Mainstream-Darling Beckedahl (Netzpolitik) hetzt gegen RTnews

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Mainstream liebt Beckedahl

Gilbert Perry

RTdeutsch mag Beckedahl nicht, weil es ein „Propagandasender“ ist. Er liebt ARD und ZDF, wo man ihn als Netz-Experten gerne vor die Kamera lässt. Aber wie medienkompetent ist seine Verurteilung von RT? Und hat er wirklich so gut recherchiert, wie er behauptet, bevor er die von Westmedien geübte antirussische Haltung reproduzierte? Oder hat man ihn bei Bertelsmann & Co. vernachlässigt und er wollte sich durch verschärfte Anpassung andienen, um mal wieder auf Sendung zu dürfen?

Der von ARD bis Bertelsmann von Mainstreamern gepamperte Markus Beckedahl glaubte schon immer, die „Netzpolitik“ erfunden zu haben. Hat er aber nicht. Das Überschütten mit dem warmen Regen der Medien-Aufmerksamkeit verdankt er seiner Angepasstheit. ARD & Co. hatten es satt, sich mit den widerborstigen und zum Teil sogar linkspolitischen Computer-Hackern vom Chaos Computer Club herumzuärgern, da kam Beckedahl ihnen gerade recht.Er behauptet, sich nicht instrumentalisieren lassen zu wollen -von RTdeutsch. Ob dies von anderen Medien längst geschah, fragte er sich offenbar nicht.

Beckedahl hält sich selbst für hoch medienkompetent und hat vor seiner Anti-RT-Hetze sogar… recherchiert (!), leider nur in Mainstreammedien, allen voran dem teuschtümelnden Deutschlandfunk, Rechtsaußen in der Schar der öffentlich-rechtlichen Propagandasender:

Wir bekommen ja regelmäßig Interview-Anfragen von Russia Today und dem Partner-Radiosender. Wir haben uns aber dafür entschieden, Propaganda-Sendern keine Interviews zu geben, um uns nicht instrumentalisieren zu lassen. Außerdem möchten wir mit unseren Themen und Positionen nicht neben irgendwelche Rechtsaußen einsortiert werden. Wir bitten auch darum, uns keine Links von RTdeutsch als Quellen zu schicken. Wie wir zu unserem Urteil kommen? Gesunder Menschenverstand und Quellenrecherche. Wie z.B. diese aktuellen Quellen:  Der Deutschlandfunk hat den Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen zu RTdeutsch interviewt: “Dahinter steht ja der Kreml”. Beckedahl Netzpolitik.org

In besagtem Interview wird vom Medienprofessor Pörksen, ehemals FDP-Stiftungsstipendiat bei Naumann & Co. (medienkompetenten Netzusern bekannt für ihre Förderung rechtsextremer Putsche in Lateinamerika), ausgeführt, dass „RT Deutsch ja eigentlich das Schüren von Medienverdrossenheit als journalistisches Programm verkauft“. Dass diese Verdrossenheit womöglich ja hie und da ihre Berechtigung hat, gibt Pörksen dort mühsam sogar zu, sieht aber die große Gefahr, dass wegen der überzogenen Kritik im Netz seine geliebten Mainstream-„Qualitäts“-Medien an Glaubwürdigkeit verlieren. Dann führt Beckedahl noch weitere etwas weniger belastete Quellen an (immerhin), und zieht das offenbar tiefdurchdachte Fazit:

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ARD-Propaganda wie dieses Fake-Video gegen Assad findet Beckedahl unbedenklich, er mag nur RTnews nicht -wegen „russischer“ Propaganda

Es ist uns echt egal, ob jetzt jemand das Zeug von denen glauben möchte. Wir tuns einfach nicht und halten das nicht für überzeugende Quellen, denen wir vertrauen können. Fans von Verschwörungstheorien werden sicherlich anmerken, dass diese Berichte alle aus Mainstreammedien kommen und somit eher die Glaubwürdigkeit von RTdeutsch gesteigert wird. Menschen, die diese Meinung vertreten dürften auch überdurchschnittlich an Chemtrails glauben.

Und ja, wir halten Themen wie Ukraine oder andere weltpolitische Entwicklungen von großen Medien in Deutschland öfters etwas unterkomplex und einseitig behandelt. Das reicht uns trotzdem nicht, plötzlich Propaganda-Sender eines repressiven Regimes zu glauben. Und ja, wir brauchen echt mehr Medienkompetenz und mehr politische Bildung. Update: Mir fiel gerade nochmal ein, wie wir vom Start von RTdeutsch gehört haben. Vor ein paar Monaten verkündete das irgendein Extrem-Rechtsaußen-Medium stolz per “exklusiver” Pressemitteilung, dass man diese Info gerade von einem Attachee der russischen Botschaft bekommen habe. Merkt Ihr selber, oder? Beckedahl Netzpolitik.org

„https://shop.freiheit.org/#!/events/id/gnm32

Darunter platzierte Beckedahl diese fette (hier verkleinerte) Anzeige für „liberale netzpolitik“ in den FDP-Farben gelbblau gestaltet und schwer auffindbar danach die für Beckedahl weniger pampernden Leserbriefe an sein vom Mainstream belobhudeltes Blog:

Wolfram 17. Nov 2014 @ 11:39

Aha. Immerhin schafft Beckedahl es offenbar, weniger hellen Zeitgenossen seine angebliche (aber wohl eher durch die Mainstream-Aufmerksamkeit simulierte) Netzexpertise so gut zu verkaufen, dass er ihnen Spendengelder aus der Tasche locken kann. Schade, dass dieser Herr Tranelis sich nicht fragt, warum der von ihm mitfinanzierte Netzguru sich jetzt mit RT-Kritik an ARD & Co. andienen will… geschweige denn, warum er bislang von den bei uns Herrschenden so in den Mittelpunkt gerückt wurde.

In der Postdemokratie westlicher Machart suchen sich die Medienmächtigen und Herrschaftseliten auch die ihnen genehme Opposition heraus, die sie dann den Massen als Beweis angeblicher Meinungsvielfalt und Freiheit präsentieren. Davon hat Beckedahl natürlich keine Ahnung und er schließt sich den billigen Stereotypen vom „repressiven Russland“ an, an denen zwar etwas dran sein dürfte, die aber ohne Selbstkritik an eigenen Regime nur weitere Propaganda eines auf seine Weise auch repressiven Regimes sind. Zu einem Büttel dieses repressiven Medienregimes (West) hat sich Beckedahl jetzt selbst gemacht.

Athen: Merkel kontra Rosa Luxemburg

Gerd R. Rueger 10.10.2012

Athen. Kanzlerin Angela Merkel erlebte Proteste der Bevölkerung, verstand sich prächtig mit ihrem Gesinnungsfreund Samaras. Derweil eröffnete die Rosa Luxemburg Stiftung ein Büro in Athen, Ziel ist ein Schulterschluss mit griechischer Linker und Bevölkerung. Die brutale Sparpolitik wird hierzulande nur von der Linken entschlossen abgelehnt. Union und FDP finden die Solidarität mit den Griechen empörend und die FDP verweist auf außenpolitische Gepflogenheiten -hat noch jemand den Putsch in Honduras 2009 in Erinnerung?

Ziel der  Rosa Luxemburg Stiftung ist in Athen zunächst die Bearbeitung der Themen  Neo-Faschismus in Griechenland, Die Situation von MigrantInnen, Die Krise und linke Lösungsansätze, Auswirkungen von Privatisierungen öffentlicher Güter, Kommunalpolitiker im Austausch. Union und FDP finden die Solidarität mit den Griechen empörend. Während die LINKE den Schulterschluss mit dem griechischen Widerstand gegen die brutale Ausbeutungspolitik sucht, spucken schwarzgelbe Funktionäre Gift und Galle:

„Es ist beispiellos und empörend, wie der Vorsitzende einer im Bundestag vertretenen Partei die antideutschen Proteste in Athen als Bühne nutzt, um Politik gegen die Interessen des eigenen Landes zu machen“, sagte Gerda Hasselfeldt, die Vorsitzende der CSU-Bundestagsgruppe in der „Passauer Neuen Presse„. Die Regierung Merkel sei angeblich solidarisch mit Griechenland, aber natürlich nicht bedingungslos. „Diese Solidarität tritt Herr Riexinger mit Füßen“, sagte Hasselfeldt.

Mit ihrer neuen Filiale in Griechenland will die Rosa-Luxemburg-Stiftung die dramatischen Auswirkungen der Krisenmaßnahmen auf die griechische Gesellschaft analysieren und publik machen. Auch sollen „unsere griechischen PartnerInnen in ihrem Kampf gegen diese Politik unterstützt werden.“ Linken-Chef Bernd Riexinger war in Athen mit dabei und stellte sich zum Auftakt der künftigen Solidaritätsarbeit auf die Seite der Anti-Merkel-Demonstranten. Er warf Merkel vor, an ihrer Austeritäts-Politik des Kaputt-Sparens wirtschaftlicher Potenziale zu kleben. „Damit schadet sie auch den deutschen Steuerzahlern. Aufschwung in Europa geht anders.“ Statt sich nur mit Beamten, Ministern und Unternehmern zu treffen, hätte sich Merkel den protestierenden Menschen in Athen stellen sollen.

Bild: Christos Tsoumplekas / flickr (cc2.0:by-nc)

FDP-Generalsekretär Patrick Döring kritisierte den Linken-Parteichef: „Herr Riexinger bricht bewusst mit außenpolitischen Gepflogenheiten und verschärft die Lage vor Ort, weil er und seine Partei die marktwirtschaftliche Grundidee Europas und den Kurs der Konsolidierung konsequent ablehnen.“  In Außenpolitik kennt sich die FDP aus, auch wenn ihr unbeliebter Amtsträger Westerwelle wenig sichtbar ist -die FDP-nahe Naumann-Stiftung organisiert mit Stiftungen von CDU und CSU einen neuen Rechtsruck in Lateinamerika und über ihre Verwicklung in einen neoliberalen Militärputsch in Honduras 2009 besteht wenig Zweifel: Nach dem blutigen Putsch gegen den gewählten Präsidenten stellte die FDP-Stiftung den Putschisten als Opfer dar, weil der linke Präsident sich dem ALBA-Bündnis sozialer und sozialistischer Länder Lateinamerikas hätte annähern wollen.

Der Militärputsch gegen die Regierung von Manuel Zelaya in Honduras wurde weltweit einhellig verurteilt. Aber neo- bzw. wirtschaftsliberale Feinde der sozialen Reformen in Lateinamerika versuchten hartnäckig einen Diskurs zu etablieren, der den Putsch schönredet: Sie stützten die Position der Putschisten-Regierung unter Roberto Micheletti, wonach der rechtsmäßig gewählte Zelaya angeblich verfassungsgemäß seines Amtes erhoben wurde, so die Lateinamerika Nachrichten.

Würde es den FDP-Gepflogenheiten also mehr entsprechen, wenn eine demokratisch gewählte Linksregierung, wie sie um einige Prozente nur von Tsipras SYRIZA verfehlt wurde, durch einen blutigen Militärputsch beseitigt wird? Fragen, die man wohl einer Partei stellen muss, die sich als Hüterin der Freiheit aufspielt und leider auch noch immer unseren Außenminister stellt. Rosa Luxemburg wollte vor allem die Freiheit der Andersdenkenden schützen, dafür hat die FDP aber wohl kein großes Verständnis.