Ophelia Orkana
Tunis. Das nationale Parlament verabschiedete letzte Woche mit überwältigender Mehrheit einen Gesetzentwurf, der die Vertretung der Frauen bei den nächsten Kommunalwahlen im März 2017 im ganzen Land deutlich erhöhen wird. Die neuen Gesetze werden Parteien oder Blöcke dazu verpflichten, eine gleiche Anzahl von männlichen und weiblichen Kandidatinnen in ihren Listen auf Platz 1 zu setzen.
Während das bisherige Recht sich in Richtung Parität der Geschlechter bewegte, bemängelten Kritiker, dass in der Praxis der erste Kandidat fast immer ein Mann war: 68 von 217. Dadurch fielen bislang nur 31 Prozent aller Sitze im tunesischen Parlament an Frauen. Das jetzt verabschiedete Gesetz wurde von 127 Abgeordneten unterstützt wird, mit drei Gegenstimmen und vier Enthaltungen. Die so in Aussicht genommene Wahlrechtsänderung, sagen Befürworter, wird für Tunesien einen deutlichen Fortschritt bringen. Das Land hat bereits jetzt einen der höchsten Sitzanteile von Frauen in nationalen Parlamenten im Vergleich zu anderen Ländern in der Region hat. Es wird den Politikerinnen des Landes noch mehr Einfluss bescheren. Aber nicht nur das Verhältnis der Geschlechter, auch der Straßenverkehr liegt der tunesischen Politik am Herzen: Ab morgen müssen alle Kraftfahrzeuge häufiger zur technischen Überprüfung.