Advent, Advent, Europa brennt: ARD Ukraine-Propaganda

Daniela Lobmueh und Gilbert Perry medienluegen-ia

Hamburg. Warum tritt die ARD-Gesichtsschönheit des Tages dort nicht endlich ehrlich auf –also mit Stahlhelm auf dem Kopf vor gekreuzten NATO- und US-Flaggen? Die Totschweige-Tante Tagesschau quittierte den sensationellen Promi-Friedensappell mit zusammen gebissenen Zähnen. Eine sonst jedem Machtelite-Furz hinterher hechelnde ARD-Journaille schwieg verbissen zu einem Aufruf der Vernunft in der Ukraine-Krise, der so viele Polit- und Kultur-Promis mobilisiert hatte wie selten einer zuvor.

Kaum eines der gleichgeschalteten Krieghetzermedien hatte die Frechheit besessen, seine Medienkonsumenten derart unverschämt durch Weglassung zu belügen. Fast alle von FAZ und WELT bis ZEIT und taz quiekten über den Friedensappell vor Empörung, dass nicht alle Elite-Promis ihre kriegshetzerische Lügenpropaganda weiter mitmachen wollen.

„Gerhard Schröder, der Putin-Freund!“ denunziert die national-reaktionäre FAZ; „Ein peinlicher Aufruf!“, jault Springers rechtspopulistische WELT; „Nicht der Westen bedroht den Frieden – Putin ist es!“ quiekt kindisch die ZEIT; „Kein Bückling vor Putin!“ trompetet dumpf die taz, den Kopf tief in Obamas Arsch: Ihr Leiter des Auslandsressorts, Dominic Johnson, rutscht so platt vor der US-Regierung auf dem Bauch, dass er den Appell offenbar gar nicht mehr lesen konnte: „Russland als Akteur kommt im Aufruf nicht vor … Kotau vor Putin“ kreischt Ressortchef Johnson hysterisch unter einem großen fiesen Propagandabild von Putin mit einem Glas (Krim-?) Sekt.

Dominic Johnson: taz-Kriegshetze für Grünenwähler

Der taz-Top-Schreiberling hat aber gar nicht kapiert, dass es Obama und die USA sind, die dort nicht vorkommen, nur „Nordamerika“: Wenn ein Kotau, dann vor den Kriegstreibern in Washington. Von Russland ist sehr wohl als „Akteur“ die Rede, doch der bei der taz für Kriegshetze zuständige Johnson ist wohl so in sein verquastes Kriegsgeschwurbel versunken, dass für ihn in Bezug auf Putin „Akteur“ nur heißen kann: Kriegsschuldiger –und als solcher kommt Russland im Appell tatsächlich nicht vor.

Dominic Johnson: Birkenstock im Gleichschritt

Im Appell heißt es, scheinbar direkt an die Adresse der taz gerichtet und insbesondere an Dominic Johnson: „Wir greenpeace-logo2appellieren an die Medien, ihrer Pflicht zur vorurteilsfreien Berichterstattung überzeugender nachzukommen als bisher. Leitartikler und Kommentatoren dämonisieren ganze Völker, ohne deren Geschichte ausreichend zu würdigen. Jeder außenpolitisch versierte Journalist wird die Furcht der Russen verstehen, seit NATO-Mitglieder 2008 Georgien und die Ukraine einluden, Mitglieder im Bündnis zu werden. Es geht nicht um Putin. Staatenlenker kommen und gehen. Es geht um Europa.“ Warum er darin einen Kotau vor Putin erkennen wollte, blieb Dominic Johnsons Geheimnis, was seine Leser aber nicht wissen sollten. Denn den Text des Appells zu drucken, fehlte es der taz und ihrem Außenpolitik-Chef Dominic Johnson an Fairness, Integrität und Rückgrad. NDS listet süffisant die taz-Leserbriefe zu Johnsons peinlichem Bückling-vor-Obama-Artikel auf:

NDS: Leserkommentare zum taz-Artikel „Kein Bückling vor Putin!“:

„Offensichtlich ist die taz-Redaktion nun auch transatlantisch gleichgeschaltet worden.“

„Fehlt Ihnen der Mut, wenigstens den Text des Aufrufs zu veröffentlichen, damit der geneigte Leser den Kommentar einschätzen kann?“

„Die TAZ stand mal der Friedensbewegung nahe… Jetzt ist sie bei den Kriegshetzern wie Göring-Eckardt, Gauck etc.“

„Will Herr Johnson vielleicht zum Deutschlandfunk wechseln? Da kann er sich im Kreise Gleichgesinnter austoben und verbal an Russland abreagieren.“

„Es wird mittlerweile auf alles und jeden eingeschlagen, der entweder russisch ist, oder versucht, die russischen Positionen zu verstehen. Das scheinen irgendwelche Reflexe zu sein.“

„Freiheit? Nur für die, die es sich leisten können. Und gute Sicherheitsprogramme auf dem PC haben.“

„Menschenrechte? Unser größter Verbündeter knallt weltweit Menschen mittels Drohnen über den Haufen. Wir liefern Waffen an reaktionäre Regime.

„Der Westen ist eine zutiefst verheuchelte Gesellschaft geworden. Nur gut, dass wir jetzt den Ukrainekonflikt haben, um davon abzulenken.“

„Diese völlig stumpfsinnige Anti-Russland-PR ist vom Leiter des Auslandsressorts bei der taz? Ich bin Fassungslos.“

„Was für ein absolut unterirdischer und vom sprachlichen Duktus her hetzerischer Kommentar.“

Geschlechtstrieb: Nicht nur Putin, Obama kann es auch (SZ)

Eine lobende Erwähnung verdiente sich die Bilderberger-Postille SZ (!), die ausnahmsweise ihren Grantler Heribert Prantl ein paar nicht völlig verblödete Worte brummeln ließ: „Aufrufe gibt es wie Sand am Meer. Je länger die Namenslisten darunter sind, umso weniger finden sie üblicherweise Beachtung“, beginnt Prantl mit der üblichen polternd-herablassenden Arroganz der Machtelite, die nichts von plebejischen Umtrieben hält, um dann aber doch etwas von dem zu zeigen, was bei besagten Eliten inzwischen als Intellekt gilt: „Der Aufruf kritisiert Russland, er kritisiert auch die USA und die Europäische Union… Gehabe ist der Geschlechtstrieb der Politik. Polternd-herablassende Sprache gehört auch zum Gehabe. Solches Gehabe beherrscht nicht nur Putin ausgezeichnet, Obama kann es auch.“

So bot die SZ ihren senilen Lesern endlich wieder einmal ein Körnchen vom gewohnt-verschwurbelt linksliberalen Blabla, natürlich einerseits-andererseits-ausgewogen, ganz so wie die ARD einst plapperte, bevor sie NATO-PR-Sender wurde. Ob das reicht, um Bilderberger-Atlantiker-Hirnwäsche von Kornelius & Co. auszugleichen? Eher nicht.

Obamas Ohnmacht

Fazit: Die selbsternannte „freie Presse“ bot einmal mehr ein erbärmliches Bild des Kriechertums gegenüber Obama, ihrem Heiligen Führer der „Freien Welt“. „Freie Welt“ –so nennt die Mainstream-Journaille in aller Bescheidenheit den weltweit wegen seiner aggressiven Expansionspolitik mit Besorgnis betrachteten Westblock, also die reiche Staatengruppe um NATO, USA, EU, IWF usw. Diese „Freie Welt“ ist bei je einer Milliarde Inder, Chinesen, Asiaten, Moslems, Afrikaner, (Latein-) Amerikaner vielleicht weniger bewundert und beliebt als die Hofberichterstatter unserer Machteliten uns täglich weismachen sollen. Diese „Freie Welt“ ist bei sechs von sieben Milliarden Menschen vielleicht auch bekannt als die alten, europäischen Kolonial-Ausbeuter und –Massenmörder, die per Unterdrückung, wenn nicht Völkermord, Nordamerika und Australien annektiert haben.

Wenn der erste Schwarze als Präsident in den USA, der Führungsmacht der „Freien Welt“, dort fast nichts ändern konnte, dann zeigt dies keine funktionierende Demokratie. Dann zeigt dies vielleicht, dass in den USA spätestens seit J.Edgar Hoover traditionell nicht der gewählte Präsident die Macht ausübt, sondern der Boss der Geheimdienste. Dies könnte vielleicht auch erklären, warum Obama nichts an der Bespitzelung der „Freien Welt“ durch die NSA ändern konnte bzw. wollen durfte.

Friedensappell: Sat1-Nachrichten schlagen ARD-Tagesschau

Daniela Lobmueh NATO_ukraine

Ein mächtiger Friedensappell donnert durchs Land, rauscht durch den Blätterwald der Presse, nur die ARD-Tagesschau will nichts davon mitbekommen haben. Besonders erbärmlich: Sogar die Sat1-Nachrichten (!!!) hatten kurz vor ARD-Tagesschau-Time über den Appell berichtet (teilweise falsch, eben auf ihrem Sat1-Niveau).

Haben die „Journalisten“ der von Bertelsmann unabhängigen Pro7-Sat1-Konzerngruppe auf einmal so viel Berserkermut aufgebracht, weil ihr Verstand ihnen endlich verraten hat, wie dumm die NATO-Ukraine-Expansion ist? Oder haben sie einfach nicht kapiert, dass dieser Appell ein Schlag ins Gesicht der deutschen Medienmeute ist? Dass sie diesmal ihren Promi-Hinterherhechel-Reflex hätten unterdrücken sollen? Denn unterschrieben haben den Appell nicht nur Bundes- und Bundestagspräsidenten, Bundeskanzler und –minister, Ministerpräsidenten und Bürgermeister aller Parteien.

Unterschrieben haben auch die Schauspieler Mario Adorf und Klaus Maria Brandauer, Regisseur Wim Wenders, Schriftsteller Christoph Hein, der renommierte Benediktiner-Pater Anselm Grün, der DDR-Astronaut Sigmund Jähn, der erste Deutsche im Weltall, und Blaublut Luitpold Prinz von Bayern, der Urenkel des letzten bayerischen Königs und damit wohl Sat1-Konsumenten eher bekannt als die vorstehenden Kulturgrößen. Konnten die Sat1-Klatschreporter bei diesen Promi-Auftrieb nicht an sich halten? Oder ist Pro7-Sat1 generell zu unwichtig, um gleichgeschaltet zu werden? Weil ihr Publikum nur aus völlig verblödeten Dieter-Bohlen-Groupies, soapsüchtigen Omas und Simpson-hirngewaschenen Teenies besteht? Ergebnis jedenfalls: Sat1-Nachrichten schlagen ARD-Tagesschau –die teuerste deutsche Nachrichtensendung weiß gar nichts von der Appell-Sensation, die nicht in ihr Propaganda-Konzept passen wollte:

Suchergebnis: Ihre Suche nach „Wieder Krieg in Europa? Nicht in unserem Namen!“ ergab 2 Treffer. Angezeigt werden die Treffer 1 bis 2.

Meldung vom 15.03.2006 Jörg van Essen, FDP-Fraktion, verteidigt im Chat…

Meldung vom 02.08.2006 Chat mit ARD-Nahost-Korrespondent Leclercq

EU-Machteliten kriechen vor Washington

Eine Frage wirft der Appell auf, an die Adresse der großen Masse der Nicht-Unterzeichner: Wieso die penetrante Kriecherei unserer Staatselite vor Washingtons immer aggressiver werdender Machtpolitik? Warum treibt unsere komplette amtierende Polit-Prominenz unser Land und ganz Europa in eine Wirtschaftskrise und brandgefährlich in Richtung auf einen grauenhaften Krieg, dessen Vorgeschmack die Bewohner der Ostukraine derzeit erleiden müssen? Es wird Kriegspropaganda betrieben, mit zweierlei Maß gemessen. Und dies ist nicht die Meinung eines „Shitstorms wildgewordener Wutbürger“ oder „von Moskau bezahlter Netztrolle“, wie ARD & Co. sich täglich in die Tasche lügen: Es ist die Meinung von 63 teils hoch renommierten Polit- und Society-Promis, die nicht im Verdacht stehen, von Putin geschmiert zu sein; Nr.64, Ex-Kanzler Schröder, hier einmal ausgenommen, aber dafür haben sich schon vor dem Appell auch Alt-Kanzler Schmidt und Alt-Kanzler Kohl in seinem neuen Buch in Warnungen vor dem aktuellen NATO-Osterweiterungs-Amoklauf geübt und aufgerufen Russland zu respektieren. Diese Wahrheit ist ein Schlag ins Gesicht der Tagesschau und darum tut die ARD so, als wäre nichts geschehen, setzt auf Totschweigen und die Dummheit ihrer Konsumenten.

Fazit: Die gebührenfinanzierte, angeblich öffentlich-rechtlich-ausgewogene ARD bot einmal mehr ein erbärmliches Bild des Kriechertums gegenüber Obama, ihrem Heiligen Führer der „Freien Welt“ –so nennt die ARD in aller Bescheidenheit den weltweit wegen seiner aggressiven Expansionspolitik mit Besorgnis betrachteten Westblock, also die reiche Staatengruppe um NATO, USA, EU, IWF usw. Diese „Freie Welt“ ist bei je einer Milliarde Inder, Chinesen, Asiaten, Moslems, Afrikaner, (Latein-) Amerikaner vielleicht weniger bewundert und beliebt als die Hofberichterstatter unserer Machteliten uns täglich weismachen sollen.

Diese „Freie Welt“ ist bei sechs von sieben Milliarden Menschen vielleicht auch bekannt als die alten, europäischen Kolonial-Ausbeuter und –Massenmörder, die per Unterdrückung, wenn nicht Völkermord, Nordamerika und Australien annektiert haben. Wenn der erste Schwarze als Präsident in den USA, der Führungsmacht der „Freien Welt“, dort fast nichts ändern konnte, dann zeigt dies keine funktionierende Demokratie. Dann zeigt dies vielleicht, dass in den USA spätestens seit J.Edgar Hoover traditionell nicht der gewählte Präsident die Macht ausübt, sondern der Boss der Geheimdienste. Dies könnte vielleicht auch erklären, warum Obama nichts an der Bespitzelung der „Freien Welt“ durch die NSA ändern konnte bzw. wollen durfte.