Kommt die staatliche Gold-Anleihe?

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Die Gold-Lobbyisten des World Gold Council (WGC) haben einen Vorschlag, wie zur Milderung der Euro-Krise in Athen, Madrid und Lissabon die Beleihung der europäischen Goldreserven genutzt werden könnte.

Die Goldreserven der Euro-Zone sollen demnach als Sicherheit für die weitere Kreditaufnahme der Staaten genutzt werden und man könne risikolos die Liquidität erhöhen. Allerdings steht beim WGC die Profitmarge der Goldindustrie weit oben auf der Agenda, weniger das Wohlergehen der Menschen.

“Ohne eine einzige Goldunze zu veräußern, könnte dieser Schritt dabei helfen, 413 Milliarden Euro zu beschaffen”, behauptet der WGC. Der World Gold Council ist eine globale Lobby-Organisation der Goldminenindustrie. Erklärtes Ziel des World Gold Council ist es, die Nachfrage nach Gold zu stimulieren und zu erhalten. Der Lobbyistenclub hat seinen Sitz in London und verfügt über Büros an sieben Standorten weltweit, die insgesamt 100 Mitarbeiter beschäftigen, ein paar davon frisieren vermutlich täglich die Wikipedia-Seiten zum WGC.

Durch Gold-Beleihung könnten die derzeitigen Wucher-Zinsen auf Staatsschulden nach WGC-Meinung kurzfristig gesenkt werden, ohne die Inflation zu erhöhen. Die Krisenländer erhielten wichtige Zeit zum “Aufatmen”, zur Einführung von Reformen und zur Wiederbelebung ihrer Wirtschaft, so das Blog Goldreporter, wo man aber bei aller Liebe zum Golde doch lieber die Sparschraube bei den Staaten festdrehen würde.

Der World Gold Council wurde im Jahr 1987 von Goldminenbetreibern gegründet und hat derzeit 20 Mitglieder, so Wikipedia. Diese Minenunternehmen stehen laut eigenen Angaben derzeit für etwa 60 % der weltweiten jährlichen Goldproduktion. Mit Stand November 2011 erwirtschafteten diese Goldminenbetreiber zusammen mehr als 80 Mrd US$ Umsatz und verfügten über eine Marktkapitalisierung von 250 Mrd US$. Der verbreiteten Kritik, dass bei der Goldgewinnung häufig große Umweltschäden auftreten, versucht der World Gold Council mit einer Initiative zur Nachhaltigkeit der Goldförderung zu begegnen -so informiert uns Wikipedia. Hierbei sollen angeblich durch Selbstverpflichtungen und Zertifizierung von Umweltmanagement Systemen die Mitgliedsunternehmen zu sauberen Förderprozessen angehalten werden und sich dem “International Cyanide Management Code“ unterwerfen. Was von solcher Selbstregulierung zu erwarten ist, sehen wir bei verseuchten Goldabbau-Wüsteneien weltweit.

Im Rahmen der Finanz- und Eurokrise konnten die Goldindustrien vermehrt Druck auf Regierungen ausüben, Schürfrechte zu verschleudern, Ökostandards zu senken und regionale Protestbewegungen niederzuknüppeln -so in Griechenland und Spanien.

Bei den Griechen laufen Umweltorganisationen dagegen schon länger Sturm. Im (noch) malerischen Skouries geht es z.B. um die Zerstörung von 26.000 Hektar Land, davon 410 Hektar Waldfläche. Die Goldlobby überzeugt hier keinen mit ihrer angeblichen Nachhaltigkeit und Selbstverpflichtung. Doch die Goldlobby ist mächtig, dominiert Medien und Politik wo sie kann.

Nun also ein Vorschlag aus dieser Ecke zur Verbreiterung der Staatsverschuldung qua Goldreserven… dem Pyramidenspiel der Finanzmafia würde eine neue Etage hinzugefügt, die Goldbarone aber hätten ein paar fette Jahre mehr eingestrichen -und die dahinter steckenden Hedgefonds wie Blackrock ebenso.

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