“ im Jahr 2004, bei der vierhundert Paramilitärs aus Kolumbien nach Venezuela eingeschleust werden sollten, um Mordanschläge auf sozialistische Repräsentanten des Staates durchzuführen. Bei den Wahlen 2012, die Chavez noch glanzvoll bestätigten, kam es ebenfalls zu Terrorakten von rechten Gruppen.

Im August dieses Jahres sprach Venezuelas Innenminister Miguel Rodríguez Torres von „umfangreichen Beweisen“, dass schon kurz nach dessen Amtsantritt ein Attentat auf den Sozialisten Maduro geplant war. Traditionell schreckt weder der CIA noch das als verlängerter Arm Washingtons agierende rechte Lager Venezuelas vor der Anwendung von terroristischer Gewalt zurück. Auch der derzeitige Oppositionsführer Henrique Capriles hat seinerzeit seinen geringen Respekt vor den demokratischen Entscheidungen der Bevölkerung unter Beweis gestellt: Während des Putschs 2002 soll er persönlich an der Entführung des Innen- und Justizministers Ramon Rodriguez Chacin und der Plünderung seines Hauses beteiligt gewesen sein. Capriles knappe Niederlage bei der Präsidentschaftswahl im April dieses Jahres gab ihm die Gelegenheit, unter der Behauptung eines Wahlbetrugs die Spannung im Land zu schüren.

Der Rechtspopulist Capriles arbeitet seit jeher eng mit der US-Botschaft zusammen, sein Wahlkampf wurde stets mit Millionenbeträgen von Pseudo-NGOs finanziert, die der US-Regierung bzw. dem CIA nahe stehen. Noch vor der Kommunalwahl erklärte Capriles, „wenn die Regierung am 8. Dezember gewinnt, wird sich das Chaos, das wir erleben, noch verschärfen“, was aus diesem berufenen Munde eher nach einer Drohung klingt. Ob seine bürgerlichen Spekulanten-Freunde mit dicken Dollar-Spenden aus Washington oder die CIA-gesteuerten Terroristen im Umfeld seiner rechtspopulistischen Bewegung das Chaos jetzt voran bringen wollen (wie durch feige Anschläge auf Gesundheitszentren), ließ Capriles offen. Maduro zeigte sich dagegen versöhnlich und bat zur sozialistischen Weihnachtszeit Politiker der Opposition zu freundschaftlichen Verhandlungen.